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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Fee Kellind über die Geschehnisse während seiner Abwesenheit informieren zu lassen.
    Kurz nach ihm erschien Dao-Lin-H'ay.
    Trotzdem ihres Aktivators wirkte die Kartanin übernächtigt, vor allem aber aufgebracht. Dao-Lins Stimme hatte wenig von ihrem sonst angenehmen, weichen Klang. Tekener empfand sie sogar als kratzig. „Ich bin gekommen, um einige persönliche Sachen abzuholen."
    Der Smiler verzog nicht eine Miene. Er blickte Dao-Lin-H'ay nur an. „Es ist Zeit, dass ich mich in U'Hartu einquartiere, Tek. Keiner der Karaponiden in der Wachstation hat den Angriff der Graukartanin überlebt. Das Entsetzliche daran ist, dass die Soldaten ausgemergelt waren, mit ihren Kräften am Ende, weil der Nachschub ausblieb. Sie könnten noch leben, wenn die Graukartanin ein wenig Aufsicht gehabt hätten. Sie brauchen eine sanfte Führung."
    Tekener schwieg hartnäckig. Auch Fee Kellind sagte nichts; ihr Blick glitt jedoch zwischen dem Terraner und der Kartanin hin und her. „Ich muss einfach näher dran sein, wenn ich die Entwicklung beeinflussen will. Ich bin überzeugt davon, die Graukartanin sind eigentlich nicht kriegerisch veranlagt; es sind die Umstände, die ihnen zu schaffen machen."
    Dao-Lin war leiser geworden, hatte zuletzt nur schleppend geredet. Aus irgendeinem Grund schien sie sich unsicher zu fühlen.
    Vielleicht, weil Tekener sie immer noch unverwandt musterte. „Du belügst entweder dich selbst, Dao-Lin, oder du versuchst, mich mit der Unwahrheit abzuspeisen", sagte er rau. „Wovor fürchtest du dich eigentlich? Nur davor, eine Gewohnheit aufzugeben oder mich wissen zu lassen, wie es um dich steht? Ich hätte mir gewünscht, dass ich dir nach all der Zeit die Wahrheit wert bin."
    Dao-Lin blinzelte heftig, Feuchtigkeit benetzte das feine Fell unter ihren Augen.
    Sie hob die Hand, streckte den Arm aus und berührte mit dem Handrücken Tekeners Wange. Er traf keine Anstalten, ihre Hand zu ergreifen und festzuhalten, wich ihrer sanften Berührung aber auch nicht aus. „Du hast Recht, Tek", sagte sie tonlos. „Heute weiß ich, was ich in all den Jahren wirklich vermisst habe. Ich gehe, und ich werde nicht zurückkommen. Ron-Sha-R'itt und ich, wir sind uns in vielem ähnlich."
    Vor allem ist er ein Kartanin, dachte Tekener.
    Er schwieg auch dann, als Dao-Lin sich umwandte und mit weit ausgreifenden Schritten die Zentrale verließ. Es musste für sie wie ein Spießrutenlauf sein.
    Dein Kartanin ist nicht unsterblich, Dao.
    Er wird altern, während du deine Jugend behältst.
     
    ENDE

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