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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teuflischen Plan doch noch auszuführen. Sie hatten nicht bekommen, was sie wollten, mussten aber von Anfang an entschlossen gewesen sein, entweder auf alles oder auf nichts zu gehen.
    Es war ein Sprengsatz. Sie hatten ihn mit in den Container geschleust und versteckt, als sie sich selbst darin versteckten. Wie groß die Ladung war, konnte Roi nicht sagen - nur schätzen. Er fürchtete,. dass sie ausreichte, um das ganze Schiff in die Luft zu jagen.
    Der Fremde starrte ihn aus seinen schrägen Augen an, immer noch blutend, wahrscheinlich tödlich getroffen. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Ein Druck mit dem Finger nur, ein Signal an die Nerven ...
    Roi Danton schoss. Er feuerte den Paralysator ab und zwang sich, nicht daran zu denken, dass dieser eine Schuss schon genügte, um im Beuteschiff Alarm auszulösen. Er wurde geortet. Nichts schirmte die Energieentfaltung ab. Es war vorbei mit der Tarnung. Die Prophozeuten würden kommen und nach dem Rechten sehen, aber vielleicht vorher noch eine Meldung an die Kolonnen-Fabrik funken.
    Das alles schoss ihm durch den Sinn, als er in die fiebrigen Augen des Attentäters sah. Ein letztes Aufflackern, noch einmal den Atem anhalten...
    Dann fiel die Hand des Wesens herab, glitt an der Wand herunter, zuckte noch einmal und blieb am Boden liegen. Der in seinem Blut liegende Körper war starr.
    Es war vorbei. Dies war vorbei. Roi hatte keine Wahl gehabt. Hätte er nicht geschossen, wäre er wahrscheinlich jetzt schon tot und alle anderen mit ihm.
    So hatten sie vielleicht eine Chance. Sie waren weiterhin unsichtbar. Sie konnten einen Kampf gewinnen, wenn es denn dazu kam. Aber sie würden nicht an ihr Ziel gelangen. Der Plan war gescheitert, wenn Danton nicht schnell etwas einfiel.
    Die Prophozeuten hatten in ihrer Zentrale zwar mit Sicherheit nichts gesehen, aber geortet. Hier in diesem Hangar hatte jemand geschossen, wo niemand sein sollte - außer dem Attentäter, und der hatte keinen Grund, auf jemand zu feuern, der nicht da war.
    Die Prophozeuten mussten mit der Technik der Terminalen Kolonne vertraut genug sein, um zu wissen, was Dunkelfelder waren, auch wenn sie selbst keine besaßen - und nun ihre entsprechenden Schlüsse zu ziehen.
    Roi Danton überlegte verzweifelt, als er aus dem Container trat und auf die Gefährten zuging, die ihn mit fragenden Blicken erwarteten.
    Elraum Prinz Murál dachte von einem Moment auf den anderen um. „Wartet!", sagte er zu den schon zum Abmarsch bereiten Kämpfern. „Wir werden nicht stoppen. Wir entern den Hangar nicht von außen. Wir haben Fremde an Bord."
    Es war eine jener Eingebungen, die schneller kamen als jeder klare Gedanke.
    Elraum war selbst überrascht. Aber er wusste, dass er die neue Situation instinktiv richtig erfasst hatte. „Wie bitte?", fragte Throng. „Wieso Fremde?"
    Elraum gönnte sich noch nicht den seltenen Triumph, schneller zu begreifen als sein kluger Berater und ewiger Mahner. „Es ist geschossen worden - hier, die Ortung ist eindeutig. Aber der Dagoh Garcáin hatte seine letzte Waffe schon weggeworfen. Also kann er es nicht gewesen sein."
    „Aber wie sollten Fremde auf die I-RAZID gelangen?", fragte Throng. „Wir haben alles ..."
    „Eben nicht!", schnitt der Prinz ihm das Wort ab. „Auch die Dagoh Garcáin konnten sich an Bord schmuggeln! Es sind Fremde da. Sie müssen Dunkelfelder benutzen."
    „Dann gehören sie zur Kolonne!"
    „Welchen Grund sollte TRAITOR haben, uns Spione zu schicken oder was auch immer?"
    „Dann müssen wir erst recht den Flug unterbrechen!"
    „Halt das Maul und lass mich nachdenken!", schnappte Elraum. Throng verstummte tatsächlich.
    Die Gedanken des Prinzen schlugen Purzelbäume. Er war in einem lange nicht mehr gekannten Hochgefühl. Sie hatten die Dagoh Garcáin besiegt. Bis auf den einen im Hangar, falls er noch lebte, waren alle tot. Amacorley hatte nicht triumphiert, sondern er. Und was immer in diesem Hangar dort vorging, er würde auch damit fertig werden. Throngs Einwände waren Unsinn. Elraum konnte das ewige Misstrauen, die ständige Schwarzmalerei endgültig nicht mehr ertragen. Nicht jetzt, als die Euphorie ihm das Gehirn vernebelte und er nur noch von weiteren Triumphen träumte.
    Er hatte eine Aufgabe. Er musste die Hyperkristalle nach TRAIGOT 0313 bringen. Zum Wohl der Rauke. Er wollte als strahlender Held zurückkehren, und nichts sollte ihn dabei aufhalten. Keine Attentäter, keine Fremden aus der Kolonne. Vielleicht gab es auch dort Rebellen, die die

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