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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufrappelte. Zwei Meter vor dem Strafraum lag der Ball, in bester Freistoßposition, halbrechts, wie gemacht für einen Linksfuß. „Verschwinde!", wies D'Accuzu ihn zurecht. „Den Freistoß mache ich."
    Solari rückte keinen Zentimeter.
    Er nahm den Ball auf, den sich D'Accuzu zurechtgelegt hatte, ließ die Kugel über seine Finger kreisen, bis er das Gefühl entwickelte, und wählte einen Platz am Boden, der trocken aussah.
    D'Accuzu griff rüde seinen Arm.
    Solari fuhr herum, blitzte den verdreckten Sechser an und stieß ihn mit Gewalt zurück. „Verschwinde, Morg! Das ist meiner."
    „Mach keinen Unsinn, Weichei."
    „Halt dein Maul! Der Ball geht hoch aufs rechte Eck. Wenn der Torwart dran kommt, sieh zu, ob du den Abpraller fischen kannst!"
    Totmacher zog D'Accuzu schließlich weg.
    Beide rückten in den Strafraum.
    Eine Wand aus Spielern verstellte Solari den Blick zum Tor, Scharlachrot und Blau, der Nordstern-Torwart dirigierte seine Mauer, und selbst Van Zeldern stellte sich in Positur, die Hände schützend vor den Genitalien. Solari sah den Schuss im Geiste vor sich. Ein Schuss für die Geschichte. Mit Rauschen in den Ohren fixierte er das Nordstern-Tor, Tor, hörte nicht mehr die Kulisse, fünfzigtausend Feinde, stattdessen sah er wie mit Tunnelblick den Torwart. Seine Füße schmerzten wie verrückt.
    Van Zeldern fletschte die Zähne.
    Solari lief mit Leuchten in den Augen an, erwischte optimal den Ball ... und hämmerte den Schuss ans Lattendreieck.
    Der Ball prallte ins Feld zurück, und D'Accuzu verfehlte mit dem Kopf um Zentimeter.
    Solari sank zusammen und schlug die Hände vor das Gesicht. „Verflucht, komm hoch!" Totmacher zerrte ihn auf die Beine.
    Der Ball war im Aus gelandet. Totmacher ließ ihn los und sprintete zurück, die ganzen neunzig Meter bis zur anderen Spielfeldseite, über tiefen Boden, der durchtränkt von Regen war. Doch Totmacher rannte wie ein Roboter.
    Der Nordstern-Trainer holte kurz vor Ende seine Zehn von Platz; Van Zeldern ging mit tosendem Applaus, die Faust gereckt.
    Ins Spiel kam ein Mann für die Verteidigung.
    Acht Minuten.
    D'Accuzu spielte Solari den Ball zu, fast am Mittelkreis, er drehte wie in Trance - und sah zu spät den Nordstern-Defensiven von der Seite. Ein scharlachroter Rammbock kam geflogen, in einem Sekundenbruchteil, der zu Ewigkeiten wurde. Zwei Stollensohlen. Hundert Kilogramm in vollem Lauf. Solaris Stollen hingen fest im nassen Boden, und er spürte, wie in seinem linken Knie die Bänder rissen, mit einem widerlichen, schmatzenden Geräusch, das selbst in fünfzigtausend Pfiffen noch zu hören war.
     
    *
     
    Junior Solari wälzte sich durch Pfützen.
    Alles war zerstört, das Spiel vorbei. Sein Herz raste, er schöpfte Atem wie ein Wilder und bekam doch keine Luft vor Schmerz. - Alderfarn und die Physiomeds rannten über das Feld. Er fühlte sich gepackt und auf eine Antigravtrage gezerrt, ein Medikament sprühte auf seine Haut und stellte völlige Betäubung her. Solaris Atem wurde ruhiger, der Herzschlag normalisierte sich. Er sah das eigene Gesicht im nächsten Holo-Kubus, ein Dutzend Meter groß, mit Tränen in den Augen. Gewebescanner fuhren über seine Knie. Das Schimpfen im Rund verstummte, als sein Zustand sichtbar wurde. Es wurde still im Stadion Magellan. „Wie sieht's mit den Bändern aus?", quetschte Solari heraus.
    Alderfarn schüttelte langsam den Kopf. „Denke da jetzt nicht dran, Junior."
    „Das Kreuzband?"
    „Zumindest auf der linken Seite. Rechts ist noch nicht ..."
    Aderfarn unterbrach sich, mit einem plötzlich erstaunten Ausdruck, und Solari folgte unwillkürlich dem Blick des Exmajors: Terranische Polizisten stürmten auf das Feld, bedrängt von Offiziellen der Solaren Meisterschaft. Was wiederum die Polizisten nicht hindern konnte.
    Die Polizisten eilten Richtung Schiedsrichter, und Solari begriff mit einem Mal, dass etwas nicht in Ordnung war. Etwas, das weit über seine zerstörten Knie hinausging.
    Drei Pfiff etönten durch das Stadion.
    Spielabbruch, in Minute fünfundneunzig, obwohl kein Anlass vorlag, den man sehen konnte.
    Die Holo-Kuben wurden für eine Sekunde dunkel. Aus weißem Rauschen formte sich ein Bild: das Symbol der Solaren Residenz. „Eilige Regierungssache!", las Solari.
    Ein kurzhaarige Blonde, die er nie gesehen hatte, zwängte sich in den Holo-Ausschnitt. Ihr Gesicht war runzlig und streng, die Haltung des Oberkörpers ungewöhnlich steif für eine Frau. „Mein Name ist Alma Ospital", zürnte

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