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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erst nach vier Stationen wieder verließ.
    Er nahm eine lange Treppe, die an die Oberfläche und zu einem Laufband führte. Überall herrschte Aufregung. Alle Holo-Empfänger zeigten in ununterbrochener Folge die Zerstörung des Impuri-Turms und die Bilderfolgen, in denen sich die Explosionswolke ausbreitete. Die Stimmen der Kommentatoren überschlugen sich.
    Vor jedem Holo versammelten sich Akonen und diskutierten aufgeregt die monströse Zerstörung, die wahrscheinlichen Folgen dieses Angriffs. Übereinstimmend wurde die Detonation dem Wirken des Energiekommandos zugeschrieben.
    Jere blieb, zusammen mit anderen Passanten, vor einem Groß-Holoschirm stehen und betrachtete schweigend die Bilder. Die Säule aus Staub und Rauch zog sich schräg nach Osten in die Höhe und schwelte über fast der ganzen östlichen Hälfte der Metropole. Die Reste des Impuri-Turms bildeten einen wirren Spitzkegel inmitten einer Zone, deren Zerstörung nicht genau zu erkennen war, denn überall lag eine dicke Staubschicht.
    Erregt fragten sich die Akonen, wie die Terminale Kolonne auf diesen ungeheuerlichen Akt der „Sabotage" reagieren würde - abermals war gegen die TRAITOR-Direktive auf das Gröbste verstoßen worden.
    Nachdem er lange und oft genug die Detonation und das Niederbrechen des Wahrzeichens mit angesehen hatte, verließ Jere die subplanetare Station. Er suchte nach Einzelheiten, die über das eigentliche Ereignis hinausgingen, und fand nichts anderes als die Gleiter und die glühenden Kugeln, die möglicherweise der Vernichtung entgangen waren. Er stellte sich auf das Laufband und blickte sich vorsichtig um. Niemand schien ihn zu verfolgen. Er sah weder Mor'Daer noch Kolonnen-Geometer Jere bewegte sich durch fremde Stadtbezirke und schlug einen weiten Bogen, bis er bei Anbruch der Dunkelheit in der Nähe seiner Wohnung stehen blieb.
    Er sicherte zwanzig Minuten lang die Umgebung. Er fand keine Auffälligkeiten; keinen Grund zum Misstrauen. Schließlich durchquerte er die Eingangshalle und schwebte zu der Ebene seines Appartements hinauf.
    Er war allein. Der Korridor blieb leer. Als Jere seinen Kode eintippte und die Hand auf die Kontaktfläche legte, zuckten seine Gedanken zu den Ziffern der Zündformel zurück. Die Tür glitt zur Seite und schloss sich, als Jere in den Wohnraum trat.
    Das Licht flammte auf. Jere sah in den Projektor des Kombistrahlers, der in der Hand Taje Karoon-Baals ruhte. Der Agent saß, ein Bein übergeschlagen, scheinbar entspannt in dem Formenergiesessel, an den er noch vor kurzem gefesselt gewesen war.
    Ameda Fayard, Hevror ta Gosz und Eniva ta Drorar saßen entlang der Stirnwand und rührten sich nicht. Der Ausdruck ihrer Gesichter wirkte auf Jere nichtssagend.
    Langsam bewegte der Agent den Strahler hin und her. Eisiger Schreck durchfuhr den Exkommandanten. „Also doch", sagte er gepresst. „Einmal E-Kom, immer dabei. Was hast du vor, Karoon-Baal? Uns umbringen? Oder nur den Signalgeber?"
    „Ich habe deine Rückkehr abgewartet", sagte Taje unbewegten Gesichts. „Euer Einsatz war mustergültig. Aber ich glaube, wir sollten die Aufgabe in berufenere Hände legen."
    „Du willst den Signalgeber?" Jere streifte den Ärmel hoch und betätigte die Schaltung. Die Haltebänder zogen sich ins Innere des Gerätes zurück. „Du bist sicher, dass das Energiekommando besser im Zerstören akonischer Einrichtungen ist?"
    Er legte den Signalgeber auf den Tisch.
    Niemand rührte sich. Plötzlich senkte Taje die Waffe, sicherte sie und stand auf. „So schnell und .leicht hätte das E-Kommando euch Hobbyverschwörer aufstöbern können. Glücklicherweise seid ihr an mich geraten."
    „Ich verstehe nichts", sagte Eniva. Sie schien kurz vor Jere gekommen zu sein.
    Hevror nickte und knurrte: „Mir geht es nicht anders. Bist du durchgedreht, Taje, oder was ist los mit dir?"
    Taje schob den Kombistrahler in die Schutzhülle unter der linken Achsel. Er grinste kurz und setzte zu einer Erklärung an. „Ich habe lange überlegt und bin zu einem Entschluss gekommen, der selbst mich ein wenig wundert. Ich halte das Energiekommando nicht nur für nahezu aufgerieben, sondern die Restgruppen auch noch dazu für unterwandert. Es gibt dort zwar keinen Verrat, keine Verräter. Aber es muss den Fremden gelungen sein, Personen, Verstecke und Vorhaben ausgespäht zu haben. Also habe ich, inoffiziell, vor einigen Stunden den Dienst quittiert."
    „Ich verstehe noch immer nichts." Ameda blickte den Signalgeber an, als erwarte

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