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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachjustieren lässt, vermag niemand zu sagen. Sicher werden wir eines Tages wieder starten können, und wenn die SOL nicht als Ganzes, dann wenigstens die einzelnen Segmente. Aber ein Start bedeutet nicht, dass wir Überlichtgeschwindigkeit erreichen werden. Es ist nicht einmal geklärt, ob das künftige Beschleunigungsvermögen für einen Dilatationsflug ausreichend sein wird. Und ein Dilatationsflug von Hangay bis in die Milchstraße ..."
    Die Kommandantin ließ bewusst offen, was das bedeutete. Kaum ein Besatzungsmitglied würde in diesem Fall die Heimatgalaxis wiedersehen, bestenfalls ihre Kinder oder Kindeskinder. Die SOL war immer schon ein Generationenschiff gewesen.
    Außer Frage stand, dass im Falle eines Dilatationsflugs jenseits der Schiffswände deutlich mehr als zwei Millionen Jahre verstreichen würden - eine Spanne, die alles verändern würde. Die Völker der Milchstraße längst im Dunst der Vergangenheit versunken und nicht mehr als Legende ... Die Negasphäre von Hangay mochte dann längst zum beherrschenden Faktor geworden sein, der diesen Bereich des Universums zur lebensfeindlichen Wüste machte...
    Schlimme Gedanken waren das.
    Mit der flachen Hand fuhr Tekener sich über das Gesicht. Er fragte sich, ob Dao und er eines Tages zu den letzten Überlebenden der alten Zeit gehören würden, nichts anderes als lebende Fossilien.
    Dao-Lin-H'ay gab ein gereiztes Knurren von sich. Offensichtlich wälzte sie ähnliche Überlegungen.
    Der Smiler war in dem Moment froh, dass Blo Rakane die Aufmerksamkeit wieder auf greifbarere Dinge lenkte. „Das Hypertakt-Triebwerk muss wahrscheinlich als Totalausfall angesehen werden", sagte der Chefwissenschaftler, „ebenso die Permanent-Zapfer. Energie steht damit nicht mehr bequem und schon gar nicht in nahezu unbegrenztem Umfang zur Verfügung. Dass Reparaturversuche uns nicht einen Schritt weiterbringen werden, gilt für nahezu alle hoch entwickelten Aggregate. So zumindest meine Überlegungen nach den ersten Untersuchungen. Hyperphysikalische Anwendungen sind, wenn überhaupt, dann nur mit deutlich erhöhtem Energieaufwand machbar, und der Wirkungsgrad der Hyperkristalle ist auf ein erbärmliches Level gesunken."
    „Mit anderen Worten", fasste Fee Kellind zusammen, „die Erhöhung der Hyperimpedanz hat uns in die Anfangszeit der Raumfahrt zurückgeworfen."
    „Es gibt positive Fakten", fuhr der Haluter fort. „SENECA ist weiterhin funktionsfähig, und das trifft ebenso auf alle anderen positronischen, biopositronischen und hyperinpotronischen Anlagen zu. Syntronische Bauteile haben aber Schrottwert. Die kabelgebundene Kommunikation zwischen den SOL-Zellen ist nicht betroffen, und die konventionelle Energieversorgung durch die Haupt-Fusionsreaktoren reicht für die Lebenserhaltungssysteme und einiges mehr jederzeit aus.
    Und das Wichtigste überhaupt: Die Notlandung hatte den dramatischen Umständen zum Trotz keine mechanischen Schäden zur Folge. Vor allem gab es nirgendwo an Bord Verletzte."
    „Ich danke Ihnen, Blo Rakane", sagte die Kommandantin. „Und ich danke allen an der Landung Beteiligten für ihre Umsicht und Geistesgegenwart. Unter diesem Aspekt dürfen wir einigermaßen getrost in die Zukunft blicken."
     
    *
     
    Ronald Tekener warf einen Blick auf die Zeitanzeige. Die SOL hatte vor weniger als zwei Stunden aufgesetzt.
    Der Schneesturm flaute langsam ab, stellenweise riss die dichte Wolkendecke schon auf. Allmählich löste sich auch die Anspannung der Besatzung, wenngleich Erleichterung nicht spürbar wurde. Der Smiler fragte sich, was geschehen würde.
    Dass die SOL vorerst gestrandet war, bezweifelte niemand mehr, aber wer konnte schon die Folgen der erhöhten Hyperimpedanz bis in alle Details abschätzen?
    Im schlimmsten Fall ... Mit einem ärgerlichen Kopfschütteln verscheuchte Tek die quälenden Überlegungen.
    Dao-Lin stand vor ihm und musterte ihn nachdenklich. Der silberfarbene Fellstreifen, der sich von ihrer Stirn bis in den Nacken hinzog, den er so oft mit seinen Fingern durchwühlte, wenn sie nebeneinander lagen, wirkte matt und spröde. Die Kartanin sorgte sich, das war unverkennbar.
    Wie gerne hätte Tekener sie jetzt in den Arm genommen und einfach nur an sich gedrückt. Ihr Samtfell auf seiner Haut zu spüren, den exotischen und zugleich vertrauten Duft ihres Körpers einzuatmen ... Trübes Sekret schimmerte in den Augen der Kartanin. „Wir mussten landen. Dao-Lin ..." Warum wiederholte er das so hartnäckig? Tek wusste, dass

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