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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kolonne zu einer Hälfte eines Dualwesens missgestaltet.
    Michael - oder Roi, wie er sich die meiste Zeit seines Lebens über genannt hatte, um aus dem Schatten seines Vaters treten zu können - war über die Jahrhunderte ein so fester Faktor in Perry Rhodans Leben geworden, dass es kaum vorstellbar war, ihn plötzlich zu verlieren oder sogar gegen ihn zu kämpfen. Ja, Rhodan hatte schon viele Menschen verloren, die ihm nahe gestanden hatten: Lebensgefährtinnen ebenso wie Kinder, und jedes Mal tat es weh. Aber weder Thora noch Mory, Gesil, Thomas, Suzan oder Eirene hatten so lange zu seinem Leben gehört wie Roi.
    Ein stilles Drängen hatte ihn bewogen, in die einst vertraute, warme Umgebung zurückzukehren und aus der Erinnerung an einzelne Stationen seines Lebens etwas Kraft zu schöpfen, innerlich zur Ruhe zu kommen. Roboter hatten das geräumige Haus sauber und bewohnbar gehalten, obwohl niemand mehr darin- lebte.
    Ungehindert ging sein Blick durch die Panoramascheibe seines ehemaligen Büros. Ein Farbfleck lenkte ihn ab: Dort pflügte ein bunter, winziger Sportkatamaran mit nachmittäglichem Westwind vor der Kulisse des Uferwaldes über den See.
    Ein Zeichen, dachte Rhodan und gönnte sich ein winziges Lächeln, dass die Terraner sich der Angst nicht ergaben, sondern sich Normalität schufen, wo immer es ging. Ehe er recht wusste, was er tat, fand er sich vor einer Wand wieder, die von mehreren Hologrammen geziert wurde. Es traf ihn wie ein Stich ins Herz, als er das Brustbild einer schönen, rotblonden Frau betrachtete. Sie schien ihn missbilligend zu mustern, wie die silberhaarige, rotäugige Schönheit links und die Schwarzhaarige mit den flammenden Augen rechts davon.
    Nein, ich werde nicht verzagen. Er würde um seinen Sohn kämpfen, wie er auch um die Freiheit der ganzen Galaxis kämpfte.
    Die Mediker der Milchstraße kannten bisher kein Mittel, eine Komponente eines Dualwesens wieder in ein eigenes Leben zurückzuführen, doch das musste nichts heißen. Die moderne Medizin vermochte so vieles ... Sie benötigten lediglich Zeit und Versuchsobjekte. Der Ara Zheobitt hatte es geschafft, das Leben des arkonidischen Imperators zu retten, wider alle Wahrscheinlichkeit. Da sollte es doch möglich sein, Roi ins menschliche Leben zurückzuholen. „Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um unserem Sohn zu helfen", flüsterte Rhodan dem Hologramm zu. Er wird nicht dazu verurteilt sein, ein ewiges Leben als Dualer Kapitän für die Mächte des Chaos zu führen.
    Er ließ den Blick zu der schwarzhaarigen Schönheit gleiten und spürte wieder diesen Schauder, das Züngeln schwarzer Flammen, den er in ihrer Gegenwart anfangs stets empfunden hatte. Gesil!
    Erinnerst du dich überhaupt noch an mich? So lange bist du schon jenseits der Materiequellen, dass du mich wahrscheinlich längst vergessen hast. Aber was würdest du, eine Fast-Kosmokratin, unternehmen, wenn du wüsstest, was die Mächte des Chaos hier anrichten?
    Welchen Rat würdest du mir geben? Gesil war es einst gewesen, die den Herrn der Elemente im Solsystem besiegt hatte. Was würde sie ihm raten, wenn sie wüsste, was der Galaxis nunmehr bevorstand?
    Den Chaosmächten kam es keineswegs „nur" darauf an, die Galaxien in der Umgebung um die Negasphäre Hangay aus machtpolitischen Gründen zu beherrschen, obwohl das beherrschte Hinterland eines ihrer klaren Ziele war. Dazu würden sie einen Chaotender einsetzen - und zwar einen, der erst gebaut werden musste, und zwar aus den Mitteln der Lokalen Galaxiengruppe. „VULTAPHER!"
    Rhodan stieß den Namen aus wie einen Fluch. VULTAPHER würde die entstehende Negasphäre Hangay gegen die Aktionen der Ordnungsmächte beschützen, und Bestandteile des Chaotenders würden die wichtigsten Planeten der Milchstraße sein, samt deren Bewohnern mitsamt allen Ressourcen, umgestaltet zu „Kabinetten".
    Besonders schaurig wurde diese Vorstellung durch den Umstand, dass Rhodan bereits einige der geplanten Kabinette kannte, denn sie waren durch die ominösen Dunklen Obelisken bereits seit längerem markiert worden: Arkon, Olymp, Drorah, Archetz, Nosmo und Gatas.
    Weitere würden folgen, daran ließen die Berichte der neuen Verbündeten Terras keinen Zweifel.
    Gesils Hologramm schwieg, wie nicht anders zu erwarten.
    Erste Schatten hoher Gebäude erreichten das Seeufer. Ein trügerisches Idyll, an dessen Anblick Rhodan keine Freude zu empfinden vermochte. Der Katamaran war längst fort. Rhodan seufzte. Auch der

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