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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spinnennetz.
    Solari hörte sein Herz schlagen. „Hast du Hunger?", fragte sie ihn weich. „Nein. Nicht jetzt.
     
    10.
     
    Sonntag, 10. Februar 1345 NGZ, Terrania, Stadion der Sterne Marc London folgte aus dem Kreuzer HOPE dem Treiben jenseits des Kristallschirms. Von Mittwoch bis Sonntag stieg die Zahl der Traitanks um exakt das Doppelte, auf 17.424. Brach ein einziger durch, hieß es aus PRAETORIA, war die Heimatflotte Sol hilflos. So als wären alle eingedrungen.
    London hegte trotzdem Hoffnung, und wenn die Zahl ins kaum Ermessliche wuchs. Der Nukleus war lange nicht am Ende, hoffte er, und der Kristallschirm, verstärkt durch immer mehr Salkrit, erreichte die nächste Ausbaustufe, während die Traitanks sich noch sammelten.
    Er blickte unschlüssig um sich, wandte sich eben zum Gehen, als Mondra Diamond rief: „Moment mal, Marc!"
    Er drehte um und sah sie fragend an. „Wo willst du hin?"
    Er deutete zum Ausgang. „Zu Fawn. Sie ist beim Nukleus."
    „Vergiss die Order nicht. Wer außerhalb der HOPE ist, trägt Schutzanzug. Für den Ernstfall. Keiner weiß, was passiert, wenn..."
    London winkte ab. „Ich denke daran."
    Er verließ die Zentrale, schwebte im Antigravschacht zur Polschleuse, streifte gemäß Befehl die Schutzmontur über und verließ den Kreuzer.
    Der Pinnacle Rock lag auf der Ostseite der Isla Bartolomé, an der Halbmondbucht.
    Unterhalb der Schotterhänge schwebte der zwei Meter messende. Ball aus gelblich weißem Licht, der Nukleus der Monochrom-Mutanten. Und vor dem Nukleus saß Fawn Suzuke auf dem Boden.
    London war in sie verliebt, obwohl er wusste, dass sie nicht körperlich war, sondern eine Projektion aus Materie gewordener Energie. Im Alter von neunzehn Jahren war Fawn damals gestorben - mit 34.000 anderen Monochrom-Mutanten. Im Nukleus hatte sich ihr Geist manifestiert, und der Körper, den sie nun zeigte, war vom Nukleus geschenkt.
    Nichts für die Ewigkeit, dachte er still verzweifelt. Sie war vielleicht kein schönes Mädchen, aber hübsch, verstörend attraktiv, mit all den Sommersprossen und dem schmalen Körper, und London hätte jeden Preis bezahlt, hätte es sie als Frau aus Fleisch und Blut gegeben. „Fawn", sprach er leise.
    Sie reagierte nicht. „Fawn, wie geht's dem Nukleus? Wir machen uns Sorgen."
    Sie wandte sich schließlich um. „Er ist schwach, Marc. Er muss wachsen. Wie kann er das, wenn er um unser Leben kämpft? Stell ihn dir als ein Kind vor. Aber er hält gegen einen Titanen stand."
    Fawn wandte sich von London ab und starrte in das rätselhafte Licht der Kugel. „Was wird beim nächsten Mal?", fragte er bedrückt. „Du verstehst doch, dass sie uns nicht so einfach davonkommen lassen."
    Fawn wandte sich noch einmal um. Sie schaute ihn gerade an, mit dem irritierenden Silberblick, der seine Knie weich wie Gummi machte. „Das weiß ich nicht, Marc."
     
    *
     
    Das Stadion der Sterne im Osten von Terrania fasste dreihunderttausend Zuschauer. Die Mega-Arena des Planeten war zum Endspiel ausverkauft, darunter waren zwanzigtausend Mond-Touristen.
    Der Rest entfiel auf Bürger aus Terrania und Fans aus Indien, aus Delhi, der Heimat ihres Gegners Asia. Teleskopfelder garantierten beste Sicht auch für die Oberränge, wie Junior Solari wusste. Die Stimmung reichte nicht an die im Stadion Magellan heran, doch an diesem Tag war Endspiel, ein Feiertag für alle, und Levitator wollte nichts als siegen, egal ob in Jubel oder Grabesstille.
    Der Mannschaftsschweber verließ das Hotel Galactic. Zum letzten Spiel, zum letzten Mal. Solari winkte Catalina Tampa, die draußen stand und mit seinen Eltern Sitzplatzkarten hatte.
    Das Stadion war kolossal, ein Klotz in flacher Landschaft. Levitator spielte dort zum ersten Mal; es war zu groß, zu unpersönlich, aber das alles galt nicht für den Festtag.
    Hunderte Antigravbühnen schwebten über der Dachlinie des Stadions. Alma Ospital, Zivilschutz-Beauftragte von Terrania, hatte vor dem Endspiel warnen lassen. Bürger, haltet euch vom Fußball fern! - nicht zum ersten Mal und auch in diesem Fall ohne sichtbaren Erfolg.
    Als die Sonne unterging, füllten sich die Ränge.
    Levitator und das Team von Asia liefen auf den Platz, Aufwärmen und ein bisschen Werbung, und freundlicher Applaus empfing sie alle, ohne Brüllen, ohne Hass.
    Trivid-Teams umlagerten den Platz.
    Kurz vor zwanzig Uhr Terrania Ortszeit rief Alderfarn das Team in die Kabine. Der Trainer nahm sich jeden Spieler einzeln vor.
    Solari schielte auf das Kabinen-Holo:

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