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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr leicht über die Oberfläche, er fiel in steilem Winkel dagegen, prallte ab, krachte wieder hinab und zog eine Spur der Verwüstung hinter sich her. Die letzten Kameras der Außenbeobachtung stellten ihren Betrieb ein.
    Einen Atemzug später schloss der Kalmor mit seinem Leben ab. Vor ihm öffnete sich das Raumschiff. Das Bugsegment brach an mehreren Stellen auseinander. In die Risse drängten Staub und Gestein, die Atemluft entwich. Fartyze sah es an den Gegenständen, die mit zunehmender Beschleunigung in Fahrtrichtung davonschossen, dem Luftsog folgend, der stärker war als ihr Beharrungsvermögen. Gewaltige Dreckmassen stauten sich vor dem Bug auf, Tonnen von Mondstaub quollen in die Zentrale. Ein Hagel aus faustdicken bis hausgroßen Felsbrocken donnerte herein, riss alles mit, was im Weg stand oder lag.
    Fartyze schloss die Nickhäute. Es gab nichts mehr zu sehen. Um ihn herum tobte der Mond, riss ihn mit sich aus dem Sessel, dessen Prallfeld als eines der letzten erloschen war. Der Kalmor prallte mit dem Rücken gegen die Wand, verdrehte sich einen Arm dabei und hatte Glück, dass er übergangslos feststeckte. Es hätte ihm den Arm sonst mitsamt dem Raumanzug abgerissen.
    Ein weiterer Schlag, diesmal von oben, setzte dem in seiner Endphase kaum kontrollierbaren Absturz ein Ende. Die Last eines ganzen Planeten schien übergangslos auf Fartyzes Körper zu liegen. Sie presste ihm die Luft aus den Lungen, brachte sein Blut zum Stocken. Er spürte, wie ihm die Sinne schwanden.
    Doch die Progress-Wahrer schienen ihm gnädig gesinnt zu sein. Die vordere Hälfte des Gebirges brach ab, klappte einfach nach vorn weg, und er sah Sonnenlicht in die Reste der Kommandozentrale scheinen. Zwei, drei Ganschkarenlängen entfernt und ein Stück unterhalb seiner Position entdeckte er einen Fleck im roten Staub, der schnell dunkler und ein wenig später immer gelber wurde.
    Mühsam schüttelte Fartyze die Lähmung ab, die seinen Körper ergriffen hatte. Er strampelte sich frei, hangelte sich an dem entstandenen Riss abwärts bis zu dem Fleck. Es gelang ihm, einen Stofffetzen freizulegen und ein Bein.
    Er suchte nach dem Pulsschlag oder einem anderen Lebenszeichen, fand jedoch nichts. Mit den Handschuhen wühlte er in dem feuchten Dreck, legte in dem klebrigen Zeug den Körper des anderen frei. Schließlich gelang es ihm, ihn ins Freie zu ziehen. Der weit ausladende Helm war zertrümmert, der Schädel ebenfalls.
    Im Oberkörper von Kommandant Doldon steckte ein scharfkantiger Felssplitter. Fartyze ließ den Toten achtlos im Riss nach unten fallen. Mit den Stiefeln trat er ein paar Stufen in das Gemisch aus Staub, Felsbrocken und Flüssigkeit aus den Versorgungsleitungen. Es gelang ihm, bis ganz nach vorn zu klettern, wo der TRAI-Versorger an einem Wall aufgeschobener Felsbrocken klebte.
    Der Kalmor schlug mehrmals gegen das Modul des Funkgeräts an seinem Gürtel. „Hört mich jemand?"
    Niemand antwortete, und er fand sich nach und nach mit dem Gedanken ab, der einzige Überlebende zu sein. Bis er den Wall überklettert und an der rechten Seite des Versorgers einen Weg entlang der Schneise gefunden hatte, war die Sonne hinter dem Planeten verschwunden, und die Nacht brach herein. Fartyze schlug einen Bogen, bis er sich außerhalb der ihm bekannten Grenzen der Defensivschirme befand.
    Da der TRAI-Versorger nicht hinter seinem Dunkelschirm verschwand, mussten die Projektoren ausgefallen sein.
    Fartyze stapfte weiter zum mittleren Teil des Transporters, wo es einigermaßen aufgeräumt aussah. Die mechanischen Vertäuungen hatten den brachialen Kräften standgehalten, die beim Absturz gewirkt hatten. Vielleicht lag es auch daran, dass der Mittelteil mit seiner Containerplattform längst nicht so starr reagierte wie der Bug oder das Heck.
    Der Kalmor entdeckte ein zitterndes Licht, das zwischen den Trümmern umherirrte. Er schlich geduckt weiter, bis der Widerschein der Lampe ausreichte, die Gestalt erkennen zu lassen.
    Es war einer dieser Vögel, der ihm da entgegenkam. Sein Funkgerät schien defekt, denn er gestikulierte wi ld mit den Händen, als er ihn gewahrte. Fartyze wartete, bis der Ganschkare ihn erreichte. Sie legten die Helme aneinander, um kommunizieren zu können. „In der Zentrale habe ich vermutlich als Einziger überlebt", sagte der Kalmor. „Von Doldons Tod konnte ich mich selbst überzeugen. Wie sieht es in den technischen Abteilungen aus?"
    „Ich weiß es nicht", pfiff der Ganschkare schrill. „Die

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