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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auffalten. Bist du einverstanden?"
    Cosmuel betrachtete die eingespielten Daten zum Bild eingehend und nickte schließlich zögernd. „Du kennst meine Vorbehalte", meinte sie und lächelte traurig. „Aber ich akzeptiere. Angesichts der Umstände ist dies eine gute Wahl."
    Kantiran nickte und schnippte die Holobilder weg. „Dann sollten wir uns mit der Aufbau-Logistik beschäftigen. Heute ist der dreizehnte Juli fünfundvierzig. In vierzehn Tagen möchte ich Sondyselene in Betrieb gehen sehen. Bis dahin wird auch die Verstärkung eingetroffen sein ..."
    „Dann lass mich mal machen."
    „Wie bitte?"
    „Du sagtest doch selbst, dass dies meine Initiationsaufgabe sei. Also übernehme ich auch die Verantwortung für den Aufbau des Camps. Du mischst dich bitte nicht mehr ein und überprüfst lediglich, ob ich meine Arbeit gut mache."
    „Du verlangst von mir, dass ich dir zusehe und mich langweile, während du deinen Spaß hast?"
    „Meinetwegen kannst du Handlangerdienste leisten. Kaffee holen gehen, Listen abstreichen, den Roboteinheiten auf die Tentakel schauen und Essen kochen."
    Cosmuel stand auf, hob ihr bezauberndes Näschen, nickte ihm huldvoll zu und verließ die Zentrale.
    Kantiran blieb eine Weile sitzen, starrte gegen das virtuelle Panoramabild sanft rauschenden Meereswassers, das einen flachen Sandstrand hinaufspülte. „ILKAN - ich habe zwar meinen Willen durchgesetzt; dennoch habe ich das Gefühl, irgendwie übertölpelt worden zu sein."
    „Du hast mir verboten, zu unterschwellig Zwischenmenschlichem und terrestrischem Balzverhalten Stellung zu beziehen", sagte das Bordgehirn gelangweilt. „Ich kann lediglich die Fakten beurteilen. Und die hat Cosmuel Kain eindeutig auf ihrer Seite."
    „Verräter!", murmelte Kantiran. „Ich werde mich in den nächsten Tagen, während ich ohnehin nichts zu tun haben darf, ausgiebig deiner Programmierung widmen und einige Anpassungen vornehmen."
    ILKAN schwieg
     
    2.
     
    Ushekka reichte dem seltsamen Gast eine Schleife mit jenen 2000 LZR-Iverand, die ihm als Gegenwert für die Bezahlung der Schiffspassage noch zustanden. Die roten, blauen und grünen Plättchen mit kristallin überzogenen Rändern schlugen gegeneinander und sorgten für die unverwechselbare Musik des Reichtums. „Danke", sagte Naigon, der Stolze Herr.
    Ushekka nickte dreimal, wie es üblich war, und starrte weiterhin unverwandt den Passagier an, der sich Bizarrerweise auch „Stolzer Herr" nennen ließ, wo Naigon doch so viel wie „Rätsel" bedeutete. Viele Wesen mochten den Augenkontakt nicht besonders und schon gar nicht mit einem Hauri. Er wusste das, und er nutzte diesen Vorteil nur zu gerne aus. Nichts.
    Der Stolze Herr reagierte nicht. Weder zeigte er Nervosität, noch wurde er unruhig oder fühlte sich sichtbar gestört. Nach einer Weile des gegenseitigen Anstarrens drehte er sich einfach um und betrat jene Kabine, die ihm Ushekka zugewiesen hatte.
    In der Hand hielt er die Geldschleife, die verlockend klimperte. Im orangeroten Gürtel, den er locker um seine Hüfte trug, hingen noch mehr, wesentlich größere Reichtümer. Sieben - sieben! - Lytrila-Kristalle, wie Ushekka wusste.
    Wunderbare Stücke, für die man ein ganzes Inselreich, vielleicht gar einen Kontinent auf einem Siedlerplaneten kaufen konnte.
    Wusste Naigon denn überhaupt, was er da an Schätzen besaß?
    Scheinbar nicht, sonst würde er sich seines Reichtums nicht so offen brüsten. Niemand konnte so dumm sein und die Kristalle derart freizügig im Licht der Schiffsbeleuchtung glitzerglänzen lassen.
    Nun - wenn der Stolze Herr die Reichtümer in seinen Händen nicht schätzte, war er ihrer auch nicht würdig.
    Und wenn er ihrer nicht würdig war, musste sich ein anderer darum kümmern.
    Vorzugsweise Ushekka selbst
     
    3.
     
    Kirmizz war Naigon - oder umgekehrt.
    Darüber hinaus hatte er auf recht schmerzhafte Weise herausgefunden, dass er ungewöhnliche Fähigkeiten besaß.
    Solche, die ihn weit über die Masse jener Lebewesen hoben, denen er seit seinem ...
    Erwachen auf Hallie-Loght begegnet war.
    Kartanin, Incassis oder wie auch immer sie heißen mochten; sie konnten seinem erst vor kurzem entdeckten Stummen Gesicht nicht beikommen.
    Darüber hinaus gelang es ihm, per Willenskraft über mehrere Wesen zu verfügen. Er konnte Wesen aller Art zwingen, das zu tun, was er wollte.
    Kirmizz setzte sich. Sein Körper, mächtig und breit, füllte das abgewohnte Möbelstück zur Gänze aus.
    Er atmete heftig durch die

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