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2338 - In Bann des RUFERS

Titel: 2338 - In Bann des RUFERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spöttisch anzufunkeln. „Halt still, Kumpel", sagte er auf Traicom. „Du kapierst eh nicht, was hier vor sich geht."
    Er machte sich über das positronische System des Mor'Daer-Anzugs her.
    Filigrane Messstäbe und ein Programmiermodul erschienen wie von Geisterhand zwischen seinen Fingern. Er benötigte fast eine halbe Stunde, bis er die Sicherheitssperren umgangen und abgeschaltet hatte. Als er sicher war, dass der Zugriff keinen Alarm auslöste, kopierte er die Kennung in das Modul und speicherte sie ab.
    Er hörte die Gefährten kommen. Das bedeutete Gefahr. Tobi sprang auf. In ihrer Lage zählte jede Sekunde. Er wuchtete den schweren Körper des Toten zur vorderen Wanne und schob ihn vorsichtig über den Rand. Ein einziger Spritzer auf seiner Montur hätte ausgereicht, um seine Existenz zu beenden.
    Aber er hatte Glück. Der Tote glitt sanft in die Flüssigkeit. Augenblicklich brodelte es auf. Dämpfe stiegen empor. Was immer sich in diesem Behälter befand, zählte zu ihren heimlichen Helfern. „Ein Transporter nähert sich. Vermutlich soll er die Behälter abholen."
    Sie verschwanden nach draußen, versteckten sich in einer Nische nebenan.
    Die USO-Spezialisten hatten Glück. 'Der Transporter flog vorbei und steuerte ein anderes Ziel an.
    Tobi überspielte die Kennung in ihre Funkgeräte. Ab sofort waren sie Mor'Daer aus TRAIGOT 0313 und damit legitimiert, sich im Bereich der Baustelle aufzuhalten.
    Einer genauen Prüfung würden sie nicht standhalten. Aber immerhin konnten sie die erste Neugier anderer befriedigen - und hoffen, dass dies reichen würde.
     
    *
     
    Tobi Sullivan bildete die Vorhut. Die Mikropositronik versorgte ihn mit Positionsdaten. Sie näherten sich der Dreihundertmetermarke. Soweit war der Rand des RUFERS noch von ihnen entfernt. Nirgends drang ein einziges Lichtquant ins Innere des Gebildes.
    Roi Danton zog daraus den Schluss, dass er sich getäuscht hatte. Der RUFER erhielt eine Außenhaut. Solange diese nicht vollständig geschlossen war, würde das Gebilde nicht in Aktion treten. Über den Kolonnen-Funk kam die Meldung, dass der Duale Vizekapitän Malikadi die Hälfte aller Traitank-Besatzungen zur Arbeit am RUFER abkommandiert hatte. In den hinteren, sonnennahen Bereichen schien das nicht zu gelten. Hier gewann Tobi eher den Eindruck, als nähme die Zahl der Mor'Daer-Patrouillen ab. Auch Yong Dreq sichteten sie bei ihrem Flug durch die Schluchten des Bauwerks immer seltener.
    Ganschkaren tummelten sich zu Hunderten, meist mit Messgeräten und Eingabesystemen, ein deutlicher Hinweis für den Abschluss der Bautätigkeit. Die Techniker überprüften die Maschinenanlagen auf ihre Funktionstüchtigkeit.
    Reparaturtrupps sah Tobi nirgends. Es sprach für die Qualität der Arbeit, die geleistet worden war. „Diese Hälfte muss inzwischen fast vollständig fertig sein", sagte er, als sie in einem Kontrollraum eine kleine Pause einlegten. Auf Dantons Anordnung nahm jeder von ihnen Wasser und Nahrung zu sich.
    Der USO-Oberst gab ihm Recht. „Gemessen am Tempo, mit dem hier gearbeitet wurde, stellen sie die vordere Hälfte bis übermorgen fertig. Oder sogar bis morgen. Uns bleibt weniger Zeit als gehofft."
    Noch immer suchten sie vergebens nach einem Hauptspeicher. Sie trafen auf einzelne Steuerpositroniken, aber dabei blieb es.
    Auch hier im Kontrollraum untersuchte Tobi Sullivan das System bis auf die letzte Leitung, die von der Positronik zu den Maschinen führte. Es gab keine Verbindung nach draußen. Dafür fand er nur eine Erklärung: Wenn der RUFER fertig war, fluteten sie ihn mit einem Aktivierungssignal. „Ich frage mich, was passiert, wenn ein paar Anlagen nicht anspringen, weil ihre lokale Positronik beschädigt ist", überlegte er laut. „Vermutlich gar nichts", antwortete Jenice. „Die Systeme sind vermutlich dutzendfach redundant ausgelegt. Wenn achtzig Prozent nicht arbeiten, tun es die restlichen zwanzig Prozent."
    Die Vorstellung machte Tobi Angst, aber es passte zu den technischen Möglichkeiten der Terminalen Kolonne TRAITOR. „Ein einziger Hauptspeicher nur, ein ganz kleiner, das würde schon ,: reichen", meinte er fast flehentlich. „Weiter!" Danton drängte zur Eile. Sie näherten sich der Randzone des RUFERS.
    Hier endeten die kilometertiefen Schluchten zwischen den Gebäuden und Anlagen. Es gab Zwischenböden und Stockwerke, aber sie waren leer. Die vier Spezialisten opferten drei Stunden, bis sie ihre Suche in diesem Areal aufgaben. Die Räume schienen

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