Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schwung war schnell dahin, und Nordstern riss die Oberhoheit an sich. Van Zelderns Augen blitzten, als Spiegel für das Flutlicht, ihre Blicke begegneten sich, von Zehn zu Zehn; Solari wusste, dass die Sache jetzt gelaufen war.
    Starr wie eine Säule verharrte er am Mittelkreis. Wie zur Verkündung eines Urteils.
    Er blickte zu den Holo-Kuben. Als wünschte er nochmals die Kolonne herbei.
    Van Zeldern nahm den Ball auf, ließ D'Accuzu stehen und zog zum LevitatorStrafraum. Die halbe Verteidigung lief ins Leere - nur Totmacher nicht. Totmacher rauschte heran, die Füße voraus, ein gewaltiger Zusammenprall, und Solari sah den Ball, Totmacher und Van Zeldern durch die Luft wirbeln.
    Ein Aufschrei von den Rängen.
    Fünfzigtausend Menschen pfiffen, nur nicht der Schiedsrichter.
    Solari schüttelte fassungslos den Kopf.
    Klarer ging es nicht mehr, und Ambest kam mit diesem Foul davon.
    Als er sich umwandte und mit den Schultern zuckte, Richtung Trainerbank, fiel ihm ein Detail ins Auge, das nicht anging. Alderfarn und selbst der Pressechef, die Physiomeds, sie alle waren aufgesprungen, und dazwischen - stand eine Frau. An der Levitator-Bank. Bei Altes-Eisen-Alderfarn?
    Solari verhielt regungslos. Sie sah ihn an.
    Schließlich setzte er sich in Bewegung. Er schritt aus wie weggetreten, ohne einen Blick zum Spiel, das weiterlief, von fünfzigtausend Fans gepeitscht. Die Frau sah bleich aus. Ihre Haut hatte einen Ton wie Asche. Das kastanienbraune Haar war unordentlich zu einem Zopf gebunden, fiel hinten auf die hochgezogenen Schultern, doch Solari achtete nicht darauf, als er in ihre strahlend blauen Augen blickte.
    Der Ball strich an seinen Füßen vorbei.
    Solari zuckte nicht einmal.
    Jemand brüllte seinen Namen, D'Accuzu oder Totmacher oder wer auch immer.
    Alderfarn wich zur Seite.
    Vor der Bank blieb Solari stehen. „Catalina ...", hauchte er.
    Strähnen wehten in ihre Stirn, die Lider vibrierten, während das Leben in ihr fahles Gesicht zurückkehrte. „Junior ... dein Trainer hat mich angerufen.
    Er sagte, dass du Hilfe brauchst."
    „Da bist du gekommen."
    „Ja."
    Seine Kehle war zu trocken, um ein weiteres Wort zu sprechen.
    Sie umarmte ihn fest, im Licht der Kameras, egal wie voll gedreckt er war. „Ich freue mich wie wahnsinnig, dich zu sehen", hauchte sie in sein Ohr, und Solari wunderte sich, dass er sie in dem Spektakel klar verstehen konnte. „Wir sehen uns nach dem Spiel. Sieh zu, dass du gewinnst.
    Das wolltest du doch immer!"
    Sie drehte ihn, fast gegen seinen Willen, und schob ihn auf das Feld zurück.
    Solari stelzte wie eine Marionette. Er schüttelte den Kopf, wie um den Schädel klar zu bekommen. Dann fing er zu rennen an, mit jeder Sekunde schneller und sicherer, die Göttin persönlich im Stadion Magellan, und er beschloss, sich nicht länger abschlachten zu lassen, nicht in Catalinas Gegenwart.
    Solari hob den Kopf. 0:0, noch immer.
    Ihm fiel die Rede ein, die Homer G.
    Adams zum Start der Meisterschaft gehalten hatte, in der Solaren Residenz: Wer uns schlagen will, soll es sehr schwer haben, denn Menschen geben keinen Fußbreit Boden preis. Wir kämpfen um jeden Kubikmeter Solsystem. So wie die Mannschaften auf dem Platz. Adams hatte Recht. Catalina hatte Recht. Was für ein Beispiel war das, wenn er nicht mehr kämpfen konnte, im Halbfinale der Solaren Meisterschaft.
    Van Zeldern nahm den Ball an, Solari sprang hinzu und ging dazwischen, als wäre er D'Accuzu.
    Ein Stollenschuh rasierte seine Knie, die berühmten Sterne auf dem Leder, doch Solari blieb auf den Beinen stehen. Er spielte ab, wand sich wie ein Fisch um Van Zeldern und sprintete zum Nordstern-Strafraum.
    Solari biss und spuckte, permanent am Rand der roten Karte, die Knöchel wund, die Knie trotz der neuen Bänder wie zu Matsch geschlagen.
    Nach einer Ewigkeit blickte er zu den Holo-Kuben auf: Minute neunzig, und noch immer war kein Tor gefallen.
    Alderfarn lag richtig, die Nordstern-Spieler wurden müde.
    Er nahm einen Pass von Totmacher auf, der tief aus der eigenen Hälfte kam, spielte Doppelpass mit Morg D'Accuzu, um Van Zeldern herum, und hatte plötzlich freien Raum fast bis zum NordsternTor.
    Solari zog aus zwanzig Metern ab, mit allem, was er hatte.
    Der Nordstern-Torwart flog wie schwerelos, brachte die Hände vor den Ball und klatschte ihn ins Feld zurück. Solari vor die Füße. Das Tor war leer, sieben Meter zweiunddreißig breit.
    Der Ball lag still.
    Von hinten flog ein Mann heran, ein wilder ungestümer

Weitere Kostenlose Bücher