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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Familie!
    Jetzt wünschte sich Elraum aber schon wieder, er hätte ihn nicht entkommen lassen.
    Hilflos hatte er zusehen müssen, wie der Entehrte die Schotten des Hangars verschweißte. Das war schlimm genug.
    Selbst wenn er den Befehl gab, sie von außen aufzuschneiden, würde es dauern, bis seine Kämpfer - jene wenigen, die überlebt hatten - eindringen konnten. Und der Gegner war bereits halb im Container.
    Jetzt verschwand er ganz darin.
    Weshalb? Was wollte er da? Was gab ihm die Kraft, sich so zu quälen? „Darf ich einen Vorschlag machen?", fragte Throng ungewohnt vorsichtig.
    Elraum drehte sich zu ihm um. „Und?"
    Throng bleckte die Zähne. „Er hat irgendetwas vor, und wir wissen nicht, was. Aber die Dagoh Garcáin, sind mit diesem Container gekommen und hatten vermutlich genug Zeit, ihn zu präparieren.
    Sie können alles Mögliche darin versteckt haben."
    „Eine Bombe?", fragte der Prinz. „Kaum - deine Schwester würde doch kein wertvolles Eigentum vernichten. Aber was dann? Der Entehrte ist zu allem entschlossen, aber vielleicht noch unschlüssig. Wenn wir uns gewaltsam Zutritt verschaffen, verliert er mit Sicherheit die Nerven."
    „Und was schlägst du stattdessen vor?"
    „Den Flug unterbrechen und einige Leute ausschleusen, die die Hangarschleuse von draußen öffnen. Sie werden im Hangar sein, ehe der Wahnsinnige merkt, wie ihm geschieht."
    „Den Flug unterbrechen? Warum nicht gleich zur Rauke umkehren!"
    „Vielleicht auch das", knurrte Throng ernst. „Dann würden wir nur ein Geschäft verlieren, das nachgeholt werden kann.
    Andernfalls riskieren wir es, das Geschäft, die Hyperkristalle und die I-RAZID zu verlieren."
    „Und unser Leben ...", brummte Elraum.
    Throng nickte.
     
    *
     
    Roi Danton ahnte, dass es um Sekunden ging. Tobi Sullivan, Major Araberg und Major Mondu - sie alle wollten ihn begleiten, womöglich alle zusammen. Roi winkte ab. Sie hätten ihn nur abgelenkt, und genau das war es, was er jetzt überhaupt nicht brauchen konnte.
    Er übertrug Mondu das Kommando für die Zeit seiner „Abwesenheit" und den Fall, dass er nicht aus dem Container zurückkam. Er wusste nicht, was ihn erwartete, aber er rechnete mit allem. Sein Magen verkrampfte sich, als er zu dem großen Behälter hinüberhastete. Er hätte das Antigravaggregat seines Anzugs einsetzen können, aber damit eine Ortung riskiert. Bis jetzt waren sie nicht entdeckt worden, nun durften sie nicht leichtsinnig werden. Außerdem irrte er sich vielleicht.
    Womöglich machte er sich verrückt, sah Gespenster, war zu nervös. Eine Ewigkeit Leben bedeutete nicht den Verlust menschlicher Gefühle und Regungen. Es hieß nicht, dass er keine Fehler mehr machen konnte.
    Vielleicht hatte er es schon getan, als er zauderte. Und jetzt rannte er dem hinterher.
    Roi erreichte den Container. Die Öffnung war groß genug für ihn. Er brauchte nur einen kurzen Moment, um sich an das matte, ungewohnte Licht zu gewöhnen, das aussah wie von einer Fluoreszenzlampe.
    Einen Augenblick nur, um sich zu orientieren. Dann sah er den Prophozeuten vor sich.
    Der Hyänenartige hatte eine Innenseite des Behälters erreicht und lag vor ihr am Boden. In der ersten Sekunde glaubte Roi, dass er sich nicht mehr rührte und tot war.
    Dann sah er seinen Arm, der ausgestreckt war und sich hob, langsam und zitternd.
    Der ganze Körper des Fremden bebte. Er musste seine allerletzten Kraftreserven aufbieten, um die Hand zu führen, die sich einer Vertiefung in der Innenwand näherte, einer kleinen Nische. Sie griff hinein, die Finger streckten sich, verharrten, zitterten und zuckten.
    Dann berührten ihre Spitzen einen Kontakt, und eine Klappe öffnete sich. Es geschah alles scheinbar ganz langsam, aber in Wirklichkeit doch viel zu schnell. Und als Danton sah, was sich da in der Wand verbarg, überlief ihn ein eiskalter Schauder.
    Er war fünf Meter von dem Prophozeuten entfernt. Er konnte ihn mit einem Sprung oder zwei, drei schnellen Schritten erreichen. Er konnte ihn immer noch überraschen und...
    Der Unsterbliche dachte einen Sekundenbruchteil zu lange nach.
    Der Oberkörper des Fremden drehte sich, als sei ihm ein Stromstoß durch den Leib gefahren. Er sah Roi an,-den Finger an einem weiteren Kontakt, einem rot markierten Feld auf etwas, das aussah, als sei es eine Bombe.
    Roi begriff augenblicklich.
    Deshalb war er hierher zurückgeflohen.
    Wenn er wirklich der letzte Überlebende der Eindringlinge war, hatte er es jetzt in der Hand, ihren

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