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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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emittiert. Jetzt kommen die ersten Bilder ... Ja, es stimmt. Eine Art Glocke über dem Platz. Alles andere, was wir hören und sehen, ist noch ungenau - wir melden uns wieder, wenn wir bessere Informationen haben."
    „Verstanden", rief Eniva. „Wir versuchen, in einen Wohnturm oder dergleichen zu kommen. Das wollen wir uns selbst ansehen. Ende."
    Sie sahen einander verblüfft an, bewegten dann suchend ihre Köpfe. Jenseits der Dächer niedrigerer Gebäude ragte eine kühne Fassade hoch auf. Jere zeigte auf einen kantigen Turm mit Glas-Stein-Verkleidung, der seitlich aus einer riesigen Säule mit ovalem Grundriss hervorwuchs. „Dort hinein", sagte Jere und nahm Enivas Hand. „Und ganz nach oben." Der Fuß des Bauwerks war etwa eineinhalbtausend Schritte entfernt. Ein Park, an den sich Jere schwach erinnerte, umgab das Doppelgebäude: In seiner Jugend hatte die Stadtverwaltung beschlossen, in dieser Grünzone jeweils ein Exemplar jeder Baumgattung aufzustellen, die auf Drorah zu finden war. Schnell, aber nicht auffällig gingen Jere und Eniva aus der schmalen Gasse auf eine breite Straße hinaus, winkten einen Taxigleiter heran und nannten ihr Ziel.
     
    *
     
    Im Inneren des Gebäudes schien die Zeit angehalten worden zu sein. Überall verbreiteten Beleuchtungskörper angenehme Helligkeit. Die Temperatur blieb in der Aufwärts-Röhre des Antigravlifts konstant; Verwaltungseinrichtungen, eine Holo-Bibliothek, Luxusappartements und kleine Einkaufscenter füllten die Stockwerke aus.
    Die Raumfahrer bezähmten ihre Unruhe.
    Alle Akonen, an denen Jere und Eniva vorbeikamen, zeigten auffallend wenig Aufregung. Sie schienen die aktuelle Entwicklung noch nicht bemerkt zu haben oder hatten beschlossen, diese unerfreuliche Realität einfach zu ignorieren. Auf der obersten Ebene, einer Aussichtsplattform mit Dachgarten, geschlossenem Restaurant und eingefahrenen Windschutz-Elementen, waren Jere und Eniva allein. Sie setzten sich auf eine Bank, die aus golden geäderter Akon-III-Bosah-Lava kunstvoll modelliert war.
    Sie starrten schweigend in die Richtung, in der das riesige, tropfenförmige Wahrzeichen Konars, der Ratspalast, einen Großteil der Metropole dominiert hatte. „Tatsächlich ...", hauchte Eniva.
    Ratspalast und Obelisk waren verschwunden. Auch der kreisringförmige Park und der Große Platz waren von einer schwarzen Kuppel aus unbekannter Energie eingehüllt. Sie war höher als die Spitze des Palasts und hatte schätzungsweise drei Kilometer Durchmesser. Die .Oberfläche zeigte sich als glatte Wandung, in deren Schwärze graue Schleier erschienen, die das bläuliche Licht Akons zu schlucken schienen, sich in dunkel strahlende Filamente auflösten und verschwanden. „TRAITOR!", sagte Jere tan Baloyhart.
    Wieder summte der Armband-Kom. Eniva meldete sich und sagte leise: „Wir sitzen auf dem Dach des Magenta-Gebäudes und sehen die Energieglocke über dem Gelände des Großen Platzes. Drei Kilometer Durchmesser. Höher als der Palast. Die Terminale Kolonne bereitet dort etwas vor ..."
    „Oder startet eine weitere feindselige Entwicklung", vollendete Hevror wütend den Satz. „Die Medien senden deutliche Bilder Es passiert etwas zum Schaden Konars, so wie jeder einzelne Vorfall bisher. Sollen wir untätig dabei zusehen?"
    Eniva blickte in Jeres Gesicht und antwortete nach kurzem Nachdenken: „Jere scheint entschlossen zu sein. Wir besprechen das. Ihr werdet sehen können, was wir tun."
    „Tut, was ihr könnt, Eniva!" Hevror lachte kurz; es war mehr ein aggressives Knurren.
    Dann schaltete er ab. Eniva und Jere gingen näher an die transparente Brüstung heran, als könnten sie besser sehen, was im Inneren der Finsternis-Blase vor sich ging.
    Sie sahen, ebenso wie zahlreiche Aufnahmegeräte und Millionen Akonen, ein Bild, das durch seine Einzigartigkeit erschreckte.
    Nach dem nächtlichen Gewitter war der Himmel von strahlendem Blau.
    Schneeweiße Wolken segelten von West nach Ost; ein kühler Wind wehte vom Land jenseits Kon-Isirs. Die Stadt lag in hellem Glanz, nirgendwo zeigten sich Rauchsäulen oder Flammen. Und im Mittelpunkt dieser Szenerie stülpte sich die Kuppel der Düsternis über ein Areal von rund zehn Quadratkilometern. Es gab kein Anzeichen dafür, aber jedem Akonen, der die Stadt aus diesem Winkel sah, drängte sich der gleiche Eindruck auf: Von allen Seiten, aus allen Richtungen der Windrose schien das Tageslicht in den Mittelpunkt der Stadt zu strömen. Und es erhielt eine andere, düstere

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