Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gewebe-Scanner, wir machen einen Abschluss-Check.
    Besorgt ihm Stift und Schreibfolie, dann kann er währenddessen schreiben. Und vergesst nicht die Kamera."
    „Kamera?", fragte Solari, als die Studenten verschwunden waren. „Für das Erinnerungsholo."
    Eine halbe Stunde später ließen sie ihn gehen. Solari nahm sich vor, über den Levitator-Pressechef Trikots und Fanartikel schicken zu lassen Ein Gleiter-Taxi brachte ihn zurück nach Atlan Village.
    Solari checkte sein Kom-Armband, als er ins Galactic kam - keine Nachricht von Catalina, nicht einmal jetzt -, dann zog er finster Sportkleidung über und eilte hinter das Hotel und zum Trainingsplatz. Mit Totmacher drehte er Runden um den Platz.
    Die Knie fühlten sich stabil an, wie seit dem Venus-Match damals nicht mehr, als er sich das Kreuzband links zum ersten Mal gerissen hatte. Dennoch blieb ein seltsames Gefühl. Er war nicht bei hundert Prozent.
    Solari fragte: „Wie kommt das mit dem Wiederholungsspiel, Toto?"
    Totmacher lachte fröhlich, in lockerem Trab, zwischen tiefen Atemzügen. „Die Sache ging noch in der Nacht durch das Trivid. Das Spiel war ja abgebrochen, in Minute 95, und ein Spielabbruch durch höhere Gewalt bedeutet Wiederholung.
    Egal wie das gestanden hat und egal wie lange noch zu spielen war. Steht so in den Statuten. Das Spiel ist für Mittwoch angesetzt."
    Solari schüttelte zerstreut den Kopf. „Glaubst du, wir hätten das zweite Tor gestern gemacht?"
    „Nie und nimmer, Kleiner!"
    „Wir haben kein Wiederholungsspiel verdient."
    Totmacher nahm für einen Moment das Tempo aus dem Lauf. „Nein", sprach er mit Nachdruck, „aber so ist das Leben. Hart und ungerecht. Wir haben auch die Terminale Kolonne nicht verdient, und da ist sie. - Ich meine, wenn die Kolonne keine höhere Gewalt sein soll, was dann?"
    Wiederholungsspiel: Mittwoch, 6. Februar 1345 NGZ Hunderte Lichtwerfer illuminierten den Himmel über Atlan Village in Scharlachrot und Levitator-Blau. Schwebende Studios der großen Sender, TTC und Albion3D, drifteten über das Gelände am Stadion Magellan. Ströme von Zuschauern krochen zu den Einlasstoren, doch die Stimmung wirkte eigenartig reserviert.
    Der Nordstern-Schweber war schon eingetroffen, als das Levitator-Mannschaftstaxi an der Sperrzone niederging. Ein Prallfeld-Zaun riegelte die Strecke zum Kabinentrakt ab, wie beim ersten Match. Aber niemand pöbelte, keine hassverzerrten Fratzen, als habe sich mit Sonntagnacht ein Druck entladen. Im Grunde war das für Solari unverständlich: Nach wie vor stand die Blockade, kein einziger Traitank weniger als gestern, und jede Minute musste mit dem nächsten Angriff gerechnet werden. Vielleicht ein Gewöhnungseffekt, überlegte er: Kein Mensch konnte 24 Stunden am Tag, über Wochen und Monate, Furcht empfinden.
    Den Zaun entlang lauerten Journalisten. „... Junior Solari, jawohl, liebe Zuschauer, der Teufelskerl vom Mond, er scheint tatsächlich spielen zu wollen, zweieinhalb Tage nach dem fürchterlichen ..."
    „Junior, ein Wort zum Match für TTC!
    Van Zeldern kündigt einen Kantersieg an!"
    „... die Knieverletzung schlimmer als erwartet! Es heißt, ein Einsatz wird mit beträchtlichem medizinischen Risiko ..."
    Solari blickte finster in die Holo-Sensoren der Kameras. Die Luna-Spieler eilten wortlos in die Katakomben, in den zugelosten Gäste-Flügel. Die Abteilung Presse brachte zwanzig Netze Bälle mit Levitator-Logo; Alderfarn schickte die Spieler ins Stadion, in Trainingsleibchen, die Netze in den Händen, und jeder trat ein Dutzend Bälle in die Ränge. Freundlicher Applaus tönte, selbst aus dem scharlachroten Nordstern-Block.
    Totmacher hielt direkt auf die Ecke mit den Krawallmachern zu, schleuderte Trikots hinauf und schrieb Autogramme für die Leute am Sperrzaun.
    Alderfarn zitierte sie schließlich in die Kabine. „Herrschaften", verkündete der Exmajor, „dieses Mal sind wir am Zug! Die Nordstern-Spieler denken, dass sie uns niedermachen wie beim ersten Mal. Sie werden sich täuschen. Die Nordstern-Spieler denken, dass unser Junior vielleicht zur zweiten Hälfte kommt. Sie werden glauben, dass wir defensiver stehen als Sonntag."
    Alderfarn lächelte dünn. „Irrtum, sage ich!
    Wir beginnen exakt so wie beim ersten Mal. Junior orientiert sich von Anfang an nach vorn. Morg, du stehst ebenfalls zehn Meter weiter vorn, egal was Van Zeldern treibt. Sollen sie dieses Mal uns hinterherlaufen - Alles klar? Wir pressen von der ersten Sekunde an, wenn Nordstern

Weitere Kostenlose Bücher