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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen. In seiner Phantasie verwandelte sich der raue Stein in den warmen Leib Samburis. „Es gibt beunruhigende Nachrichten, Samburi. Alles wiederholt sich. Ich werde versuchen, es aufzuhalten, doch ich weiß nicht, ob es mir gelingen wird. Das Verderben kommt dieses Mal aus den eigenen Reihen."
    Der Patron wandte sich ab und ging' mit kleinen, schleifenden Schritten durch den Nebel. Winzige Tropfen kondensierten auf seiner leuchtend roten Toga und dem alabasternen Weiß der Haut. Plötzlich verharrte er und drehte sich um. „Bislang sah ich dich als Teil meiner Vergangenheit. Vielleicht wirst du schon bald meine ganz persönliche Zukunft sein.
    Ich plane etwas, Samburi.
     
    1.
     
    Erhitzte Diskussion
    23. Januar 1345 NGZ
     
    „Es ist verboten!"
    Kantiran wandte sich ab, und am liebsten hätte er seiner Verärgerung Luft verschafft, indem er irgendetwas völlig Unsinniges tat, etwa die holografische Nachbildung eines Enthonen mit arkonidischer Kampftechnik zu malträtieren. „Ich weiß, dass es verboten ist, aber wenn wir auf dieser Ebene der Diskussion hängen bleiben ..."
    „Beruhige dich", unterbrach Chyndor. Er sog durch die Nasenscharten die Luft so heftig ein, dass sie sich stärker weiteten, als Kantiran es je zuvor gesehen hatte.
    Kantiran zügelte seinen Zorn. Der Sohn von Perry Rhodan und Ascari da Vivo besann sich auf seine Herkunft. Ein Perry Rhodan hätte nicht die Nerven verloren, und eine Ascari da Vivo ... Darüber wollte er erst gar nicht nachdenken. Seine Mutter hätte wohl irgendwelche Intrigen geschmiedet oder ihre Absichten mit Gewalt in die Tat umgesetzt, wie es einer Vertrauten von Imperator Bostich ähnlich sah. Doch Ascari lebte längst nicht mehr, und über die Umstände ihres Todes wollte Kantiran nicht nachdenken. Nicht jetzt.
    Dieses Kapitel seines Lebens gehörte der Vergangenheit an. „Betrachten wir die Angelegenheit von einem nüchternen Standpunkt", schlug Alaska Saedelaere, der dritte Friedensfahrer an Bord der FORSCHER, vor.
    Er und Chyndor saßen sich in kantigen, genau den Körperkonturen angepassten Sesseln gegenüber, während Kantiran gegen die in sanften Beige- und Grüntönen gehaltene Wand lehnte.
    Das Ambiente wirkte an keiner Stelle wie das Innere eines Raumschiffes. Nirgends war technisches Interieur zu sehen, was jedoch nichts daran änderte, dass sich die OREON-Kapsel mit maximalem Überlichtfaktor der Galaxie Altasinth näherte. Die Technik war durchaus vorhanden, aber verborgen. Hier in der Zentrale konnten Alaska und Kantiran jederzeit per Mentalsteuerung Zugriff auf die Systeme der FORSCHER nehmen.
    Neben dem Ausgang standen auf einem Tisch aus goldfarbenem Metall Getränke und Knabbereien - keiner der drei Passagiere in der Zentrale der FORSCHER rührte sie an. „Ein sehr guter Vorschlag, Alaska", meinte der Heesorter und schloss das einzelne Stirnauge. „Wenn wir die Fakten ausbreiten, ergibt sich ein völlig klares Bild. Das Patronat ..."
    „Nein", warf Kantiran ein, dieses Mal merklich sanfter, aber doch so bestimmt, dass Chyndor verstummte. Er ging durch den wenige Meter durchmessenden Raum und blieb direkt vor dem Sessel des Heesorters stehen. „Den Anfang unserer Überlegungen darf nicht das Patronat und damit die Haltung der Enthonen bilden."
    „Bei einer sachlichen Darstellung spielt es keine Rolle, was wir zuerst erwähnen."
    „Das tut es sehr wohl", widersprach Saedelaere zu Kantirans Erleichterung. „Denn Fakten müssen interpretiert werden, und die Art, wie diese Fakten präsentiert werden, lenkt die Erwartungshaltung."
    Chyndor schwieg. Das Punktmuster auf den grünen Handrücken 'verfärbte sich rötlich; ein Zeichen innerer Erregung.
    Kantiran zweifelte keinen Augenblick daran, dass dem Heesorter die genannte Grundregel der Argumentationstechnik bekannt war; schließlich hatten sie es mit keinem Narren, sondern mit einem der bekanntesten und dienstältesten Friedensfahrer zu tun.
    „Lass Kantiran seine Darstellung der Fakten zuerst präsentieren", bat Alaska.
    Da Chyndor nicht widersprach, nutzte Rhodans Sohn die Gelegenheit. „Ausgangspunkt aller Überlegungen muss sein, dass in Hangay eine Negasphäre entsteht. Und dass die Friedensfahrer, genauer, dass alle Friedensfahrer in den Kampf gegen diese Negasphäre eintreten müssen."
    Chyndor hob die viergliedrige Hand und schnitt Kantiran symbolisch das Wort ab. „Obwohl Letztgenanntes nicht zu den Fakten gehört, sondern nur die Meinung der Aktionsgemeinschaft Negasphäre spiegelt.

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