Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Undurchschaubare, den nichts zu berühren schien. Der Stein. Der Robot.
    Auch hier wusste Roi es besser. Aus seiner Akte hatte er erfahren, dass dieser verschlossene, scheinbar in Etikette gefangene Mann ein Mensch war, der über viel geistige Tiefe verfügte. Mondu war ein bewanderter Philosoph mit Schwerpunkt Buddhismus. Einmal aufgetaut oder wenn er erst Vertrauen zu anderen Menschen gefasst hatte, vermochte er stundenlang über den Edlen Achtfachen Pfad, die Fünf Daseinsfaktoren oder das Nirwana zu referieren.
    Das nächste Prophozeutenschiff. Wieder den Atem anhalten. Wieder Enttäuschung.
    Major Jenice Araberg redete salbungsvoll.
    Sie tröstete und brachte Kaffee, sogar Mondu, der zum wiederholten Mal ablehnte. Sie beschwor immer noch das nächste Mal, auch als das Datum erneut umschlug und der 19. Februar angezeigt wurde.
    Die Fische bissen nicht an. Irgendwann resignierte auch der geduldigste Angler und ging nach Hause.
    Oder er merkte, dass sein Köder falsch war, und nahm einen anderen. Roi lachte bei dem Gedanken. Sie hatten keinen anderen. „Die Frage ist nicht, ob unser Köder falsch ist oder ob wir die Prophozeuten falsch eingeschätzt haben", sagte Mondu überraschend, „sondern was so wichtig und dringend für sie sein kann, dass sie an ihm vorbeigehen.".
    Roi starrte ihn verblüfft an. „Hast du meine Gedanken gelesen?"
    „Es sollte nur eine Feststellung sein."
    „Und was sollte das sein, was für sie wichtiger als ein frisches Raumschiffswrack sein könnte, Major?", fragte Jenice. „Zwei Dinge kämen in Frage", antwortete Mondu steif. „Die Hoffnung auf einen größeren Profit oder ..."
    „Oder?"
    „Oder die Angst vor Strafe."
    Danton nickte. Er wusste, dass es bald Zeit wurde, eine Entscheidung zu fällen. Zwei Tage warteten sie schon, ohne ein Zeichen, das ihnen Mut machte. Sie konnten nicht ewig bleiben. Wann durfte er sich eingestehen, dass ihr Unternehmen ein Fehlschlag gewesen war?
    Aber in wenigen hundert Lichtjahren Entfernung war etwas im Entstehen begriffen, um das die Terminale Kolonne einen erheblichen Aufwand trieb. Etwas geschah dort, wurde gebaut oder vorbereitet, und die Menschen mussten wissen, was es war. Die Prophozeuten waren die einzige Chance dazu, die Roi sah. Ein Gefühl sagte ihm, dass mehr verloren war als nur ein Nebenkriegsschauplatz, wenn es nicht gelang, Licht ins Dunkel zu bringen.
    Deshalb mussten sie weiter warten. Aber gerade deshalb hatten sie auch keine Zeit dazu. Die Katze biss sich in den Schwanz.
    Wieder waren fünf Stunden herum. Roi blieb wach, die drei anderen hatten abwechselnd immer ein paar Stunden geschlafen. Wieder erschien ein Beuteschiff, stoppte, wartete, tastete nach der Korvette, ortete... ... blieb im Normalraum, länger als seine Vorgänger... ,,. tastete und ortete erneut...
     
    5.
     
    19. Februar 1345 NGZ
    I-RAZID
     
    Es war Elraums dritter Flug zur Fabrik.
    Den ersten hatte er vor sechs Tagen unternommen, den allerersten der Rauke überhaupt und auf direkten Befehl des lästigen Alten, der einfach nicht abkratzen wollte. Er hatte mit der I-RAZID seine Ladung abgeliefert und mit einem Kalbaron so verhandelt, wie man es von einem Prinzen erwarten durfte: hart in der Sache, eisern und mit sicherem Gespür dafür, wann es Zeit war, den „Handel" zu besiegeln. Die Kolonne war bereit, mehr für seine Hyperkristalle zu zahlen, als er erwartet hatte. Das zeugte entweder davon, wie dringend sie sie brauchte, oder von seinem eigenen Geschick.
    Wie auch immer - er konnte zufrieden sein.
    Er hatte weitere Lieferungen zum Festpreis vereinbaren können und war mit geschwellter Brust zur Rauke zu. rückgekehrt. Der alte Fettsack, der zu seiner Enttäuschung noch lebte, hatte ihn gelobt und mit der weiteren Abwicklung des Handels mit TRAIGOT 0313 beauftragt. Er hatte sich schon jetzt um die Rauke verdient gemacht, und das musste auch seine missgünstige Schwester anerkennen - wenigstens nach außen hin.
    Sobald sie aber vom Krankenlager des Alten weg waren, fletschte sie die Zähne und zeigte wieder ihr wahres Gesicht.
    Amacorley giftete ihn an, nannte ihn einen Blender und sagte ihm Dinge, bei denen sich sein Fell aufrichtete - was einiges heißen wollte. Aber sie konnte nichts tun.
    Das war es, was sie wirklich zum Kochen brachte. Sie spie Schaum und Geifer. Er stand jetzt im Mittelpunkt des Interesses, aller Augen waren auf ihn gerichtet - wie sollte sie da ihre Mörder nach ihm ausschicken?
    Elraum wähnte sich sicher, in der Rauke und in

Weitere Kostenlose Bücher