2338 - In Bann des RUFERS
zweiten Schritt suchte er einen Eingang. Er fand mehrere Schotten, die vermutlich Reparatur- oder Wartungszwecken dienten. Eines stand offen. „Du hast es geöffnet, Roi?", fragte Tobi. „Ich hatte Zeit", antwortete Danton. „Es war kein Problem, den Kode zu entschlüsseln. Es handelt sich um ein Standardsystem." Übergangslos hielt es wieder Einzug, das Jagdfieber, das ihm in den vergangenen Stunden irgendwie verloren gegangen war.
Er sah übergangslos ein Ziel vor Augen,, angespornt durch Rois Hinweis auf den Fund.
Da drinnen also! In übermüdetem Zustand hätten sie es vermutlich nie gefunden.
Sie hatten im RUFER bisher keine Bekanntschaft mit Alarmanlagen gemacht.
Es gab sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Aber die positronischen Systeme vermochten todsicher zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Winzige Abweichungen beim Zugriff auf Kodes lösten erfahrungsgemäß stillen Alarm aus.
Warum sollten die Systeme der Terminalen Kolonne eine Ausnahme machen?
Tobi Sullivan ortete in den Schacht hinter dem Schott. Es existierten keine Energiefelder, auch keine Mechanismen in den Wänden. Kurze Tastimpulse bestätigten es. Infrarot und Radar ergaben nichts, was Verdacht erregt hätte.
Der USO-Spezialist schaltete den Helmscheinwerfer ein. Er leuchtete den Schacht Stück für Stück ab. Es existierten keine auffälligen Nähte oder Vertiefungen, die Wände waren aus einem Stück. Mit mechanischen Fallensystemen musste er nicht rechnen. „Novescu begleitet mich", sagte er. „Die anderen stehen Schmiere für den Fall, dass jemand kommt."
Roi Danton räusperte sich. „Ehe ich es vergesse, es kommt niemand mehr. Diese Hälfte des RUFERS ist fertig gestellt.
Wenn wir vorn zur Fabrik hin noch jemanden antreffen wollen, sollten wir uns beeilen."
„Der Funkverkehr ist praktisch erloschen.
Schon als wir aufgewacht sind", sagte Jenice.
Tobi hörte den Oberst seufzen. „Ich wollte es nicht so drastisch ausdrücken."
Mondu schwebte neben Sullivan. „Du kannst!"
Tobi schwang sich in den Schacht. Was er jetzt gar nicht brauchen konnte, war extremer Zeitdruck. Er schaltete das Flugaggregat ein und trieb langsam nach oben in den Turm. An der Spitze gab es einen Ausstieg, dahinter reihte sich das Rund der Kontrollanlagen. Tobi fand Hinweise auf fremdartige Systeme mit kurzwelligen Hyperemissionen bis in einen Bereich, den sie mit ihren Geräten nicht mehr messen konnten. Hier hätte eine Ultra-Giraffe neuester Bauart vielleicht geholfen.
Daneben überwogen aber die herkömmlichen Emissionen, wie sie bei positronischen Systemen üblich waren.
Tobi Sullivan spürte, wie seine Wangen vor Begeisterung zu glühen anfingen. Mit seinen Blicken sog er jede Kleinigkeit in sich auf wie ein Schwamm das Wasser.
Nach einem Tag des aufreibenden Suchens hatte er endlich sein Ziel erreicht. Das hier sah nach einer Steuer- und Speicheranlage von hoher Präferenz aus. Es bedeutete hoffentlich, dass es eine Verbindung zum Zentralrechner oder zu einem Knotenrechner gab. „Ich mache mich an die hyperenergetische Vermessung", sagte Major Mondu hinter ihm. „Vielleicht kann ich dann Hinweise auf bestimmte Datenspeicher geben."
„Tu das." Tobi wanderte weiter. Er ignorierte die Lichtspiele, die ihn vom Wesentlichen dieser Anlage ablenkten, den Bedienungspanels. Er fand sie unter Abdeckungen, geometrisch angeordnete Sensorsockel mit Vertiefungen, in denen sowohl Krallen als auch Finger Platz hatten. Sie zu bedienen hätte nicht viel gebracht außer vielleicht das Auslösen des stillen Alarms.
Fast am Ziel. Und danach nichts wie raus hier!
Er staunte innerlich, dass sie es doch noch schafften. Das leicht dumpfe Gefühl in seinem Innern, viel zu spät dran zu sein, ließ sich dadurch aber nicht verdrängen.
Tobi Sullivan suchte nach Kopplungsmöglichkeiten für seinen eigenen Rechner, versenkte Buchsen oder kleine Magnetplättchen, an die er seinen Impulssensor anhängen konnte. Es wäre die einfachste Lösung für eine Datenübermittlung gewesen, aber TRAITOR machte es ihm nicht so einfach.
Er hörte Novescu Mondu anerkennend durch die Zähne pfeifen. „Nicht schlecht.
Die Energieströme werden mitten in den Systemen moduliert und übertragen, mehrfach gefiltert und geprüft, bis sie lupenrein sind. Diese übertragen positronische Signale mittels Funk auf die höherwertigen Systeme. Dort werden sie umgewandelt und verschwinden irgendwo im oberen Teil des UHF-Bereichs ins Nichts."
Bei der Vorbereitung des Einsatzes
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