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2354 - Kolonnen-Geometer

Titel: 2354 - Kolonnen-Geometer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuzuhören.
    Es machte Jaghiro ein wenig wütend. „Lass mich doch mal ausreden, Ten!"
    „Die Sterne sind wieder da, Jaghiro."
    „Sie ist das Mädchen mit den blauen Perlen! Ich weiß es seit ..." Er unterbrach sich, suchte nach Worten. „Was - was sagst du da?"
    „Endlich merkst du es. Wir reden die ganze Zeit aneinander vorbei. Die Sequin-Doar ist in den Normalraum zurückgekehrt. Für den Vormittag ist ein erstes Trocken-Simulationstraining in den Geometer-Gleitern angesetzt."
    Jaghiro bewegte sich vor Schreck rückwärts und rutschte in die Mulde. „Training - Gleiter? Egal, ich suche zuerst nach der Prinzessin."
    „Die Terminale Kolonne ist wichtiger als alles andere. Vergiss das nicht.
     
    5.
     
    Das hektische Blinken der Kontrolllampen machte Jaghiro nervös. Trotz mehrfachen Simulationstrainings auf dem „Trockenen" hatte er sich noch immer nicht an diese Licht-Geschwindigkeit gewöhnt. Er trat von einem Bein aufs nächste. Hinzu kam die Enge in der Kanzel des Geometer-Gleiters, für Oahm'Cara völlig ungewohnt. Die Begrenzungsbaken links und rechts der Pilotenmulde vermittelten Jaghiro das Gefühl, in einem Behälter zu stecken und sich überhaupt nicht rühren zu können.
    Der Durchmesser des Fahrzeugs betrug etwa das Siebenfache der Körperlänge eines Oahm'Cara,: die Höhe das Dreifache. Wenn sie sich dünn machten, passten zwanzig von ihnen in die Kanzel und den Technikzirkel. Gill Ashgu beließ es bei zwölf Mann Besatzung, eine Wohltat angesichts der teilweise rundum verlaufenden Aggregatblöcke in ihren hermetischen Verpackungen.
    Eine simple Laufröhre in Ackan-Höhe kam da vergleichsweise komfortabel daher.
    Hinzu kam das Tempo des Trainings.
    Gill Ashgu jagte sie von einer Simulation zur nächsten, den Ernstfall hatte er erst gar nicht angekündigt. Sie hatten es selbst gemerkt, als sie das Arrangement im Hangar sahen.
    Er lenkte sich ab, indem er das 3-D-Raster des Fahrzeugs musterte. Es drehte sich unablässig um seine Vertikalachse. Ein wenig erinnerte der Gleiter in seiner Form an ein Warmblütergehirn von Bipoden, das versierte Roboter in der Mitte durchgeschnitten und dabei eine glatte Auflagefläche erzeugt hatten. Diese bildete den Boden des Gleiters mit ein paar Projektornischen für die Prallfelder. Darüber wölbte sich haubenartig die gemaserte Oberfläche mit ihren Rillen und Windungen. „Noch fünf Minimaleinheiten bis zum Start", erklang eine Stimme aus der Mittelkonsole. „Gebt eure Meldungen durch."
    „Ackan-Besatzung komplett angetreten, alle Stationen besetzt", antwortete Jaghiro. Seine Stimme vibrierte. Nervosität machte sich im Innern des Geometer-Gleiters breit. Die Hinterleiber der Oahm'Cara sonderten vermehrt Feuchtigkeit ab.
    Jaghiro fieberte dem Startsignal entgegen. Gleichzeitig griff so etwas wie Beklemmung nach ihm, bohrte ihre unsichtbaren Klauen in sein Inneres.
    Für alle war es der erste Flug außerhalb der Fabrik, von ein paar Umrundungen im Koffter einmal abgesehen. Zum ersten Mal verließen sie ihre Heimat, in der sie aufgewachsen waren. „Wer es nicht aushält, kann noch aussteigen", klackte Jaghiro leise. „Keiner ist ihm deshalb böse."
    Sie blieben alle, getragen von der Euphorie der neuen Generation und dem Stolz, dass ausgerechnet sie es waren, die das neue Zeitalter einläuteten. Die Sequin-Doar kurz vor einem neuen Ziel - es klang unwahrscheinlich und verlockend zugleich. Der erneute Zwischenstopp brachte sie dem ersehnten Ziel wieder ein Stück näher.
    Noch eine Hyperphase bis ans Ziel.
    Das matte Grau der Deckenwölbung löste sich auf. Es machte einem tiefen Schwarz Platz, in dem sektorweise die Sterne der Umgebung aufflammten.
    Jaghiro musterte den interstellaren Leeraum mit ein paar Irrläufern, den Halo und schließlich die grelle Sternenflut, die in einzelnen Bildern entstand und es im Innern des Fahrzeugs immer heller werden ließ.
    Eine Spiralgalaxis von ellipsoider Struktur mit weit ausladenden Spiralarmen zeichnete sich ab. In den Datenbanken besaß die Sterneninsel keinen Namen in TraiCom. Die Astrogatoren übernahmen für gewöhnlich die einheimischen Bezeichnungen, sobald sie vorlagen.
    Jaghiro Ackan schaltete sich in den Funkverkehr der Kolonnen-Fabrik ein. „Liegen Informationen über die Aufenthaltsdauer in dieser Galaxis vor?"
    „Bisher existiert kein Limit."
    Es bedeutete, die Sequin-Doar blieb eine ganze Weile im Normalraum, ehe sie ihren Flug fortsetzte. „Wie viele Millionen Lichtjahre sind es noch bis zum

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