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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begriff Dorn Tevomor, dass er sich an der äußersten Kante einer festen Schicht befand, vor sich den Abgrund zwischen den Galaxien.
    Er sah Sterne, fremde Sterne. Noch gab es in seinem gemarterten Verstand eine Spur Erkenntnis. Er stand staunend da und erkannte, dass er wie von einem Turm von titanischer Höhe in den Raum zwischen Galaxien hineinblickte. Vor der Kulisse eines unendlich weit entfernten, wunderschönen, spiraligen Sternenwirbels gelang es seinen Augen, die Bewegungen einer riesigen Menge unbekannter Objekte wahrzunehmen.
    Eine gewaltige Flotte von Raumschiffen. Tausende. Abertausende. Millionen und Abermillionen. Die unzählbar vielen Schiffe näherten sich seinem Standort.
    War es die Wirklichkeit oder abermals eine Vision des zerstörten Hirns?
    Dorn fühlte, wie die Finsternis von allen Seiten auf ihn eindrang. Bisher hatte sie ihn nicht verwundet. Jetzt war sie erfüllt von kalter, gleichgültiger Grausamkeit. Mit dem letzten Rest atemlosen Staunens, zu dem er fähig war, sah Dorn, wie sich seine Fingerspitzen in winzige Funken auflösten und davonstoben. Die Pünktchen vermischten sich vor seinen sterbenden Augen mit den fernen Sternen und den Raumschiffen. Die Finsternis blendete ihn, löste ihn auf und verschlang die Sterne und seinen Körper. Das gigantische Bild erlosch.
    Dorn Tevomors allerletzter Gedankensplitter war: Ich habe meine Bestimmung erreicht.
    Kosmische Größe, intergalaktische Weite.
    Warum habe ich nie davon geträumt?
     
    6.
     
    2. August 1345 NGZ; später Nachmittag in Konar: Eniva ta Drorar sah die Spitze von Jeres rechtem Zeigefinger, die in kurzen Abständen die vier Ziffern in der Tastatur niederdrückte. Beim letzten Fingerdruck rissen Jere und sie die Köpfe herum und blickten hinüber zum Impuri-Turm. „Dieses Mal haben wir ...", begann er.
    Absolut gleichzeitig blendeten zwischen den Wolken und dem Planetenboden zwei Dutzend schmerzend kalkweiße Kugelblitze auf. Der Turm wurde von der Spitze bis zu den Fundamenten von Dutzenden schwerer Detonationen zerrissen. Die Lautlosigkeit. in der die Explosionen das Gefüge des Turms, den gesamten Inhalt und alle Gleiter vernichteten. war gespenstisch. Jere und Eniva riskierten einen langen Blick. bevor sie sich hinter die Brüstung duckten.
    Dann fegte die Druckwelle heran, fast unmittelbar gefolgt von dem schmetternden Krachen der verheerenden Detonationen. Ein einziger, lang anhaltender Hyperdonner. der die Trommelfelle schädigte: alle akustischen Erscheinungen mündeten in einem einzigen, infernalischen Schlag.
    Sekundenlang bebte der Boden. Ein Sturm peitschte die Bäume und Büsche des Dachgartens und wirbelte welkes Laub auf.
    Auch der Block des Gebäudes zitterte in langen Vibrationen.
    Die Bilder der Zerstörung im Kopf. nickten Jere und Eniva einander zu und verließen die leere Plattform des Dachgartens.
    Der Impuri-Turm sackte in einzelnen Segmenten. die langen Splittern glichen. von der Spitze bis zu den untersten Geschossen in einem zuckenden. grellen Explosionsinferno zusammen. An unzähligen Stellen bildeten sich Brände.
    Sekundärexplosionen und Staubwolken.
    Glühende und zersplitternde Trümmer wurden in alle Richtungen geschleudert..
    Rauch und Staub bildeten weißliche Wolken, in denen es wetterleuchtete. Der gewaltige Donner, lauter als ein tobendes Gewitter, hallte mit zahlreichen Echos über die Stadt hin. Eine gigantische Wolke aus Staub und Rauch wuchs mitten in Konar in den Himmel, ins rötliche Licht der sinkenden Sonne getaucht.
    Sekunden später lösten sich aus der Wolke einzelne Gleiter die in alle Richtungen davonjagten. Ihnen folgten kleine, glühende Objekte, die ebenfalls über der Stadt ausschwärmten. Seit Tagen waren Kameras der Trivid-Stationen auf den Turm gerichtet gewesen; binnen weniger Minuten sendeten alle Stationen die Aufnahmen der unfassbaren Zerstörung.
    Erste, hastige Kommentare sprachen von glühenden Kapseln, deren Insassen die Suche nach den Verursachern eröffnet hatten. Sirenen und Alarmsummer waren plötzlich zu hören, aber noch sah man keine Rettungs- oder Löschgleiter: Tan Baloy und Eniva trennten sich, als sie die unterste Ebene des Abwärts-Schachtes erreicht hatten. Sie vermieden auffällige Eile und verließen das Gebäude. An gegenüberliegenden Ausgängen gingen sie zum Park, durchquerten ihn und verschwanden in den Zugängen der Röhrenbahn. Jere ächtete darauf, dass der Jackenärmel den Signalgeber bedeckte, als er sich in das Abteil schwang und es

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