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2319 - Die Siedler von Vulgata

Titel: 2319 - Die Siedler von Vulgata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gürtel. „Arrick!", rief draußen eine Männerstimme.
    Er erstarrte und hielt den Atem an.
    Schritte näherten sich. Jemand machte sich an der Tür zu schaff en. Wenn sie jetzt hereinkamen, war er verloren! „Sie ist zu", sagte die Stimme. „Er kann nicht eingedrungen sein. Nur der Patriarch hat einen Schlüssel."
    „Trotzdem hättest du deinen Posten nicht verlassen dürfen."
    „Du denkst, er hat sich die Geschichte mit der Spinne ausgedacht? Schau dir die Ziegen an! Sind sie je nachts aus der Weide ausgebrochen? So verstört, wie die durch die Siedlung laufen, haben sie das giftige Raubvieh gewittert. Tiere irren in so etwas nicht. Wir müssen den Patriarchen wecken!"
    „Du bist wahnsinnig! Wir werden uns hüten. Er hat gerade erst wegen dieses Burschen einen Mann hingerichtet. Wir müssen die Sache selbst in den Griff bekommen. Du suchst den Jungen, und ich fange die Ziegen wieder ein. Los schon!"
    Arrick wartete, bis er nichts mehr hörte.
    Dann nahm er einen tiefen Atemzug.
    Wären sie an der Tür stehen geblieben - er wäre verloren gewesen. Bei Sonnenaufgang hätten sie sofort das Loch im Dach bemerkt.
    Den schweren Rufer in den Armen, stieg er auf den Turm aus Kisten. Der Turm schwankte. Von der obersten Kiste aus konnte er den Kopf durch das Loch im Dach Strecken. Er sah sich um. Kein Scherge war in der Nähe.
    Er hievte den Rufer auf die Rindenschindeln. Mooslappen schob er vor ihn hin, damit er nicht abrutschte. Arrick stemmte sich durch das Loch in die Höhe.
    Die Rinde knackte bedrohlich. Hastig rutschte er weg vom Loch, angelte mit dem Fuß nach dem Pfahl an der Hauswand. Als er ihn fühlen könnte, zog er den Rufer zu sich heran und sprang.
    Da stand er mit der Maschine. In sein Elternhaus konnte er nicht gehen, sie suchten dort vermutlich noch nach der Spinne. Überhaupt konnte er nie zurückkehren: Wenn sie seinen Einbruch ins Haus Genesis bemerkten, würden sie versuchen, ihn bei seiner Mutter einzufangen. Wo konnte er sich verstecken, um den Rufer mit Hilfe des Armreifes in Gang zu bringen?
    Die Terraner würden sicher wieder auf dem Felsplateau landen. Am besten stieg er dort hinauf. In einer Felsspalte konnte er sich verbergen und darauf warten, dass sie kamen
     
    7.
     
    Als der Morgen dämmerte und sich Vanders rote Scheibe am Horizont über den Baumwipfeln zeigte, kam in der Siedlung Geschrei auf. Sie hatten das Loch im Dach des Hauses Genesis bemerkt, kein Zweifel. Nun würde die Jagd auf ihn beginnen.
    Arrick spähte über den Rand des Felsens hinab. Schergen gingen von Haus zu Haus und trommelten gegen die Türen. Am Haus Genesis stand der Patriarch in seiner weiten Robe. Er tat etwas an der Tür und trat ein. Eine große Menschentraube sah zu, wie er im Maschinenheiligtum verschwand. Wenn sie doch wüssten, was das Haus enthielt, wenn sie doch ahnten, was Kantur Gotha da vor ihnen verbarg!
    Arrick würde es ihnen nicht mehr sagen können. Er würde nie wieder in die Siedlung zurückkehren. Zum Todfeind des Patriarchen war er geworden.
    Und der verdammte Rufer gehorchte nicht!
    Arrick grub die Fingernägel schmerzhaft in seine Handflächen. Er war verlo ren. Ohne die Terraner würde er keine drei Tage überleben. Floh er in die Wildnis Vanderbeytens, machten ihm die Raubspinnen mit ihrem Giftbiss den Garaus. Blieb er hier, würde man ihn aufspüren und zu Kantur Gotha schleifen, und er würde mit einem Loch im Kopf enden.
    Die ganze Nacht hatte er Schalter umgelegt und beschwörend auf den Kasten eingeredet, aber es war keine Antwort von den Terranern gekommen. Den Armreif rieb er Dutzende Male, beklopfte ihn, tastete ihn ab, hauchte ihn an. Er verstand einfach nicht, wie das Ding zu gebrauchen war. Es blinkte nur regelmäßig eine rote Lampe daran.
    Außerdem zeigte der Armreif zwei Zahlen.
    In der Nacht hatten sie noch 132 und 86 betragen, nun sprangen sie um auf 143 und 91.
    Was hatte das zu bedeuten? War es die Entfernung des Terranerschiffs zu Vanderbeyten? Dann hieß es, dass sie sich beständig entfernten. Neben den Zahlen erschien ein winziger Schriftzug: „Hypertonie". War das der Name des Schiffs?
    Das kleine Metallgerät half ihm auch nicht weiter. Arrick zog es aus dem Gürtel.
    Drückte man es an seiner schmalsten Stelle zusammen, begann es zu zittern. Es brummte dabei, und an seinem breiten Ende 'zappelten Klingen hinter einem Gitterkäfig, so lange, bis man erneut seine schmale Stelle drückte. Es schien eine Art Waffe zu sein. Wenn er das Gerät in Gang setzte und

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