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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vettern und Kusinen und nicht zuletzt den zahlreichen Bastarden beweint. Elraum begab sich sofort auf das Schatzschiff und in die Geheiligten Höhlen, wo der alte Abgott aufgebahrt war, bis er dem Weltraum übergeben wurde. „Er ist ganz friedlich entschlafen", sagte Amacorley, nachdem sie ihn begrüßt hatte - unterwürfig, übertrieben freundlich, falsch! Dabei musste sie genau wissen, dass ihr Anschlag fehlgeschlagen war.
    Dass er hier lebendig vor ihr stand, war der Beweis. Ihre Mörder hatten schmählich versagt. Sie hatte das Spiel verloren.
    Andernfalls wäre jetzt sie die neue Abgöttin und säße auf dem Thron der Rauke.
    So aber musste sie sich den uralten Spielregeln beugen. Sie kniete vor Elraum und versicherte ihn ihrer Unterwürfigkeit und Treue. Es gab gar keine andere Möglichkeit. Sie musste es tun. Er war nun Herrscher und unantastbar. Das bedeutete: keine feigen Attentate mehr, keine eigenen Ambitionen. Elraum sollte von nun an sicher sein. Amacorley hatte verloren und würde seine falscheste, verhassteste, nach außen hin loyalste Untertanin sein. So verlangte es das Gesetz.
    Nur sah auch das Gesetz nicht alles...
    Elraum dachte gar nicht daran, ihr eine Chance zu lassen. Sie hatte ihm nach dem Leben getrachtet und würde es weiterhin tun, solange sie sich Hoffnung machen durfte, ihn zu beerben. Ein heimtückisches Gift, weitere gedungene Meuchelmörder ... es gab Mittel genug.
    Also ließ Elraum den Entehrten kommen, der versucht hatte, die I-RAZID in die Luft zu sprengen. Die Kunst der Mediker hatte ihn dem fast sicheren Tod noch einmal entrissen und die der Foltermeister das Übrige getan. Nun war er geständig und sagte vor der versammelten Göttlichen Familie gegen seine Auftraggeberin aus.
    Amacorley versuchte erst gar nicht, ihre Schuld abzustreiten. Es wäre sinnlos gewesen. Ihr Leben war verwirkt, das wusste sie. Doch sie hing daran und winselte den neuen Abgott um Gnade an.
    Die Angst vor dem Tod war größer als die vor dem Verlust von Ehre und Gesicht. Sie bat, bettelte, flehte, demütigte sich selbst und wusste, dass sie nur auf die Großmut ihres Bruders hoffen konnte.
    Und es war Elraums erste Handlung als Abgott, ihr zu vergeben. Er schenkte ihr, großzügig und in der ganzen Rauke mitzuverfolgen, das Leben, weil er ihren Einfallsreichtum im Bemühen, ihn zu beseitigen, zu würdigen wusste.
    Und um ganz sicher zu sein, dass sie es nie wieder versuchen würde, schloss er sie für alle Zeit von der Thronfolge aus. Was immer ihm auch in der Zukunft zustoßen mochte - seine Schwester Amacorley würde niemals an seiner Stelle Abgöttin werden.
    Ab heute war alles anders. Bruder und Schwester liebten sich zwar nicht plötzlich, aber sie waren auch keine Gegner mehr, sondern sie seine wichtigste Untertanin.
    Wie es der Brauch war, verkündete Elraum Abgott Murál einen Tag vor seiner Inthronisierung die Vermählung mit seiner Nichte dritten Grades Suali. Sie sollte sein Weib sein und viele Kinder gebären.
     
    ENDE

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