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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinem Schiff. Throng, sein alter und bester Freund, warnte ihn, aber das tat er ab. Throng war immer misstrauisch. Er sah die Dagoh Garcáin überall, selbst in der I-RAZID.
    Elraum war kein leichtsinniger Narr, der angesichts eines Bombengeschäfts die Realität aus den Augen verlor. Er wusste, dass jeder - außer Throng und Dainani, seiner Funkerin und Geliebten - ein Verräter sein oder jederzeit werden konnte.
    Entsprechend stellte er sich auf alle nur denkbaren Hinterhalte ein. Aber wenn er alles tat, was Throng ihm riet, konnte er sich gleich in seiner Höhle verkriechen und die Decke anheulen. „Das Leben ist Gefahr, die du mit jedem Zug einatmest - aber höre zu atmen auf, und du erstickst." Diesen Spruch eines klugen Prophozeuten hatte er zu seiner Devise gemacht. Außerdem war er stark und jung. Er hatte sein Schiff mehrfach gründlich durchsuchen lassen, ließ die unsicheren Kandidaten überwachen und die Überwacher von anderen Kontrolleuren beobachten. Er bewegte sich nirgendwo mehr hin ohne Waffen - mehr konnte er nicht tun, mehr wollte er auch nicht.
    Die ersten zehn Schiffe schickte er los, bevor er mit der I-RAZID selbst wieder aufbrach. Das war vor drei Tagen gewesen, und jetzt flog er seine dritte Tour zur Kolonnen-Fabrik, hatte wieder die Laderäume voll und lebte noch immer.
    Throng flog das Schiff. Normalerweise hätte Dainani in der Zentrale sein sollen, aber Tandar war eine gute Vertretung und Elraum wollüstig genug, es zuzulassen. So kam es, dass er mit Dainani in deren Wohnhöhle lag und sich nach vollbrachtem Akt von ihr weiter verwöhnen ließ. Es roch nach Brunft, Schweiß und Dainanis göttlicher Duftmarke. Elraum lag auf dem Rücken und ließ seiner Fantasie freien Lauf. Das war besser, als in der Zentrale zu stehen und tatenlos zu warten, bis der Flug zu Ende war. Es war langweilig und öde. „Der alte Fettsack macht's nicht mehr' lange", träumte er mit offenen Augen. „Wenn meine holde Schwester ihn nicht vorher vergiftet, frisst er sich tot, wenn das hier vorbei ist. Es war nie anders: Nach einem guten Beutezug stopft er sich voll, das ist wie ein Zwang. Nur konnte er es sich früher erlauben, jetzt nicht mehr."
    „Und dann, mein starker Prinz?", fragte Dainani. Er liebte es, wenn sie ihn so anredete. „Wenn wir seinen stinkenden Kadaver verbrannt haben, was wirst du als Erstes als neuer Abgott tun?"
    „Amacorley köpfen lassen", sagte er das, was sie hören wollte. „Die ganze verdammte Sippschaft."
    „Und dann? Der alte Fettsack hat Suali als dein Weib ausgesucht."
    „Schwierig, so ganz ohne Kopf, nicht wahr?", brachte er prustend heraus. Geifer der Lust lief ihm an den Lefzen hinab. Er atmete schwer. „Du wirst mein Weib werden, Dainani. Wir werden Kinder haben, zehn, zwanzig ... eine Dynastie ..."
    „O ja!", bellte sie. „Warum fangen wir nicht gleich damit an'?"
    Warum nicht?, dachte er. Dainani war so heiß wie er, und sie hatten Zeit, solange nicht ...
    Der Interkom summte.
    Nein, sie hatten keine Zeit. Throng meldete aus der Zentrale, dass sie die Sonne Arladdon erreicht hatten. Die I-RAZID befand sich schon im Normalraum. „Und deshalb störst du mich?", brüllte Elraum wütend ins Mikro-Feld. „Ich werde da sein, wenn wir die Fabrik erreicht haben. Bis dahin bin ich nicht ... <„Von mir aus könnt ihr zwei rammeln, bis euch der Pelz ausfällt", knurrte Throng. „Aber jetzt wäre es besser, wenn du dir ansehen würdest, was wir hier gefunden haben."
    Der Prinz knurrte erzürnt. „Was schon?
    Planetoiden, Eis, Staub ..."
    „Ein Wrack, Elraum. Ein fremdes Schiff.
    Es funkt noch schwach um Hilfe.     Jetzt war der Prinz in der Welt zurück.
    Noch einmal musste er Dainani zurückstoßen, setzte sich auf und überlegte ganz kurz.
    Ein Schiff der Galaktiker? Wrack, aber nicht völlig zerstört? Er stellte eine überschlägige Rechnung an. War er eben noch gelangweilt gewesen? Er war auf dem Weg zu einem guten Geschäft, gut - aber schon wieder Routine. Und warum mit einem Knochen zufrieden sein, wenn der Große Hund ihm zwei hinwarf?
    Er hatte sich, im Gegensatz zu den anderen Prophozeuten, vor niemandem zu rechtfertigen. Den anderen Kommandanten hatte er Flugunterbrechungen und alle Extratouren streng untersagt. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie schnell

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