Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht leben können oder nicht leben wollen. Zum ersten Mal wurde ihm so richtig bewusst, dass sie seit seiner Rückkehr aus der Charon-Wolke zu seinem einzigen Lebensinhalt geworden war. Keine Waringer-Akademie mehr, keine Vorlesungen bei Bre Tsinga, nur noch das Zusammensein mit Fawn.
    Konnte so was überhaupt gut gehen?
    Aus dem Nichts tauchten zwei Schatten auf, gesellten sich zu Fawn Suzuke. „Vorsicht, da sind ein paar Kerle!"
    „Schon gesehen, Marc."
    Dort, wo Fawn im Zugstrahl hing, flimmerte mit einem Mal die Luft. Diffuse Umrisse zeichneten sich ab, die stark denen des Capella G3 ähnelten.
    Augenblicke später neutralisierte der wuchtige Rumpf des Gleiters den Zugstrahl, und die beiden Kerle landeten mit Fawn und blieben stehen.
    Während Marc auf sie zurannte, fingerte er nervös an seinem Anzug herum. Aber sosehr er auch suchte, es fand sich nirgends etwas, das auch nur annähernd Ähnlichkeit mit einer Waffe hatte. Hastig legte er sich eine Taktik zurecht. „Im Namen der LFT, ihr,..."
    Fawn wandte sich ihm zu. „Du bist verrückt, Marc!"
    „... seid verhaftet!" Er beendete den Satz mit einem Kichern, das schnell zu einem befreiten Lachen wurde. Er hatte seinen Irrtum erkannt. „Dann solltest du uns schleunigst enthaften, damit wir die Kerle verfolgen können. Scheint fast, als wären wir gerade rechtzeitig zu einem spannenden Finale gekommen", sagte Startac Schroeder. „Die Kerle kommen nicht weit. Die Regierungsgleiter sind schon über uns."
    Marc wurde übergangslos ernst. „Agenten der Terminalen Kolonne versuchen, Fawn in ihre Gewalt zu bringen. Wir müssen uns etwas anderes überlegen, was die Suche angeht." Er dachte an Deflektorschirme, hinter denen sie sich Tag und Nacht verbergen konnten. Das kostete zwar Unmengen Energie, war in diesem Fall aber sicher gerechtfertigt. „Der TLD hat die Rädelsführer bereits kassiert", erklang Mondras Stimme.
    Während die ersten Gleiter vom Himmel schneiten, landete sie den Capella G3 gleich neben der kleinen Gruppe. „Es sind ausnahmslos Terraner im Dienst diverser Medienunternehmen, ein Privatdetektiv, ein pensionierter Offizier der Heimatflotte, dessen Schwiegersohn sich gern als Medienzar bezeichnet."
    „Danilor Baron Whistler!", entfuhr es den drei Männern wie aus einem Mund. „Und was sollte das Ganze?", erkundigte sich Fawn beiläufig, den Blick in die Ferne gerichtet. Marc kannte diesen Blick schon.
    Er versuchte das nächste Ziel ihres Fluges zu erfassen. „Abwarten, was die Herrschaften so erzählen", sagte Mondra. „Offenbar geht es ausschließlich um Marktanteile. Ein politischer Hintergrund der Verfolgung und der versuchten Entführung ist nicht zu erkennen. Jemand wollte Fawn Suzuke unbedingt vor ein paar Kameras holen, auf Kosten der Menschheit. Das muss selbst dem dümmsten Magnaten und seinen Beratern klar sein."
    „Dann gehe ich davon aus, dass wir hier jetzt überflüssig sind", meinte Trim Marath. „Wir sehen uns hoffentlich unter angenehmeren Umständen wieder."
    Die beiden Männer fassten einander an den Händen und verschwanden per Teleportation.
    Fawn starrte eine ganze Weile auf die Stelle, wo sie gestanden hatten. Als sie sich Marc zuwandte, entdeckte er einen ausgesprochen melancholischen Zug um ihren Mund. „Hier ist es auch nicht!" Ohne weitere Worte verschwand sie im Gleiter.
     
    *
     
    In den folgenden Stunden verbrachte Fawn Suzuke viel Zeit mit dem Studium von Landkarten. Marc saß im Sessel und beobachtete sie schweigend. In seinem Innern vibrierte alles, und er fragte sich, was es zu bedeuten hatte. Eifersucht auf Trim und Startac? Dieser Blick von Fawn, den sie den beiden zugeworfen hatte, ging ihm nicht aus dem Sinn. Klar, sie waren Monochrom-Mutanten, also Artverwandte von ihr, die noch ihren Körper besaßen.
    Sah sie eine Art „Geschwister" in ihnen? „Der Tonga-Archipel liegt jetzt hinter uns." Mondra Diamond riss ihn aus seinen Gedanken. „Was jetzt?"
    Sie hatten Alaska abgeklappert, ein paar karibische Inseln, und jetzt flogen sie südwärts über den Pazifischen Ozean. „Gebt mir noch ein paar Stunden, bis ich mit der Auswertung fertig bin", bat Fawn Suzuke mit auffallend müder Stimme. „Da unten, das ist Sundaman-II-Eiland.
    Möchtest du dich ein wenig ausruhen?"
    Fawn nickte nur.
    Mondra landete, und Augenblicke später blieb die kleine Insel mit Fawn unter ihnen zurück. Drei Stunden gestand Mondra ihr zu. Marc mimte den unbeteiligten Zuhörer, während die LFT Mitarbeiterin mit der

Weitere Kostenlose Bücher