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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die sie nicht gehörten. Als der Prozess abgeschlossen war, war aus der Idealvorstellung eines Gyshanian ein schreckliches Zerrbild geworden.
    Nuskoginus schloss die Augen, um es nicht mehr sehen zu müssen. „Die gefallenen Mächtigen werden an Bord der SEOSAMH verbracht", sagte Srivonne, „in das Schiffskonglomerat, das noch immer Nuskoginus gehört, und damit durch das Universum reisen.
    Und zwar auf alle Ewigkeit ..."
    In diesem Moment wurde Nuskoginus klar, dass es hier, im Dom Oquaach, keineswegs endete. Dass er hier höchstens den Anfang eines unendlichen Endes erlebte
     
    8.
     
    Die Odyssee der Qual
     
    „Und so", sagte Nuskoginus' mentale Stimme, „begann vor ungefähr sechzig Millionen Jahren für uns die Odyssee der Qual. Unbeweglich, zu niemals endendem Leben verurteilt, in einer Form der Existenz, die ein gewöhnliches lebendiges Wesen nicht nachvollziehen kann. Und Aquinas wachte über uns, die gefallenen Mächtigen, wie es seine eigene Strafe war."
     
    *
     
    Nur zögernd fand Rhodan in die Realität, die Gegenwart zurück. Doch er spürte, dass die eigentliche Geschichte des Mächtigen beendet war. Was jetzt kam, war der Nachspann, die Reaktion noch mächtigerer Wesen, als die Sieben es waren.
    Einen Moment lang verspürte Rhodan Mitleid mit Nuskoginus und seinen Mitgefangenen in den gläsernen Blöcken oder zumindest die Versuchung, mit ihnen Mitgefühl zu empfinden. Die Wasserstoffatmer waren Schuldige, Verurteilte, die sich vom Chaos hatten verführen lassen.
    Dann aber wurde dem Residenten allmählich klar, was die Gyshanian angerichtet hatten.
    Die Reaktion der Kosmokraten war trotzdem ... hart und grausam. Sie hatten einen ersten Fehler begangen, als sie aus acht Gouverneuren sieben auswählten.
    Hatten sie wirklich gewusst, was Inkendyare würde anrichten können, und sie deshalb nicht zur Mächtigen gemacht?
    Aber weshalb hatten sie es dann nicht verhindert, der Entwicklung einen ganz anderen Verlauf gegeben?
    Und wäre nicht jeder, der so brüsk zurückgewiesen worden war, den schmeichelnden Verlockungen der Mächte des Chaos erlegen?
    Und dann diese Strafe für die sieben Mächtigen, die an Grausamkeit kaum zu überbieten war! Dabei hatte der Dom Oquaach doch im Orbit von Farner Aly geschwebt. Auch der Dom oder zumindest seine Besatzung hatte miterlebt, was in Eudoccia geschehen war, und es über Jahrtausende, wenn nicht Jahrzehntausende hinweg zugelassen. Srivonne hatte nicht eingegriffen, obwohl er die Entwicklung genau verfolgen konnte.
    Hätte der Emissär der Kosmokraten, wenn er ihn in diesem Augenblick dazu befragen könnte, ihm glaubhaft versichern können, dass der Dom Oquaach die ganze Zeit über unbesetzt gewesen war? Dass wirklich niemand, aber auch niemand mitbekommen hatte, was sich auf Farner Aly und in ganz Eudoccia zugetragen hatte?
    Rhodan mochte es nicht ganz glauben.
    Und noch etwas störte den Terraner, aber etwas auf einer ganz anderen Ebene. So gewaltig sein Staunen über diese Geschichte aus tiefer Vergangenheit auch sein mochte, viel mehr hatte Nuskoginus bis jetzt nicht geliefert. Eben eine spannende, bunte, farbenprächtige, ergreifende Geschichte, die zwar Einblicke in die Denkweise der Mächte der Ordnung und des Chaos bot, viel mehr aber auch nicht.
    Vor allem nichts, rein gar nichts, womit man in taktischem, strategischem oder militärischem Sinn irgendetwas gegen die Terminale Kolonne bewirken konnte.
    Werde nicht ungeduldig, Unsterblicher, dessen Leben so lächerlich kurz im Vergleich zu dem unseren ist, erklang Nuskoginus' mentale Stimme in seinem Kopf. Die entscheidenden Informationen bekommst du noch. Aber du musst unsere Geschichte kennen, musst uns kennen, um einschätzen zu können, welchen Wert diese Informationen für dich haben.
     
    *
     
    „Gefangen in einer Endlosschleife, waren wir einer Qual ausgesetzt, wie Normalsterbliche sie weder ersinnen, ertragen noch verstehen können. Einer Qual, die ich dir nicht einmal ansatzweise erklären kann. Und dieser Schmerz wurde durch die Schleife noch verstärkt. Das Muster der Qual variierte, steigerte sich, fiel wieder ab, um uns etwas Erleichterung zu schaffen und sensibel für die nächste Steigerung zu machen. Und sie erfolgte und die nächste und wieder die nächste und dann dachten wir, es sei vorbei, aber es fing wieder von vorn an.
    Dieses Wissen brachte uns anfangs fast um den Verstand. Endlose Qual. Endloser Schmerz. Und wenn alles vorbei war, fing es wieder von vorn an. Immer und immer

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