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2354 - Kolonnen-Geometer

Titel: 2354 - Kolonnen-Geometer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trümmer in Flugrichtung. Hinter dem offenen Feld ragte eine Barrikade aus großen Asteroiden auf, jeder bestimmt zehnmal so groß wie Ackan-Höhe. Dazwischen existierten weite Räume, die sie zum Durchflug nutzten konnten.
    Der Oahm'Cara zögerte. Dann lenkte er das Gespann entschlossen nach rechts und in die Höhe, bis er die Barriere unter sich sah. „Mehrere Dimensionsverzerrungen voraus", meldete Tenjo. „Du hast gut reagiert, Jaghiro. Wir anderen hätten es nicht besser gekonnt."
    Gill Ahsgu hatte unmittelbar hinter der Barriere Fallen für sie aufgestellt.
    Wären sie durch eine der Öffnungen geflogen, hätte Jaghiro das Gespann wohl kaum noch unter Kontrolle halten können.
    Wieder konzentrierten sich alle auf ihren Geometer-Sinn. Sie maßen die Verwerfung, grenzten sie ein, analysierten die Bewegungsvektoren und setzten den Kurs danach. Jaghiro flog mehrere Umwege, musste beschleunigen, weil plötzlich energetische Finger wie von einem unkontrollierten Hypersturm nach dem Gleiter und den Containern griffen.
    Das Gespann geriet in eine Überlappungszone. Stimmen drangen aus den Akustikfeldern. Sie klangen mal dumpf, mal hell und piepsig, und sie sprachen TraiCom, verzerrt und in unverständlichen Fetzen. Auf dem Bildschirm tauchten die Gesichter von Awour auf, Wesen mit haarlosem Kopf und mehliger Hautfarbe. Sie trugen silberne Kragenränder, die zu Anzügen gehörten. Für einen kurzen Augenblick erhaschte Jaghiro eine Verbindung zwischen diesem Bild und einem der Schiffe, die außerhalb der Asteroidenspindel flogen.
    Was suchten die Awour hier? Sollten sie wieder ... Unruhe verbreiten?
    Die Bilder verschwanden ruckartig.
    Das Gespann verließ die Zone der Instabilität, tauchte tief in das Meer aus Felsbrocken ein. Siebzig Prozent der errechneten Strecke waren geschafft.
    Jaghiro hielt seinen Geometer-Sinn aktiviert, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Längst hatte sich sein Zeitgefühl davongeschlichen, und die räumliche Orientierung fiel ihm schwer - eine Folge der permanenten Anwendung des Para-Sinns. „Dann wich das endlose Heer aus Felsbrocken übergangslos zur Seite.
    Ein letzter Wall, einer Kette aus scharf zackigen überdimensionalen Sägezähnen ähnlich, lag quer in ihrer Flugbahn.
    Jaghiro hätte sie mit den Prallfeldprojektoren zur Seite drücken können, um freie Bahn für den Transport zu bekommen. Es hätte ihnen einen minimalen Zeitvorteil verschafft. Er entschloss sich dagegen. Stattdessen erhöhte er den Schub des Feldtriebwerks, das den Gleiter und die Container aus der Bahn drückte. In Fahrtrichtung gesehen stieg das Gespann in flachem Winkel nach oben, segelte mit Nullschub und in geringem Abstand über die Kette hinweg. „Zielpeilung möglich", meldete Tenjo. „Wir befinden uns drei Lichtsekunden vor der Boj..."
    Ein altes Sprichwort der Oahm'Cara sagte, dass die Nacht erst dann begann, wenn die letzte Lampe gelöscht war.
    Jaghiro dachte in dem Augenblick daran, als der Alarm schmerzhaft seine Gehörnerven zu traktieren begann. „Schräg hinter uns rast ein anderes Gespann heran", sagte Tenjo hastig. „Es hat uns in der Ortung. Eine leichte Kursänderung - bei TRAITOR, was soll das?"
    Der Lärm in der Kanzel wurde noch lauter - Kollisionsalarm. „Das Gespann ist außer Kontrolle", vermutete Jaghiro, dann änderte er abrupt seine Meinung. „Nein, ist es nicht. Der Grund für seinen Kurs ... ist Arfyss E'lhacc."
    Jaghiro gab Vollschub. Das Feldtriebwerk jaulte auf, die Schubanzeigen schnellten blitzartig in den gelben Gefahrenbereich. Er will uns rammen!
    Fassungslos verfolgte er, wie der Geometer-Gleiter mit seinen Containern heranraste, von schräg oben zum Rammstoß ansetzte, im letzten Augenblick beidrehte und dann in extrem flachem Winkel gegen das Fahrzeug der Oahm'Cara prallte.
    Die internen Schutzfelder bauten sich auf, sie verhinderten den Tod der Besatzung. Der Kollisionsalarm ging in ein Wimmern über. Die Automatik verschoss Farbpatronen gegen den gegnerischen Rumpf, der sich schnell entfernte. Jaghiro stieß einen Wutschrei aus, weil die Patronen mitten im Flug gegen ein unsichtbares Hindernis .prallten. „Er darf das nicht", schärfte der Oahm'Cara dem Automaten ein. „Du hast das hoffentlich alles gefilmt und protokolliert."
    „Alle diesbezüglichen Systeme sind vor dem Flug abgeschaltet worden."
    „Von wem?"
    „Mir liegen keine Informationen darüber vor, wer es veranlasst hat."
    Bebend vor Grimm sah Jaghiro mit an, wie der andere Gleiter einen

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