2318 - Der Dunkle Obelisk
Residenz-Ministern als Ressortchefs ihrer Ministerien, den Gremien oder der Staatsanwaltschaft zukamen.
Rhodan sah sich als handelnden Arm der Regierung; es wäre ihm niemals in den Sinn gekommen, in feudaler Selbstgefälligkeit über die Köpfe von Regierung, Erster Terranerin, den parlamentarischen Gremien oder den unabhängigen Gerichten hinweg zu agieren. Es war für ihn nicht nur eine Pflicht, sondern eine Selbstverständlichkeit, der er gern nachkam, das Kabinett zu informieren. „Die AUBERG, ein Schlachtschiff der APOLLO-Klasse, und die EX-10 TABASCO befördern jeweils zweieinhalb der fünf Kilogramm Salkrit, die die Charonii zur Verfügung gestellt haben.
Atlan hielt es für besser, das Risiko zu verteilen, falls eins der Schiffe verloren gehen sollte. An Bord befinden sich außerdem Gucky sowie der Psi-Korresponder Marc London."
Den Mutanten erwartete Rhodan nach Fawn Suzukes Auftauchen geradezu sehnsüchtig zurück. Zwar hatte es bislang keine weiteren Sichtungen der Nukleus-Botin gegeben, doch der Resident war überzeugt, dass sie bald wieder auftauchen würde. Und dass sie nach dem jungen London gesucht hatte, war für ihn ein Beweis, dass sie ihn tatsächlich brauchte, um ihren Körper zu stabilisieren. Vielleicht hätte er ihn niemals fortschicken sollen ... andererseits wäre es dann womöglich nie zum Fund des Salkrit gekommen... „Was die Bedeutung des Salkrit betrifft", fuhr Rhodan fort, „habt ihr euch aus dem umfangreichen Datenmaterial informieren können, das Atlan und das Explorer-Team dem Funkspruch beigefügt haben.
Malcolm" - er zeigte auf den schwebenden Medotank - „hat aufgrund dieses Materials bereits Berechnungen und Simulationen durchgeführt."
„Für eine erste offizielle Aussage ist es noch zu früh", wandte der ResidenzMinister für Wissenschaft und Technik ein. „Noch befinden sich die fünf Kilogramm Salkrit im Anflug auf die Erde.
Atlan hat seinem Funkspruch allerdings genaue technische Spezifikationen beigefügt, und mir liegt ein Sonderbericht von Dr. Gregorian vor. Zudem wurden in der AUBERG in den zurückliegenden Tagen der Reise bereits diverse Experimente durchgeführt, deren Ergebnisse mir vorliegen. Das war wohl in erster Linie Sinn der Funkbrücke. Mir steht noch kein Milligramm Salkrit zur Verfügung, doch ich konnte bereits mit der Arbeit beginnen, zumindest mit theoretischen Forschungen. Sehr vorausschauend von Atlan."
„Wann können wir mit ersten Ergebnissen rechnen?", fragte Firud Kasom, der Residenz-Minister für Neubesiedlung, ein Ertruser von 461 Jahren und im Kabinett demzufolge der mit dervon den Unsterblichen einmal abgesehen -größten Lebenserfahrung. Er war einer der Veteranen der ertrusischen Politik und stammte aus einer berühmten Sippe, der bereits Melbar Kasom und später Toronar Kasom angehört hatten.
Seit 1152 NGZ war er Rat des Galaktikums; nach der Besetzung von Ertrus hatten die Arkoniden ihn vorsorglich verhaftet, und nach der Befreiung Ertrus' war er zu seiner Heimatwelt zurückgekehrt, um dort beim Aufbau zu helfen. Später war er maßgeblich beim Aufbau des Bunds Freies Ertrus beteiligt und nach der Wahl vom 1.
Juli 1340 NGZ ins Kabinett der Solaren Residenz berufen worden. Er koordinierte die diversen Neubesiedlungen, unter anderem im Arphonie-Haufen und im Sternenozean von Jamondi.
Malcolm S. Daellian schwieg lange. „Wir tun, was wir können", erklang schließlich seine Stimme aus dem Medotank, „aber das alles braucht seine Zeit."
„Was genau heißt das?", fragte Kasom nach. „Das, was ich gesagt habe."
Rhodan räusperte sich. „Wir dürfen keine Wunder erwarten", sagte er dann. „Thema dieser Ministerrunde ist eigentlich die ungeheure strategische Bedeutung der Charon-Wolke. Atlan hat ausgezeichnete Arbeit geleistet, da muss ich Malcolm beipflichten. Eins dürfte klar sein: Im Jonathon-System muss ein Stützpunkt der LFT errichtet werden, denn dies ist vermutlich der einzige Ort der Milchstraße, der dem Zugriff der Terminalen Kolonne entzogen ist."
„Selbst wenn ein zweites Unternehmen Gäa verlockend erscheint - diesmal sollten wir darauf verzichten. Du hast es selbst gesagt: Das Solsystem darf nicht fallen", wandte Residenz-Ministerin Moharion Mawrey ein. „Der einzige Schutz, den wir vor der Terminalen Kolonne haben, dürfte der Kristallschirm sein, und um ihn zu errichten, brauchen wir dringend Forschungsergebnisse über Salkrit."
„Die wir zurzeit nicht haben können, weil wir noch kein Salkrit
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