2346 - Chyndors Weg
Saedelaere vor. „Sie soll ebenfalls erfahren, was Chyndor berichtet hat."
Die beiden Friedensfahrer gingen zur Kabine der Cyno.
Es verblüffte Kantiran, dass Cosmuel an der Grundeinrichtung bislang nichts verändert hatte, außer der Tatsache, dass auf dem grünen dreibeinigen Ziertischchen neben dem schmalen Bett eine Vase stand, in der eine einzelne, langstielige rote Rose aufragte. Er erinnerte sich daran, dass sie während ihres Berichtes erwähnt hatte, dass sie Blumen liebte.
Cosmuel bemerkte offenbar seinen Blick und erklärte beiläufig: „Eine holografische Nachbildung."
Saedelaere verschränkte die Arme und gab in knappen Worten wieder, was er von dem Heesorter erfahren hatte. „Wir werden gemeinsam in Chyndors Gleiter zur Absturzstelle vordringen. Allerdings ist dort die Strahlung noch wesentlich intensiver spürbar als hier."
„Ich werde widerstehen", behauptete Cosmuel. „Wieso fällt es dir so leicht?", fragte Kantiran.
Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht weil ich eine Cyno bin? Jeder von uns scheint etwas Besonderes zu sein, dass uns gelingt, was offenbar keinem Dinath möglich ist."
„Um die Absturzstelle liegt ein Feld aus Finsternis", informierte Alaska. „Chyndor versuchte bereits einmal, in dieses Zentrum vorzudringen, doch er verlor von der ersten Sekunde an völlig die Orientierung."
„Also wird es uns genauso ergehen."
„Abwarten", meinte Alaska geheimnisvoll.
Schweigen breitete sich aus.
Per Funk teilte Chyndor mit, dass er den Landeplatz der OREON-Kapsel in Kürze erreichen würde.
Die drei gingen nach draußen.
Tatsächlich brauste ein Bodengleiter heran, ein altertümlich wirkendes Gefährt von drei Metern Länge, das von den Resten einer zerborstenen durchsichtigen Kuppel umgeben war.
Chyndor winkte sie heran. Kantiran bückte sich und begrüßte den Friedensfahrer aus dem Volk der Heesorter. „Unsere Begleiterin", stellte Alaska die Cyno vor. „Cosmuel Kain. Wir haben sie auf Terra mit an Bord der FORSCHER genommen."
Der Heesorter stellte keine Fragen.
Offenbar hielt er es nicht für nötig, Alaskas und Kantirans Entscheidung zu hinterfragen. „Du sagtest, du vermagst es uns leichter zu machen, der Beeinflussung zu widerstehen", erinnerte Alaska. „Vor allem Kantiran könnte diese Hilfe brauchen."
Chyndor nickte. „Sieh mich an."
Kantiran gehorchte, und was immer der Heesorter tat, ihm war, als würde eine gewaltige Last von ihm genommen. Seine Gedanken wurden freier, leichter. Der psychische Druck reduzierte sich auf ein erträgliches Maß.
Sie machten sich zu viert auf den Weg, was die Kapazität des Bodengleiters voll auslastete. „Alaska berichtete mir, du hast eine kleine Ruhezone geschaffen", wandte sich der Sternenvagabund an Chyndor. „Ich half, soweit es mir möglich war. Die Verantwortung habe ich an den Dinath übergeben, den ich zuerst befreite, einen Jungen namens Kalmet. Trotz seines geringen Alters verfügt er über ein großes Potential. Ich hatte ihn zuerst unterschätzt."
Kantiran dachte an seine eigene Jugend zurück. „Du bist nicht der Einzige, dem dieser Fehler unterläuft."
„Es ist gut, dass ihr gekommen seid. So leicht es mir fällt, in dieser Gegend selbst zu widerstehen und sogar euch eine Hilfe zu sein, so sehr versagt meine Gabe, wenn ich direkt vor dem Zentrum der Finsternis stehe. Alaska wird euch von meinem vergeblichen Versuch, in die Schwärze vorzudringen, berichtet. haben."
„Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird", meinte Saedelaere, und wieder fragte sich Kantiran, woher der Unsterbliche seine Zuversicht nahm. Er warf einen Blick zu Cosmuel, die schwieg, aber langsam nickte. .
Der Weg durch die Stadt glich streckenweise einem Spießrutenlauf.
Kampflärm drang an ihre Ohren, vielerorts loderten Feuer. Sämtliche pavillonartigen Gebäude auf einer riesigen, in Form eines sechszackigen Sterns angelegten Grünfläche brannten. Doch nach wenigen Minuten Fahrt schien sich die allgemeine Lage zu beruhigen. „Wir sind nun in das Gebiet vorgedrungen, in dem ich für Ordnung gesorgt habe", kommentierte Chyndor. „Es reicht bis nahe an den Stadtrand."
Chyndor stöhnte, als kurz darauf die Bebauung zu beiden Seiten der Straße abnahm und nur noch vereinzelt Häuser standen. „Was - was ist das?" Kantiran fasste sich an die Schläfen. Die psychische Belastung nahm geradezu mörderische Dimensionen an. „Die Mentalstrahlung verstärkt sich."
Chyndor umklammerte das Lenkrad. „Wir nähern, uns der
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