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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schepperte eine Stimme. „Deine Blutwerte verschlechtern sich."
    Jaghiro rang sich zu weiteren Tagen der Geduld durch. Immer wenn er schlief, hielt sich jemand in seiner Nähe auf. Manchmal hörte er die klackenden Schritte des Roboters, dessen Konstrukteur einen merkwürdigen Sinn für Humor gehabt haben musste. Sonst hätte er keinen Oahm'Cara gebaut, der aufrecht auf zwei Beinen ging.
    Jaghiro fing an, sich gedanklich mit der Außenwelt zu befassen. Die Sequin-Doar, ein Verband aus TRAICAH-Fabriken sowie 25 Chaos-Geschwader sicherten das System, unterstützt von der Kolonnen-Fabrik, die weit draußen außerhalb der Planetenbahnen stand. War es zu einem Kampf gekommen, weil die Minderen gegen ihre unausweichliche Zukunft aufbegehrten? Anfangs hatte es geheißen, die Terminale Kolonne habe Probleme in dieser an und für sich unbedeutenden Galaxis eines unspektakulären Universums.
    Jaghiro erschauerte bei dem Gedanken, wie viele wertvolle Ressourcen auf diese Weise vernichtet wurden, statt sie für den Erhalt oder den Eintritt des Friedens einzusetzen.
    An ihm, dem Kolonnen-Geometer aus Ackan-Höhe, würde es nicht liegen. Er wollte sich mit seiner ganzen Kraft für die Mission des Friedens einsetzen. Aus dem, was sie seit Jahren von Gill Ashgu gelernt hatten, ließ sich eines sehr deutlich erkennen: Die Oahm'Cara spielten in der Anfangsphase die wichtigste Rolle überhaupt. Je schneller sie ihre Aufgabe erledigten; desto schneller konnten die Fabriken arbeiten. Parzelle um Parzelle würde entstehen, über einen Zeitraum von etlichen Standardjahren dieser Galaxis.
    Aus allen Sterneninseln der Mächtigkeitsballung würden weitere Parzellen dazukommen. Und dann ...
    Ein Lufthauch entstand. Jaghiro sah den Roboter, der durch die Doppeltür einer Schleuse hereinkam. „Gut, dass du kommst", sagte der Oahm'Cara leise, um sich nicht zu sehr anzustrengen. „Könntest du in meinem Namen eine Anfrage an den Kommunikationskessel stellen?"
    „Ich versuche es. Was soll ich fragen?"
    „Wieso sprechen wir Oahm'Cara eigentlich von Parzellen, während die Mor'Daer, die Ganschkaren und die Kalbarone im Zentrum den Begriff >Kabinette< verwenden?"
    „Nur Mut", sagte der Roboter beinahe heiter. „Erschließe sie dir auf dem Weg logischen Denkens selbst. Das tut dir gut."
    „Bitte!"
    „Ihr Oahm'Cara schafft die Parzellen, aus denen die Fabriken später die Kabinette bilden."
    Jaghiro war beschämt. So einfach. „Du hast recht. Ich hätte von selbst darauf kommen können."
    Er beschloss, sich viel mehr mit den allgemeinen Vorgängen der Terminalen Kolonne zu befassen und nicht allein bei den spezifischen Aufgaben seines Volkes zu verharren, wie er es bisher immer getan hatte.
    Andererseits ... Die Oahm'Cara waren ein Volk von vielen, und jedes ging seiner exakt vorgeschriebenen Aufgabe nach. Nur wenn das funktionierte, wenn eine Zange in die andere griff, würden sie Erfolg haben.
    Jaghiro spürte, wie er müde wurde. Das Denken strengte an. Er schlief sanft ein.
    Als er erwachte, war mehr als ein Tag und eine Nacht vergangen.
     
    *
     
    Am Schluss kamen zwanzig Tage seit seinem Erwachen aus dem Koma zusammen.
    Der Roboter wartete bereits an seiner Mulde auf Jaghiros Erwachen. „Du darfst die Mulde nun verlassen. Aber du brauchst viel Ruhe und Schlaf. Am besten wird sein, wenn du in dieser Kammer bleibst."
    „Ich verstehe nicht ganz. Spaziergänge sind ..."
    „... sind noch zu anstrengend für dich. Ein Kreislaufschock oder Organversagen wären möglich. Du solltest auch mit einem Psychoschock rechnen, wenn du dein Bewusstsein sich nicht erholen lässt."
    Er rasselte eine Reihe von medizinischen Fachbegriffen herunter, was alles eintreten und ihn endgültig vom Leben zum Tod befördern könnte. „Wann darf ich Besuch empfangen?"
    „Morgen. Oder vielleicht sollte ich sagen: Das liegt an dir. Heute Abend wirst du uns verlassen."
     
    *
     
    Jaghiro stand reglos in einem der schnurgeraden Korridore der Fabrik. Die Tür hinter ihm sah nicht danach aus, als sei das der Eingang zu einer Medostation.
    Wo bin ich hier? In Quarantäne? Sie hätten es ihm wenigstens sagen können.
    Eine Weile rührte er sich nicht vom Fleck.
    Als er sich schließlich in Bewegung setzte, schwankte er gehörig. Bis zum ersten Schacht schob er sich an der linken Wand entlang. Sein Gleichgewichtssinn funktionierte noch nicht vollkommen und machte ihn ein wenig linkslastig. Er hielt es für eine Spätfolge seines Aufenthalts im Weltraum. Da gab es

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