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2319 - Die Siedler von Vulgata

Titel: 2319 - Die Siedler von Vulgata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Stelle, an der du die Dinger im Gestein verstecken kannst. Eine Felsspalte, eine Höhle, je tiefer es hinabreicht, desto besser. Auch wenn die Schellen aus Kunststoff bestehen,„wir dürfen nicht riskieren, dass sie gefunden werden."
    Er leckte sich die Nase. An der Vanderbeyten-Luft trocknete sie schnell.
    Er vermisste das feuchte Klima des Raumschiffs, die Wasserzerstäuber in den Armlehnen seines Kommandostuhls. „Ich gehe inzwischen mit einem Stoßtrupp zu den Menschen." Er wies mit der Pranke auf Aschuk, den Anführer der Gefesselten. „Du kommst mit."
    „Wir gehen nackt, wie wir sind?", murrte Aschuk. „Nackt."
    „Du hast einen großen Fehler gemacht, Karwai. Einen tödlichen Fehler."
    „Es gibt kein Zurück mehr."
    Aschuk sah hoch zu Vander, der Sonne des Planeten. „Die Terraner werden der Kolonne nicht widerstehen können."
    „Für Jammerei und Reue ist es zu spät.
    Hättest du nicht versucht, meine Befehle zu boykottieren, dann stünden wir längst in Verhandlungen mit ihnen."
    „Verhandlungen? Diese Kolonie - das ist doch nicht mehr als ein vergessener Außenposten! Diese Terraner liegen um Jahrhunderte zurück! Willst du mit den unterentwickelten Dürrbeinern etwa über die Kapitulation diskutieren?"
    „Es wird keine Kapitulation geben."
    Aschuk stand das Maul offen. Der Unterkiefer mit den spitzen Reißzähnen zitterte. „Nur weil du die Befehle der Kolonne auszuführen hattest", fauchte er, „hast du noch lange nicht das Recht, über unser aller Schicksal zu entscheiden!
    Schlimm genug, dass wir durch deine Schuld auf diesem Drecksplaneten landen mussten! Wir sind den Menschen um Längen überlegen. Wir sind die neuen Herren auf Vanderbeyten, und das sollten wir von Anfang an klarstellen."
    „Noch ein Wort, und ich schlitze dir die Kehle auf, Krieger Aschuk." Velved Karwai fuhr drohend die Krallen aus.
    Aschuk brach den Blickkontakt ab.
    Durch diesen Aufrührer wurde alles in Gefahr gebracht. Aber ihn töten? Sie waren schon zu wenige, und Aschuk würde in Kürze ein Gelege befruchten. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Kolonne, Aschuk, kümmert dein Gewinsel nicht."
     
    *
     
    Das gewirkte Hemd triefte vor Schweiß. Es klebte Arrick am Rücken und kratzte bei jeder Bewegung. Zog er es aus, würde er sich die Haut verbrennen. Vander stand hoch oben am Himmel. Also biss er die Zähne zusammen und sichelte weiter. Die Sense rauschte durch das Korn. Halme fielen, Schritt für Schritt. Eine Rast, nur eine kurze Rast ...
    Noch nicht!, befahl er sich.
    Und wenn er nur rasch den Rücken streckte? Arrick hielt inne, stützte sich auf die Sense und reckte sich. Es knackte in seinem Brustkorb. Unten beim Dorf hatten sie die besseren Felder. Bei ihnen war das Getreide kümmerlich; in braunen, kleinen Büscheln hing es von den Halmen herab.
    Aber es blieb den Geächteten keine Wahl.
    Wenn sie nicht verhungern wollten, mussten sie sich abplagen und nehmen, was der Boden hergab.
    Arrick kniff die Augen zusammen.
    Bewegte sich dort hinten etwas am Waldrand? Tatsächlich. Da trat jemand auf das Feld. Drei Männer waren es.
    Nein, keine Männer.
    Arrick fuhr es wie Eis durch die Venen.
    Das waren ... Höllengeschöpfe. Unholde!
    In gebeugter Haltung humpelten sie über das Feld auf ihn zu, stützten sich immer wieder mit ihren langen Armen ab. Eitrige Haut bedeckte ihre Körper. Sie bleckten Zähne in breiten Schnauzen.
    Lauf! Flieh!, sagte er sich. Aber er konnte sich nicht vom Fleck rühren. Ich bin verloren. Diese Bestien werden mich in Stücke reißen. Seine Beine gehorchten nicht, sie verweigerten ihm den Dienst, nur starren konnte er, starren und sein Herz spüren, das wie ein kleiner Vogel in seiner Brust flatterte.
    Nur noch ein Satz trennte die Höllengeschöpfe von ihm. Sie richteten sich auf. Das machte sie größer, als es ein Mensch je sein würde. Ihre Beine endeten in Hinterläufen wie bei einem Hund.
    Glänzende schwarze Warzen bedeckten Brust und Kopf.
    Endlich konnte Arrick sich wieder bewegen. Er hob die Sense an und schwang sie drohend. „Lasst mich in Frieden, ihr Bestien!"
    Eines der Geschöpfe knurrte. Es duckte sich zum Sprung. Krallen fuhren ihm aus den Pranken, Krallen wie gebogene, scharfe Messerklingen. Es hechelte, als dürstete es nach seinem Blut.
    Ein Wink des vordersten Wesens zwang es, die Krallen wieder einzuziehen. Der Unhold fletschte die Zähne und stieß hervor: „Ich bin Velved Karwai."
    Sie sprachen Interkosmo! „Wir sind unbewaffnet. Wir kommen in

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