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2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte, sie in Fawn Suzukes Nähe zu belassen. Musste er nicht versuchen, ihr Leben zu retten, indem er sie von der Botin trennen ließ? Durfte er zwölf Wesen sterben lassen, nur um Fawn Suzuke zu retten?
    Aber war das überhaupt noch möglich?
    Wie würde die mentale Substanz der Botin reagieren? Und welche Auswirkungen würde das auf die Schohaaken haben?
    Er hatte sich auf ein riskantes Spiel eingelassen, und nun war er mit seinem Latein am Ende. „Bis morgen noch", murmelte er. „Versucht, sie so weit zu stabilisieren, dass sie bis morgen durchhalten."
    Morgen, am 6. Oktober 1344 NGZ, würde Marc London eintreffen. Voraussichtlich. Falls nichts schief gegangen war. Falls kein Hypersturm aufgezogen war und die schnellen Kurierkreuzer zu einem Umweg zwang.
    Falls nicht eine Energiekupplung ausfiel, ein Energiewandler versagte, ein ...
    Rhodan verdrängte den Gedanken und schaute durch ein Fenster hinaus. Über dem Kleinen Goshun-See ging blutrot die Sonne unter.
    Ein Omen? Vielleicht.
     
    *
     
    Als Rhodan aus der Dusche trat, sah er den glutroten Ball der Sonne, die am Horizont aufging. Er musste an den gestrigen Abend denken, an den Besuch bei den Schohaaken, an Fawn Suzukes schlechten Zustand.
    Und an die untergehende Sonne über dem Goshun-See.
    Er hatte in seinem Büro geschlafen, war zu müde gewesen, um sich noch in sein Anwesen zu begeben. Immerhin konnte er davon ausgehen, dass sich nichts Entscheidendes getan hatte, sonst hätte man ihn geweckt.
    Ein neuer Tag, dachte er, während er sich anzog. Vielleicht bringt er die Wende.
    Zumindest würde er einige Entscheidungen bringen. Wenn er den Sonnenuntergang als Omen gesehen hatte, konnte er bei dem Sonnenaufgang ja genauso verfahren. Und wenn er ganz ehrlich zu sich war, musste er sich eingestehen, dass ihm der Sonnenaufgang besser gefiel als der Untergang. „Resident", erklang Adjutant Hidalgos Stimme, „Nachricht von den Kurierkreuzern! Sie haben für die letzte Linearflug-Etappe fünfzehn Minuten weniger als vorgesehen gebraucht und befinden sich im Orbit!"
    „Gucky soll mit Marc London sofort zu mir teleportieren!", sagte Rhodan, doch da flimmerte schon die Luft vor ihm.
    Während der junge Psi-Korresponder sich noch verwirrt umschaute, ließ der Ilt den Nagezahn aufblitzen. „Dein Adjutant hat was drauf", sagte er. „Er hat mir schon mitgeteilt, dass du uns dringend erwartest und wo du dich aufhältst."
    „Schohaakar", sagte Rhodan, „Westufer des Kleinen Goshun-Sees. Dort wirst du vielleicht ein psionisches Chaos orten. Lies in meinen Gedanken, um welche Wohnanlage genau es sich handelt." Er streckte die Hand aus und spürte im nächsten Augenblick den Entzerrungsschmerz der Teleportation.
     
    *
     
    Fawn Suzukes Körper war nur noch halb durchscheinend, und als Rhodan die Schohaaken sah, dachte er im ersten Moment, sie wären tot. Doch zumindest die Anzeigen der Geräte bewiesen, dass noch etwas Leben in ihnen steckte.
    Marc London schrie leise auf, als er die Botin des Nukleus sah, befreite sich aus Guckys Griff und stürzte zu ihr.
    Die Rest-Kontur Fawn Suzukes leuchtete auf, und mehrere Überwachungsmonitore gaben ein hohes, durch Mark und Bein gehendes Jaulen von sich. Die metabolischen Werte der Schohaaken waren regelrecht nach oben geschossen.
    Aus den zwölf kreisförmig um Fawn Suzukes angeordneten Projektionskörpern stiegen schimmernde Funken empor.
    Fawns aufgefangene Bewusstseins-Substanz, dachte Rhodan. „Es ist zumindest nicht zu einer unmittelbaren Katastrophe gekommen!
    Hier können wir nichts mehr tun", sagte er zu dem Ilt. Auch die Mediker standen nur da und betrachteten hilflos das Schauspiel.
    Er reichte Gucky die Hand. „Es kommt ein Prozess in Gang, den wir weder einschätzen noch steuern können! Wenn sich etwas an ihrem Zustand ändert, werden wir benachrichtigt. Zurück zur Residenz!"
    Der Mausbiber sprang.
     
    *
     
    „Die fünf Kilogramm Salkrit?"
    „Sind bereits bei Malcolm S. Daellian im Waringer-Institut", antwortete Salomon Hidalgo. „Ausgezeichnet. Gucky, bitte in mein Büro!"
    Wieder wechselte die Umgebung innerhalb eines Sekundenbruchteils. Rhodan ging zu seinem Schreibtisch, eigriff den Datenspeicher, den Radek Beibel ihm gegeben hatte. Bislang hatte er noch keine Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. Für eine offizielle Aktion des TLD ergaben sich keine ausreichenden Verdachtsmomente, aber Gucky hatte ganz andere Möglichkeiten. „Die Whistler Company. Der dortige Sicherheitsexperte Beibel

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