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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber sie wies ihn zurück. Sein Argument mit den Eisbären schien sie schon zu kennen. „Ich gehe allein!" Fawn funkelte ihn an. „Die ganze Zeit folgst du mir auf Schritt und Tritt. Das muss nicht sein."
    „Fawn, da draußen ist es gefährlich!"
    „Auch nicht gefährlicher als in Schohaakar, wenn du darauf anspielst.
    Marc, meine Suche wäre ohne dich viel leichter. Ich habe sowieso nicht mehr viel Zeit."
    „Fawn, bitte ..."
    Sie wandte sich um, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Ungeduldig drückte sie gegen die Flügeltür, konnte es kaum erwarten, bis Mondra sie geöffnet hatte.
    Fassungslos sah Marc ihr zu, wie sie hinaus ins ewige Eis sprang und davonlief, als sei sie auf der Flucht. Mühsam kämpfte er um sein inneres Gleichgewicht. Sie konnte ihre Worte unmöglich so verletzend gemeint haben, wie er sie verstand. Oder doch? Benutzte sie die Suche gar als Ausrede, um nicht in seiner Nähe sein zu müssen? Seit er ihr seine Liebe gestanden hatte, ging sie deutlich auf Distanz.
    Das ist Unsinn. Du redest dir das ein!
    Ganz sicher war er sich nicht.
    Unter der Tür blieb er stehen und starrte ihr nach. Ihre Füße hinterließen auf dem Eis keinerlei Abdrücke. Im Ernstfall hätten sie von Fawn nicht einmal eine Wärmespur auf dem Infrarottaster, der sie folgen konnten. So weit durften sie es nicht kommen lassen.
    Er sagte es Mondra. Sie seufzte. „Ich weiß es doch, Marc. Aber was soll ich tun?
    Derzeit sitze ich zwischen allen Stühlen.
    Keinem kann ich es recht machen. Wenn Fawn Suzuke nur endlich fündig würde."
    In der Solaren Residenz lagen die Einsatzpläne fertig auf dem Tisch, einer für arktisches Klima, einer für tropisches, je nachdem, wo Fawn Suzuke die richtigen Örtlichkeiten ausfindig machte. Es existierten sogar Pläne für Vulkanzonen und Hochdruckstationen auf dem Meeresgrund. Nichts blieb unberücksichtigt. „Und das geschieht alles wegen einer Botin von zweifelhafter Substanz", sagte Mondra. „Weißt du, was das Makabre daran ist?"
    Marc schüttelte ratlos den Kopf. „Sie behält Recht. Bei allem, was sie unternimmt, ist sie auf der sicheren Seite.
    Ich bin überzeugt, sie wird diese Örtlichkeiten finden. Wenn nicht heute und morgen, dann vielleicht in tausend Jahren.
    Terra hat aber nur dann eine Chance, wenn es bald geschieht."
    „Fawn unternimmt alles, was in ihren Kräften steht."
    „Und was, wenn das nicht reicht? Wenn ein Gespenst dazu gar nicht in der Lage ist?"
    „Bitte, Mondra. Sie ist kein Gespenst!"
    „Entschuldige, war nicht so gemeint. Ich bin mir nur über Fawns Ziele nicht ganz im Klaren. Sind die wirklich so uneigennützig, wie du denkst? Oder steckt mehr dahinter? „Vertrau ihr, so, wie Perry Rhodan ihr vertraut hat."
    „Vielleicht ist das nicht einmal der schlechteste Rat!" Sie lächelte ihn an.
    Marc wich ihrem Blick aus, richtete ihn wieder hinaus aufs Eis. Einen winzigen Sekundenbruchteil sah er von Fawn noch das kurzgeschnittene Haar, dann war sie aus seinem Blickfeld verschwunden. „Wir dürfen sie nicht sich selbst überlassen. Wenn sie die Orientierung verliert ..."
    Nicht, dass sie sich hätte Erfrierungen holen können. Eher befürchtete er, sie könnte geistig wegtreten und ihre Aufgabe vergessen.
    Marc schloss den Helm. Mit einem Satz war er draußen. Die Stiefel rutschten ihm unter dem Körper weg. Die ersten zehn Meter schlitterte er auf dem Hintern die Schräge hinab, bis seine Stiefel endlich auf Widerstand trafen. Er hatte sich die Richtung gemerkt, in die Fawn gegangen war. Mit den Händen tastete er seinen Schutzanzug ab. „Halt dich außerhalb ihres Blickfelds", riet Mondras Stimme im Helmempfänger. „Je schneller sie zu einem Ergebnis kommt, desto besser ist es für uns alle."
    Die Mikropositronik schaltete den Schneefilter des Helms ein. Wäre Marc schneeblind geworden, wäre er es gewesen, der in Gefahr geriet. Der Boden hier war deutlich glatter als der Permafrost in der russischen Tundra. Marc vollführte mit den Stiefeln Bewegungen wie ein Schlittschuhläufer. Auf diese Weise kam er schneller vorwärts. „Ich habe soeben ein winziges Ortungsecho auf den Schirm bekommen", klang Mondras Stimme in seinem Helm auf. „Es ist nicht Fawn."
    „Bewegt es sich?"
    „Sieht so aus. Ich glaube, wir haben ein Problem."
    „Ich beeile mich!"
    Er schlitterte weiter, bewegte die Beine schneller. Mit etwas Glück stellte sich das bewegte Objekt als Wissenschaftler oder als Eisbär heraus. Marc musste aber auch an die Verfolger in Schohaakar

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