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2327 - Risikoplan Charlie

Titel: 2327 - Risikoplan Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über das Holo und bestätigten seinen Verdacht. „Das ist ein Asteroid von gerade mal sechshundert Metern Länge! Was soll das? Dieser läppische Asteroid soll ein milchstraßenweit berühmtes Widerstandsnest sein? Wo bleibt die Ortung, Samschak?"
    „Sofort, Herr. Der Himmelkörper ist ... ortungstechnisch völlig tot. Die Materialorter erlauben keinerlei Rückschlüsse auf komplexe Legierungen oder Ähnliches."
    Eine furchtbare Ahnung beschlich den Awour. Was auch immer da vor ihnen durchs All zog - es war nicht Quinto-Center, sondern ein Klumpen Dreck!
    Cardenuk dachte kurz nach. „Die Fraktalen Aufriss-Glocken desaktivieren!", befahl er dann. „Stattdessen die Standard-Dunkelschirme aufbauen!" Hier wartete kein schwer bewaffneter Stützpunkt auf sie, nicht einmal ein einsames Feindschiff.
    Mit Kampfhandlungen war nicht zu rechnen.
    Aber wenn sie schon einmal hier waren, verlangte die Pflicht von ihnen, dass sie sich gründlich umsahen. Aus irgendeinem Grund musste der Verräter sie doch hierher geführt haben. Was gab es hier zu entdecken?
    Cardenuks Blick glitt zu Tockton Tsopan.
    Hatte der Verräter sie betrogen? Und falls ja, zu welchem Zweck? Was hatte er dadurch zu gewinnen? Gar nichts, er hatte nur zu verlieren, das kostbarste Gut, das er hatte - sein Leben!
    Also war ihm einfach ein Fehler unterlaufen? War er überzeugt, ihnen die richtige Position genannt zu haben, und...
    Müßige Spekulationen!, zischte die Ganschkarin. Tockton Tsopan wird reden, sobald wir ihn in den Genuss der Endogenen Qual kommen lassen.
    In diesem Augenblick erstrahlten die Holo-Galerien in der Zentrale von 11.310.464 in grellem Weiß, und während die Ganschkarin sah, wie direkt im Kurs der Kommandoeinheit eine kleine Sonne aufging... ... konnte der Awour den Blick nicht von dem Kollaborateur abwenden.
    Plötzlich bekam er es mit der Angst zu tun.
    Denn es gab nicht den geringsten Zweifel.
    Tockton Tsopans Mienenspiel zeugte von überwältigender Befriedigung.
     
    *
     
    „Raumminen! Hier hat jemand ein Minenfeld angelegt!" Samschaks Stimme klang nicht mehr so weich und beherrscht wie sonst. Cardenuk glaubte, einen deutlichen Anflug von Beunruhigung, wenn nicht sogar Panik in ihr zu vernehmen. „Die Traitanks rasen mitten hindurch!"
    Und ich habe gerade befohlen, die Fraktalen Aufriss-Glocken zu desaktivieren, dachte Cardenuk, weil ich nicht mehr mit einem Gefecht gerechnet habe! „Aufriss-Glocken wieder hochfahren!", befahl er. „Rückzug für alle Einheiten!"
    Doch es war zu spät. Das grelle Weiß auf den Holo-Galerien bröckelte auf, dreidimensionale Darstellungen wurden von anderen ersetzt, erste Daten flimmerten über die Schirme.
    Drei Traitanks waren in der ersten Sekunde explodiert - bevor der Rest die Schirme hochfahren konnte! Drei von zweiunddreißig Schiffen, denen die Milchstraßenbewohner bislang technisch nichts entgegenzusetzen hatten.
    Doch was ihnen in dieser Hinsicht mangelte, hatten sie durch List wettgemacht.
    Cardenuk glaubte plötzlich, den Boden unter den Füßen zu verlieren, hatte das Gefühl, aus dem Sessel geschleudert zu werden. Mühsam hielt er sich an den Lehnen fest.
    Im nächsten Augenblick stabilisierte die Einheit sich wieder. Aber fest stand, dass auch Traitank 11.310.464 einen heftigen Schlag abbekommen hatte. „Schadensbericht!", bellte er.
    Samschak rief Daten ab. „Hüllenaufriss, drei Decks abgeschottet, Verlust an Besatzungsmitgliedern ..."
    Cardenuk winkte ungeduldig ab. „Zustand der Kommandoeinheit!" Was interessierten ihn kleinere Personalverluste, wenn zu befürchten stand, dass Einheit 11.310.464 vollständig vernichtet werden könnte, wie die anderen drei Traitanks ... und damit auch seine Existenz! „Ein minderer Schaden, wir befinden uns nicht in Raumnot."
    Einige Explosionen aus dem Rumpf der Einheit schienen seiner Meldung Hohn zu sprechen. „Es besteht keine Gefahr! Die Ganschkaren werden das rasch in den Griff bekommen."
    Skeptisch musterte Cardenuk den Mor'Daer und atmete dann auf. Sein Leben war also gerettet. Aber das war auch so ziemlich alles, was ihm nach dieser Mission bleiben würde. Von einer Beförderung konnte er nun nicht einmal mehr träumen, und mit seinem Ansehen bei den Kolonnen-Oberen war es endgültig vorbei. Statt Quinto-Center zu finden und Ruhm zu ernten, hatte er in diesen Sekunden nicht nur drei wertvolle Traitanks, sondern auch noch seinen Ruf und alle Aussichten auf eine erfüllte Zukunft verloren.
    Und Schuld daran trug einzig und

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