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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuckten, verzweigten sich wie Sprünge in einem Kuppeldom aus Feinglas. Dasselbe auf der anderen Seite des Systems: Die Angreifer bedienten zwei Punkte der Sphäre, die exakt einander gegenüberlagen.
    Am Ziel wirkten bis zu 1,2 mal 10 hoch elf Gravos; für eine tausendstel Sekunde pro Schuss. Das menschliche Gehirn war nichtimstande, eine solche Wucht zu begreifen, doch rechnen konnte man, und Rhodan wusste, dass ein Potenzialtreffer direkt im Ziel die Schwerkraft eines Neutronensterns entstehen ließ. Im Salvennebel war die Wirkung permanent.
    Der Kristallschirm hielt.
    Was auf die Sphäre traf, wurde in eine Pararealität umgeleitet - und verschwand aus dem Standarduniversum, wie durch ein unsichtbares Riesentor. Fragte sich nur, wie breit das Tor war und wie viel Duschstrom es brauchte, bis seine Kapazität erschöpft war? „Überlast- hundertfünfzig Prozent", warnte Forrest Pasteur.
    Doch Rhodan hörte nicht.
    Er war sich darüber klar, dass der Nukleus der Monochrom-Mutanten ihr Überleben sicherte. Terra allein hätte es nicht gekonnt. Ohne den Nukleus wäre der Schirm an diesem Punkt gebrochen, egal wie viel Salkrit verbaut war, egal mit welchen Siebenmeilenstiefeln Terras Forscher den Wall aus Energie verbesserten. „Galapagos!", befahl er.
    Das Terminal an seinem Platz projizierte ein Bild der strahlenden Kugel vom Pinnacle Rock. Ihr Durchmesser lag bei neun Metern, nach wie vor.
    Rhodan suchte nach Mondra Diamond und Marc London. Aber die einzige Gestalt am Felsen war Fawn Suzuke, die Botin des Nukleus. „Überlast?"
    „Hundertfünfzig", bekundete Pasteur. „Keine Veränderung mehr." 8712 Traitanks, sagte sich Rhodan staunend vor. Und außerstande, ins Solsystem vorzudringen.
    Er hockte still in seinem Sessel. Eine seltsame Ruhe kehrte in der Leitzentrale PRAETORIAS ein. Rhodan dachte wieder an das Fußballspiel von eben und daran, dass das Leben weiterging.
    Er aktivierte das Mikrofon-Feld an seinem Platz: „Rhodan spricht. Versorgung Leitzentrale, bitte Tee, Kaffee und Säfte für die Belegschaft senden. Jeder Platz wird versorgt."
    Roboter schwebten durch die Halle, Rhodan nippte heißen schwarzen Tee, und als sein zweites Glas zur Neige ging - stellten die Traitanks das Feuer ein. „Oh Gott", stieß irgendwer hervor.
    An der Orterzentrale fiel ein Becher scheppernd zu Boden.
    Rhodan fühlte, wie die Blicke sich auf ihn richteten. Als wäre er es, der ihr Überleben sicherte.
     
    *
     
    Solari tauchte benommen aus dem Dämmer. Seine Knie schmerzten nicht mehr. Ein Mondgesicht tanzte vor seinen Augen, jede Sekunde ein bisschen klarer. „Catalina?", hörte er sich stammeln. „Bist du das, Catalina?" - „Was redest du, Bursche?"
    Die Stimme klang nach Alderfarn. Solari wurde schlagartig klar, wie unter einem kalten Guss, und das Mondgesicht schrumpfte zur Miene eines alternden Asketen, eisgraues Haar, eisgraue Augen. „Catalina ... das war der Name dieser Frau, nicht wahr? Du solltest wirklich andere Sorgen haben."
    Solari wollte hoch, doch Alderfarn drückte ihn erstaunlich sanft auf die Trage zurück.
    Im selben Moment tauchte ein zweites Gesicht auf, ein Kahlschädel mit groben Zügen, es war Totmacher, sein Freund. „Hallo, Schreckwurm!"
    „Toto ist nicht von dir wegzukriegen", sagte Alderfarn verdrossen. „Nun ja, ich setze dich hiermit in Kenntnis, dass der Angriff der Kolonne abgewehrt ist. Die Bunkerbucht wird in der nächsten halben Stunde geöffnet. Und der Pressechef hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, dass wir einen Platz in der Klinik der Universität Terrania bekommen. Deine Knie werden heute Nacht nochmal aufgemacht, dieses Mal allerdings von Top-Experten. Wenn du aufwachst, bist du wieder wie neu. Also: Alles klar?"
    „Wieso denn nochmal operieren ..."
    „Wieso?" Alderfarn leistete sich den Anflug eines Lächelns. „Weil wir dich zum Wiederholungsspiel brauchen, Junior."
    Er wollte nachfragen, was denn für ein Wiederholungsspiel, doch Solari brachte die Lippen nicht mehr auseinander. Ihm fielen die Augen zu, und er schlief traumlos ein.
     
    *
     
    Catalina Tampa lehnte am Apartmentfenster, drückte die Nase ans Glas und blickte über die Stadt. Die Lichter funkelten so lebhaft, als sei die Terminale Kolonne nichts als ein böser Albtraum, der bald zu Ende ging. „Willst du ihn nicht zumindest jetzt anrufen?", fragte Deena, ihre Schwester.
    Deena arbeitete ebenfalls bei Trivid, beim Konkurrenten TTC. „Ja, sicher will ich. Aber ich kann es nicht

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