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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ein siebenfacher Donner schallte durch das Stadion der Sterne. Wie aufpolierte Jagdmaschinen stießen die Lunatics auf das Spielfeld herab. Über dem Rasen verhielten die Boliden, aus nachmontierten Bugkanonen schossen Lenktorpedos, zischten in den Himmel und vereinten sich in einer Explosion aus Licht und Formen: „Solare Meisterschaft 1345 NGZ", las Solari aus dem grellen Farbenspiel, „Terrania grüßt Asia Delhi und Luna Levitator!"
    Mit einem dumpfen Donner kam Bewegung in die Formation, auf engstem Raum begann das Kreisen, dann hob ein Karussell aus wirbelnden Maschinen Richtung Himmel ab.
    Sie spritzten auseinander, mit einem letzten Donnerknall, und zogen in sieben Richtungen davon.
    Für eine Sekunde herrschte Dunkelheit.
    Bis hundertzwanzig Holo-Kuben synchron das Stadion mit Tageslicht füllten: Das Abbild der Solaren Residenz blendete auf.
    Ein Gesicht blickte in das Stadion, vordergründig aufgeräumter Laune, doch Solari erkannte die tiefe Ernsthaftigkeit, die in dem Blick lag. Es war Perry Rhodan. „Bürger Terranias! Zuschauer im Stadion der Sterne, ich grüße euch als Schirmherr der Solaren Meisterschaft ..."
    Mehr hörte Solari nicht, denn Alderfarn baute sich in seinem Gesichtsfeld auf. „Also gut, Junior, wo ist dein Kopf? Denk daran, du zeigst Mut, du zeigst Entschlossenheit. Wir wollen siegen. Es ist nicht wichtig, ob die Dinge zwischendurch schlecht stehen. Sondern wichtig ist, wie wir uns präsentieren. Dass wir stets den Glauben haben."
    Alderfarn blickte auf, wandte sich an die Mannschaft und rief: „Auf geht es, Herrschaften! Wir sind nicht zum Verlieren hier, aber wenn es geschieht, dann zeigen wir das strahlendste Gesicht von Luna Levitator! - Heute ist mein allerletztes Spiel. Wir hatten es miteinander nicht leicht, glaubt mir, auch ich mit euch nicht ...", er lachte seltsam, ohne das Gesicht zu verziehen, „und im Mare Imbrium hättet ihr mich umgebracht, hättet ihr nur eine stille Ecke finden können." Diesmal lachte die Mannschaft. „Aber all das zählt jetzt nicht mehr. Heute ist Sonntag. Sonntag, der zehnte Februar.
    Dieser eine Tag kommt niemals wieder, machen wir ihn zu einem Tag, auf den wir stolz sein können."
    Alderfarn sagte nichts mehr. In der Kabine wurde es still.
    Der Trainer reichte einem Spieler nach dem anderen die Hand. Bei Totmacher angefangen, dem Sturm, den Spielern von der Bank wie Klumpfuß, Morg D’Accuzu...
    Solari spürte einen Klumpen im Hals. Altes-Eisen-Alderfarn.
    Schließlich verhielt der Trainer vor Solari. „Friede?", fragte er. „Es sieht so aus, als hätte ich ein paar Fehler gemacht." Solari sagte heiser: „Friede."
     
    *
     
    Die Hymne „Pax Terra", gespielt von einem Alien-Orchester aus Garnaru, empfing die Mannschaften - vor lautlosen dreihunderttausend. Solari verharrte reglos wie ein Denkmal, bis die Musik verklang.
    Den Anstoß hatte Asia, die Trikots rot, die Hosen weiß.
    Solari stürmte vor, kaum dass der Ball im Spiel war. Er spürte Zuversicht und Stolz, nicht Ungewissheit. Van Zeldern hatten sie besiegt, den Genius mit den Sternenschuhen. Was konnte noch kommen? Asia war das Wunderteam, der Favorit der Herzen, doch Levitator hatte gezeigt, wie eine Gruppe wachsen konnte.
    Dass Siegen möglich war, wenn man nur zusammenhielt, auch wenn man aus dem Nichts kam. Alderfarn hatte Recht. Was es brauchte, war der Glaube.
    Solari hob den Arm und schrie: „Morg, in die Gasse!"
    D'Accuzu befreite sich, spielte den Ball, und Solari rannte in den freien Raumblindes Verständnis. Er hielt den Ball, bis der Sturm nachgerückt war, und flankte in die Mitte. Der Levitator-Mittelstürmer köpfte knapp am Tor vorbei.
    Solari hielt dennoch den Daumen hoch, zum Stürmer und zu Morg D'Accuzu. „So geht's weiter!"
     
    *
     
    Rhodan starrte müde auf das taktische Hologramm. Er hatte vierzig Stunden lang die Leitzentrale PRAETORIA nicht verlassen. Selbst ein Aktivatorträger brauchte Schlaf. 17.424 Traitanks trieben rings um den Kristallschirm, ohne Angriffsformation, doch Rhodan wusste, dass es sich um eine Frage der Zeit handelte. Es war anzunehmen, dass die Gegenseite rechnete: Auswertung der Daten, die vom letzten Angriff rührten, plus Hochrechnung einer verdoppelten Feuerkraft.
    Die Tatenlosigkeit war Gift.
    Um 20 Uhr Terrania Ortszeit begann die Übertragung aus dem Stadion der Sterne.
    Mehrere kleine Holos flackerten auf, die Fußball zeigten.
    Oberstleutnant Pasteur kam aus seinem Sessel hoch, die Miene fassungslos - doch Rhodan winkte

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