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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trennte, rief er hasserfüllt einen Namen: „Kazzenkatt!"
     
    *
     
    Kazzenkatt.
    Das „Element der Lenkung", der Anführer des Dekalogs der Elemente, der vor geraumer Zeit die Milchstraße und Terra heimgesucht hatte und erst nach großen Anstrengungen und Verlusten von Perry Rhodan, wem sonst, besiegt worden war.
    Kazzenkatt! Eine zufällige Namensgleichheit war so gut wie ausgeschlossen. Ich hatte mich auch sicher nicht verhört. Der Varia hatte das Wort klar und deutlich artikuliert.
    Keine Frage, hier bestand eine Verbindung.
    Dieser eine Name schlug eine Brücke über viele, viele Millionen Lichtjahre hinweg.
    Eine Brücke in die Vergangenheit.
    Ich wusste, dass die jetzige Gesellschaft der Friedensfahrer aus einem weit größeren Völkerbund hervorgegangen war, dem neben vielen anderen die Enthonen und Varia angehört hatten. Jene Koalition hatte vor langer Zeit gegen Truppen der Chaotarchen gekämpft und verloren; worauf sie zerschlagen worden war.
    Das war unter den Friedensfahrern allgemein bekannt und so ziemlich das Einzige, was sich die Enthonen über ihre Vergangenheit entlocken ließen.
    Eine Vergangenheit, begriff ich plötzlich, in der dieser geisteskranke Varia-Veteran immer noch lebte! Die er verzweifelt zu bewältigen versuchte, indem er sie mit seinen Tulpen nachstellte.
    Symbolisch und stark abstrahiert, versteht sich. Falls er dem Element der Lenkung überhaupt jemals von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte - was ich bezweifelte -, so hatte er Kazzenkatt dabei jedenfalls nicht geköpft. Das hätte Perry und der Milchstraße sehr viele Probleme erspart. Kazzenkatt. Waren er beziehungsweise der Dekalog jener Gegner gewesen, dem die Koalition, zu der die Enthonen einst zu rechnen gewesen waren, unterlag? War ich hier doch noch auf das Wissen gestoßen, das nötig war, um die Position des heutigen Patronats zu begreifen?
    Stellte diese Tulpenplantage die Lösung des Rätsels dar?
    Ich ballte die Hände, biss mir beinahe die Unterlippe blutig. Gut möglich, dass ich inmitten all der Antworten stand, die ich so dringend suchte.
    Aber ich vermochte sie nicht zu entschlüsseln, sosehr ich mir auch den Kopf zerbrach.
    Schließlich rang ich mich dazu durch, ein Wagnis einzugehen. Der Varia suchte den Dialog, gierte merklich nach Gesprächen.
    Was, wenn ich mich ihm zu erkennen gab?
    Ich trug einen Anzug aus dem Fundus der THEREME, also ein enthonisches Erzeugnis, das ihm bestens bekannt sein musste. Mein Körperbau wich nur unwesentlich von dem der Enthonen ab.
    Zwar hatte ich noch keinen mit einem Vollbart wie dem meinigen getroffen, aber das musste nichts heißen; außerdem war der Bart kurz gestutzt und entstellte mein Gesicht nicht.
    Falls der Varia trotzdem erschrak, um Hilfe schrie und Alarm auslöste, war ich aufgeflogen und meine Expedition gescheitert. Mit dem einzigen Ergebnis, dass man mich höchstwahrscheinlich hochkant aus der Organisation der Friedensfahrer rauswarf.
    Was hätte Perry getan? Wäre mein Vater dieses Risiko eingegangen?
    Klar doch.
    Ich holte tief Luft, dann schaltete ich den Deflektor ab.
     
    *
     
    Der Varia sah durch mich hindurch.
    Ich kniete mich hin, so dass mein Kopf auf Höhe der Tulpenkelche war, und sagte auf Thonisch: „Sei gegrüßt. Du hast viel zu erzählen, nicht wahr, mein Freund? Ich wiederum bin jemand, der gerne zuhört."
    „Snoldjen fermain idelwitt lernbeiß, nö?
    Haha, viereins, vollmütze prügel, wehe viktis. Strako!"
    Und so ging es weiter, was ich auch ausprobierte. Meine Hoffnung, der Anblick eines Enthonoiden würde den Varia dazu bewegen, verständlicher zu sprechen, erfüllte sich nicht. Er hegte zwar keine Sekunde Argwohn gegen mich, plapperte jedoch genauso konfus weiter wie zuvor.
    Als er mit seiner Gartenschere vor meiner Nase herumzufuchteln begann, gab ich auf.
    Ich flog zur Weißen Stadt zurück; stellte den Schweber ab, wo ich ihn entnommen hatte; begab mich zum zentralen Platz und zur Transmitterstation bei den Kolonnaden.
    Rematerialisierte in den Kavernen, kurz darauf in der Werft des Orakelmonds, dann in der Wartehalle von Fumato.
    Mich mit Niederlagen abzufinden gehört nicht zu meinen Stärken. Wie ein geprügelter Hund schleppte ich mich zu meiner Behausung. Glücklicherweise traf ich keine Bekannten. Ich war nicht in der Stimmung für einen Plausch mit Auludbirst, schon gar nicht für eine weitere Konfrontation mit Ejdu.
    Mit Ejdu Melia.
    Der Gestaltwandlerin und Intuitivsprecherin; dem Sprachengenie, dessen

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