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2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in die Wundertätigkeit von Salkrit nicht zu hoch hängen. Mit Hilfe von Salkrit könnte man theoretisch die Einheiten der TERRANOVA-Flotte in Betrieb nehmen, das ist wohl wahr. Allerdings dürfte es mindestens bis zum Jahresende dauern, bis sich erste konkrete Anwendungen herauskristallisieren. Wenn nicht noch länger ..."
    Rhodan atmete tief ein. „Malcolm", sagte er dann, „so viel Zeit bleibt uns nicht. Die Terminale Kolonne wird uns wohl kaum den Gefallen tun, weitere drei Monate abzuwarten."
    „Ich habe befürchtet, dass du so etwas sagen wirst."
    „Installiere provisorische Wandler in den LORETTA-Tendern, damit das Salkrit sofort bei Eintreffen das bisherige HS-Howalgonium ersetzen kann."
    „Das ist Wahnsinn, Perry. Es ist schlicht und einfach nicht möglich. Wenn die Daten stimmen, die mir vorliegen, würden wir das Salkrit damit regelrecht verbrennen, nur verheizen, und nicht verwenden, wie es dem derzeit wohl wertvollsten Stoff der Milchstraße gebührt!"
    Rhodan lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er verstand den Chefwissenschaftler durchaus, doch er hatte gute Gründe für sein Ansinnen. Es lag in der Natur der Sache, dass angesichts der Bedrohung durch die Terminale Kolonne TRAITOR nahezu unmögliche Forderungen an die Wissenschaftler gestellt wurden - und diese sie rigoros zurückwiesen. Ihm war klar, dass Daellian alles gab, aber keine Wunder vollbringen konnte, so, wie dem Gehirn im Tank klar war, dass er, der Resident, eben diese Wunder fordern musste.
    Er befürchtete, dass seine Antwort fast so lange auf sich warten ließ wie Malcolms gerade eben. „Nein", sagte er dann. „Auch wenn wir die fünf Kilogramm in kürzester Zeit verbrennen ... das ist unwichtig. Hast du etwa den Traitank vergessen? Wir müssen auf Zeit spielen, uns eine Atempause verschaffen. Wenn die Meldungen stimmen, kommen aus der Charon-Wolke noch 110 Kilogramm nach!
    Bis dahin müssen wir dafür sorgen, dass das Solsystem noch in Freiheit existiert.
    Koste es, was es wolle. Genau das hat auch Fawn Suzuke gefordert: Das Solsystem darf nicht fallen! Wenn dieser Traitank ein zweites Mal kommt - oder irgendetwas anderes -, muss der Kristallschirm zum Einsatz bereit sein!"
    „Was hast du gerade während der Konferenz gesagt, Perry? Wir dürfen keine Wunder erwarten! Und genau das forderst du jetzt von mir. Verwechselst du etwa Wissenschaftler mit Alchemisten? Dann kann ich sofort von meinem Amt zurücktreten. Mir ist es noch nie möglich gewesen, Ergebnisse mit reinem Handwedeln zu erzielen. Ich bin leider kein Kosmokrat, der mal eben so nebenbei die Hyperimpedanz erhöht!"
    Rhodan befürchtete, dass sein Lächeln fürchterlich schief geriet. „Das hört sich nach einer regelrechten Standpauke an."
    Der Chefwissenschaftler schwieg. „Sie mag absolut berechtigt sein, Malcolm, doch ich habe keine Wahl. Notfalls wird der Resident dem Minister einen Befehl erteilen. Keine Sorgfalt, keine intensive Forschung, keine Zeit - sobald das Salkrit eintrifft, wird es verwendet! Hast du mich verstanden?"
    Der Medotank drehte sich um neunzig Grad und raste zur Tür hinaus.
     
    4.
     
    „Positronik, komplettes Aufenthaltsprofil von Whistler-Mitarbeiter Garitsch, Giuri, für die letzten zwei Arbeitstage!" Über das Holo rollten Daten ab. Radek Beibel rief ein weiteres Holo auf und synchronisierte die beiden.
    Die Diskrepanz fiel ihm sofort auf. Den Erkenntnissen der Werkpositronik zufolge hatte Garitsch sich am heutigen Vormittag von 9.17 bis 10.23 Uhr ununterbrochen an seinem Arbeitsplatz in der Konstruktionsabteilung befunden, während die Robotsonde, die er ihm an die Fersen geheftet hatte, ihm von 9.48 bis 9.53 Uhr bei einem Gang zur Toilette gefolgt war.
    Beibel fluchte leise. Selbstverständlich respektierte er die Privatsphäre dieser Zone, wünschte sich jetzt aber, nicht so rücksichtsvoll gewesen zu sein.
    Warum hatte Garitsch die Werkpositronik getäuscht? Wie hatte er das angestellt?
    Und vor allem wozu? Ein Gang zur Toilette war völlig unverdächtig. Warum also der Versuch, die Werkpositronik in dieser Hinsicht zu täuschen? So dumm, einen ganz normalen Toilettengang zu verschleiern, konnte Garitsch nicht sein.
    Beibel lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Er schloss die Augen bis auf einen Spaltbreit, so dass er die beiden Holos nur noch als verwaschene Lichtflecke ausmachen konnte. Erstens. Offensichtlich hat Garitsch nicht bemerkt, dass ich ihm eine Robotsonde angehängt habe.

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