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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ballbesitz hat. Wir rennen diese verzogenen Popstars tot. Wenn wir fünf Stück kriegen, kriegen wir eben fünf, aber wir lassen uns nicht nochmal vorführen, bitte schön!"
    D'Accuzu brüllte: „Alles klar!", dann stürmten sie aus der Kabine.
    Sie gingen mit den Nordstern-Spielern raus, vibrierend vor Spannung, fünf Milliarden Menschen draußen an den TrividProjektoren, und das Stadion zeigte endlich Leben, als die Spieler auf den Rasen liefen. Solari traf am Mittelkreis auf Van Zeldern. Sie reichten sich die Hände.
    Das Lächeln der berühmten Nordstern-Zehn barg einen seltsamen Argwohn, so als verstehe er nicht, dass Solari mit seinen Knien wieder auf dem Platz stand. „Gutes Spiel", wünschte Solari in den aufkommenden Lärm. „Gutes Spiel." Van Zelderns Blick sagte: Verreck doch!
    Nordstern hatte Anstoß.
    Von Beginn an setzten sie die Taktik um, Pressing, zwei Mann auf den Spieler, der den Ball führte. Solari keuchte nach den ersten Minuten wie ein Freizeitsportler, und er spürte, etwas stimmte nicht, >er war nicht in Ordnung, selbst wenn die Knie hielten. Solari rannte dennoch, wie er konnte Van Zeldern tanzte Ballett mit Ball. Das Drama nahm denselben Lauf wie Sonntagabend, nur dass kein Regen fiel und dass der frische Rasen glatt war wie ein Billardtisch. „Kleiner!", schrie Totmacher ihn an. „Wir schaffen das nicht mehr lange! Sieh zu, dass vorne was passiert!"
    D'Accuzu fing den Ball ab und passte auf Solari. Ein Ellenbogen von der Seite traf in seine Rippen, ihm wurde schwarz vor Augen, und der Ball versprang, während er zu Boden ging. Sein Gegenspieler stürzte über ihn.
    Atemlos kam er wieder hoch. „Junior", brüllte Alderfarn von der Seite, „willst du raus?"
    Solari schüttelte den Kopf. Er hetzte zurück zum Strafraum, weil Nordstern Ecke hatte, und postierte sich auf Außen, um bei einem Konter den Ball zu treiben. „Nordstern, Nordstern!", skandierte die Kulisse. Der Ball kam scharf herein, getreten von Van Zeldern - und Solari sah mit an, wie die Nordstern-Neun den Ball ins Tor versenkte. Ein Pfiff, am Boden lag Totmacher, und der Schiedsrichter entschied auf Stürmerfoul.
    Solari brüllte und winkte. Er sprintete nach vorn, erhielt den Freistoß zugepasst und überlief das Nordstern-Mittelfeld.
    Die Defensiven drängten ihn zur Seite ab.
    Solari nahm den Kopf hoch - wer war mitgelaufen? - und sah den nächsten Stürmer am Elfmeterpunkt, in einer Traube von Verteidigern.
    Kraftlos hielt er inne. Solari flankte aus dem Stand, weil er keinen Meter weiter rennen konnte. Der Ball flog weit ins Aus.
    Er stemmte die Fäuste in die Seiten und keuchte hoffnungslos.
     
    *
     
    Serano Alderfarn sah analytisch dem Stolpern seines Kaders zu. Die Abwehr wankte unter Dauerdruck, das Mittelfeld rannte, doch es spielte nicht. Der Sturm hing in der Luft, weil keine Pässe kamen.
    Auf dem Platz war Ordnung, aber keine Leidenschaft.
    Er sprang von der Bank auf, ging zur Seitenlinie und befahl: „Junior! Du sollst weiter vorne stehen!"
    Solari legte eine Hand ans Ohr und zuckte mit den Schultern, viel zu weit entfernt.
    Alderfarn erkannte, dass seine Zehn in jämmerlichem Zustand war. Nach dreißig Minuten Spiel - während siebzig vor ihm lagen. Fragte sich, was man ändern konnte.
    Solaris Knie war abgeheilt, das wusste Alderfarn, das Problem saß tiefer.
    Solari hatte Angst, und Alderfarn war lange genug Raumfahrer gewesen, um die Natur der Angst zu kennen. Angst kam von, tief unten. Wer sie besiegen wollte, brauchte Zeit. Oder er setzte einen starken Hebel, so tief, wie die Angst saß.
    Alderfarn erwog, Solari aus dem Spiel zu nehmen. Wenn er auf die Abwehr setzte, brachten sie das 0:0 vielleicht ins Ziel - und entschieden das Spiel im Elfmeterschießen.
    Doch das alles schloss nicht den Van-Zeldern-Faktor ein. D'Accuzu war de facto nicht imstande, den Nordstern-Dirigenten kaltzustellen. Was sie brauchten, war nicht ein Zerstörer mehr. Levitator brauchte seine Zehn.
    Alderfarn winkte dem Pressechef, der an der Bande stand, das Gesicht weiß wie Mehl, die Hände in den Taschen seiner Hose. „Mein Kom-Armband", trug er dem Mann auf, „es liegt im Trainer-Zimmer auf dem Holotisch. Geh es holen!"
    „Bitte?", fragte der Pressemann verblüfft. „Vor der Halbzeit?"
    „Und beeil dich! Es gibt da noch ...", Alderfarn stockte der Atem, als Van Zeldern um Zentimeter das Levitator-Tor verfehlte, „... nennen wir es eine Personalentscheidung."
     
    *
     
    Catalina Tampa saß am Trivid-Projektor, TTC

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