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2354 - Kolonnen-Geometer

Titel: 2354 - Kolonnen-Geometer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aggregate lagen im blauen Bereich.
    Beim zweiten Schub drang das Phänomen deutlicher durch, es wirkte nicht organisch, glich eher einem Verschieben der räumlichen Vorstellung in seinen Gedanken.
    Jaghiro wusste im selben Moment, es hing mit seinem Geometer-Sinn zusammen, der auf irgendetwas reagierte. „Jetzt spielt auch die Nahbereichsortung verrückt", hörte er Tenjo sagen. „Dieser Gleiter ist Schrott. Vermutlich hat sich seit ungezählten Generationen kein Ganschkare Gedanken darüber gemacht, ob die Konstruktion eines neuen Fahrzeugs nicht sinnvoll wäre."
    Der Geometer-Gleiter änderte jetzt grundlos die Richtung, nicht ruckartig, eher sanft, als schöbe eine unsichtbare Hand ihn aus der Bahn.
    Kein Prallfeld, kein Zugstrahl!, erkannte Jaghiro nach einem Blick auf die Datenkolonnen.
    Instinktiv konzentrierte er sich auf seinen Geometer-Sinn. Fremdartige Eindrücke manifestierten sich in seinem Bewusstsein, die ihm übergangslos vertraut vorkamen. Ähnliches hatte er bisher zweimal erlebt, einmal in den ersten Jahren ,seiner Kindheit beim Durchflug einer Anomalie, ein zweites Mal beim Kampf der Kolonnen-Fabrik gegen. die Ausläufer eines Hypersturms. Das war noch nicht so lange her. Den Aussagen der Kalbarone nach hingen diese Stürme mit den veränderten hyperphysikalischen Bedingungen im Normaluniversum zusammen. „Es liegt nicht am Fahrzeug. Wir nähern uns einer instabilen Zone des Raum-Zeit-Gefüges."
    „„Oh! Ja, jetzt erkenne ich es auch", sagte Tenjo. „Deshalb hat Gill Ashgu die Gleiter präparieren lassen. Die Kalbarone wollen sich vergewissern, wie gut wir ohne die Instrumente sind."
    „Konzentriert euch, jeder auf einen Frequenzbereich. So haben wir es gelernt."
    Gemeinsam würden sie es schaffen.
    Wenn sie diesen Test bestanden, brauchte ihnen vor der großen Aufgabe nicht bange zu sein, die sie am Ziel des Fluges erwartete. Die restliche Flugzeit dorthin - ein paar Jahre oder sogar weniger - konnten sie sich auf die organisatorischen Dinge der Vorbereitung sowie auf die Abläufe konzentrieren.
    Ich muss endlich wissen, wie es damals war!
    Jaghiro spürte das Echo der Brüder, vertraut und doch so neu, angesichts des Phänomens der Instabilität viel deutlicher und stärker, als es bei gelegentlichen Spielereien der Fall gewesen war. Gemeinsam setzten sie die Elemente ihres psionischen Baukastens zusammen, legten bildlich ausgedrückt Leisten entlang der gestörten Zone und führten eine Bestimmung der Koordinaten durch. Erst manifestierten sich die Impulse in ihren Köpfen nur undeutlich und verschwommen, ein Zeichen für das Vorhandensein von Wahrscheinlichkeiten. Jaghiro suchte nach Vektorspuren, um sich den fünf- und sechsdimensionalen Potenzialen nähern zu können.
    Er war der Stärkste von allen im Gleiter. In seinem Frequenzbereich zeichneten sich die Grenzen der Zone am deutlichsten ab.
    Noch wankte das Koordinatensystem, verblasste teilweise und verlor an Stabilität. Instinktiv konzentrierte sich Jaghiro auf die Schwachstellen, versuchte sie ebenfalls zu stabilisieren.
    Es funktionierte, aus welchem Grund auch immer. Plötzlich leuchtete das Raster in gleichmäßiger Intensität. Der erste Vektor zeigte sich, eine Bewegung am Hyperfrequenzband, die eindeutig in Richtung der fünften Dimensionsleiste lief, die Zeitleiste kreuzte und sich dem Gleiter näherte.
    Jaghiro nahm das alles voll ungläubigen Staunens wahr. Zum ersten Mal wurde er sich der Macht des Geometer-Sinns richtig bewusst. Und er verstand jetzt, wieso viele Wesen in TRAIGOT 1982 seinem Volk zurückhaltend und mit deutlicher Reserviertheit begegneten.
    Jaghiro zuckte zusammen. „Tenjo, die Ortung ..."
    „Da ist eine Verwerfung, Jaghiro. Sie kommt näher."
    Er konzentrierte sich wieder stärker auf seinen Abschnitt des Hyperbands, spürte mit seinem geistigen Auge die trägen Bewegungen der Leisten, an die sich sein Sinn klammerte. Stabilisieren, bis keine Unschärfe mehr vorhanden ist, klare Begrenzungen der Verwerfung - beide zusammen bildeten die Voraussetzung, um den Kurs des Geometer-Gleiters korrekt zu bestimmen.
    Wir kommen der Verwerfung bedrohlich nahe ...
    Der Steuerautomat erkannte die Gefahr im selben Augenblick und gab Alarm. Jaghiro löste sich ein wenig aus der Konzentration, suchte nach dem Fehler, den der Automat ihm nicht sagen konnte oder durfte, damit die seelenlose Stimme die Oahm'Cara nicht beeinträchtigte.
    Tenjo schrie auf. „Wir bewegen uns auf Kollisionskurs!"
    Was muss ich

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