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2354 - Kolonnen-Geometer

Titel: 2354 - Kolonnen-Geometer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchte es erneut mit demselben Misserfolg. „Wenn du den Vorgang nicht erkennst, ist dein Protokoll defekt. „Die Dunkelfeldortung ist werksseitig blockiert."
    Was immer das heißen sollte, es war mit Sicherheit aus Gill Ashgus Dung gekrochen.
    Jaghiro aktivierte den Kolonnen Funk. „An alle! Bestimmt habt ihr es schon bemerkt. Wichtige Systeme sind blockiert. Wenn die Gleiter unsere Befehle nur teilweise ausführen, wird das kein schöner Flug." Im Geist sah er Fünferketten, die sich zwischen Asteroiden verhakten. Die Zugstrahlverbindungen rissen, die Geometer-Gleiter schossen, von ihrer zusätzlichen Masse befreit, nach vorn und zerschellten am nächsten Felsbrocken.
    Er erhielt keine einzige Antwort, Also arbeitete auch der Kolonnen- Funk zwischen den Fahrzeugen nicht. Irgendwie erschien es dem Oahm'Cara, logisch. Ein Daten- oder Meinungsaustausch verfälschte den bevorstehenden Test, da er Wissensstand und Ideenpegel aller Teilnehmer nivellierte.
    Wenn jetzt noch das Ortungssystem für das Bewegungsraster streikte, konnte der Flug ohne Weiteres zu einem Kosmokratentrip werden. „Wir bekommen eine Ortung herein", meldete Tenjo. „Hoch über uns fliegt ein Traitank ohne Tarnung. Seine Geschwindigkeit stimmt in etwa mit der unseres Gleiters überein."
    „Sie beobachten uns", vermutete Jaghiro. „Dazu sind sie zu weit weg. Außerdem verschwinden sie jetzt aus unserer Ortung. Die Asteroidendichte wird zu hoch."
    „Dann nehmen auch sie uns nicht mehr wahr."
    „Eben. Das sind schlechte Voraussetzungen für eine Dokumentation unseres Fluges."
    Das Bewegungsraster funktionierte.
    Jaghiro synchronisierte es mit der Steuerung. Die positronischsupratronische Steuereinheit errechnete den Kurs des Gleiters im Sekundentakt neu. „Die Vermessung des Asteroidenfelds ist abgeschlossen", fuhr Tenjo fort. „Die Ausdehnung beträgt im Zentrum der Spindel zehn Lichtstunden, in den Außenzonen maximal eineinhalb Lichtstunden. Wir haben bereits zwei Prozent der voraussichtlichen Strecke absolviert."
    Alles schien so einfach. Auch nach zehn Prozent der Strecke trat keine Änderung ein. Jaghiro griff nur selten manuell ein, überließ alles der Automatik. Vielleicht gehörte dass ja zu Gill Ashgus Plan, seine Schüler einzulullen, damit sie später richtig aufschreckten, wenn es ernst wurde.
    In Wahrheit - das stand für Jaghiro Ackan endgültig fest - sollten sie etwas ganz anderes üben als den Transport von fünf Containern mittels eines Geschicklichkeitsflugs.
    Warum sollte es anders sein als im Labyrinth der Kolonnen-Fabrik?
    Nach zwanzig Prozent fragte Jaghiro sich, ob er mit seiner Vermutung nicht doch völlig verkehrt lag. Nach dreißig Prozent argwöhnte er, der Flug sei lediglich initiiert worden, um Ashgus Schüler für einige Zeit von der Fabrik fernzuhalten. „Mit dem Ortungsgerät stimmt etwas nicht." Tenjo flüsterte es. „Ich kann den Fehler nicht beheben. Ich bekomme plötzlich einen Tunneleffekt herein."
    Das Gerät schränkte die Objektortung auf einen röhrenförmigen Korridor in Flugrichtung ein. Darüber hinaus gab es nichts, keine Asteroiden, keine Geometer-Gleiter, nichts. Es war, als habe jemand das Universum auf diesen einen Korridor reduziert. „Es ist nicht gut, was Gill Ashgu da tut." Jaghiro Ackan sehnte sich nach Ackan-Höhe in den Bau und in seine Kammer zurück. Aber dann standen wieder die Aufgaben vor seinem inneren Auge, die sie am Ziel ihrer langen Reise zu erfüllen hatten, und die Verantwortung gegenüber der Terminalen Kolonne und seinem Volk.
    Er verzögerte den Gleiter auf die Gefahr hin, gegenüber den anderen Fahrzeugen zurückzufallen. „Hyperortung aktivieren!", ordnete er an. „Tut mir leid", klang es von hinten. „Wieder so ein Aggregat, das nicht funktioniert."
    Jaghiro sprang senkrecht in die Höhe und setzte mit einem lauten Knallen seiner Klauen wieder auf. War das die Spur, der versteckte Hinweis, den es zu beachten galt? Es musste so sein. Ohne die Hyperortung waren sie in bestimmten Situationen auf ihren eigenen Para-Sinn angewiesen, den sie eigentlich nur für ihre Aufgabe in einem Zielgebiet der Terminalen Kolonne benötigten.
    Sie mussten ihn schulen, um ihn optimal entfalten zu können. „Brüder, haltet euch bereit", wandte Jaghiro sich an die Mannschaft.
     
    *
     
    Jaghiro spürte es als Erster, ein seltsames Sehwanken in seinem Kopf, als sei der Schwerkraftprojektor des Geometer-Gleiters defekt. Es konnte eigentlich nicht sein. Die Anzeigen aller

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