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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begreife die Notwendigkeit, warum die Friedensfahrer aktiv in diesen galaxienübergreifenden Kampf eingreifen sollen. Aber bei allem, was wir tun, sollten wir aufs Maß achten.
    Und eine Geheimstation in der Nähe einer Millionenstadt stellt für deren Bevölkerung nun einmal ein unabdingbares Risiko dar."
    „Deiner Argumentation nach müssten wir dann einen unbewohnten Planeten als Stützpunkt auswählen, nicht wahr?"
    Cosmuel nickte eifrig. „Damit würden wir uns aber selbst ins Knie schießen", belehrte sie Kantiran. „Wie du selbst erwähntest, handelt es sich bei Camp Sondyselene nicht gerade um ein Feriendorf. Von hier aus agieren wir als Horchposten, um, wenn möglich, nach Hangay hineinzulauschen. Darüber hinaus dient der Stützpunkt als mögliches Sprungbrett, sobald wir wieder die Möglichkeit haben, in diese Galaxis vorzudringen. Um dies zu erreichen, bringen wir Reaktoren, Richtfunkanlagen, Verteidigungsstellungen, eine Defensivund Ortungsabteilung, besonders leistungsfähige Rechen- und Steueranlagen und das übliche Brimborium mit uns.
    Mund zu - ich. habe dich vorher reden lassen, nun hörst du mir zu! Also weiter: Dies alles bedingt den Einsatz hochenergetischer Aktivitäten. Solche, die möglicherweise durch ihre ungewöhnlichen Kennungen die Neugierde unserer chaotarchischen Freunde wecken könnten. Und wo, bitte schön, könnten wir unsere Aufbauarbeiten und Tätigkeiten besser tarnen als im Umfeld jener Stadt, die als das zivilisatorische Nonplusultra in diesem Sternhaufen gilt? - Darüber hinaus können wir uns, wenn's denn notwendig sein sollte, auch der bestehenden Infrastruktur bedienen. Hier gibt es Raumschiffswerften, verarbeitende Industrien und Hyperfunkanlagen, die ihre Nachrichten in ganz Lazaruu verbreiten."
    „Du willst unser Risiko minimieren und nimmst in Kauf, dass es das der unwissenden Stadt- und Planetenbevölkerung vergrößert", beharrte Cosmuel Kain auf ihrer Meinung. „Glaubst du denn, ich habe beim Terranischen Liga-Dienst jahrelang bloß das Innenleben meiner Nasenlöcher erkundet? Einer der Grundsätze, die ich erlernen durfte, lautete: Im Vordergrund aller Tätigkeiten im Rahmen des TLD steht stets die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Erst wenn diese gegeben ist, darf und muss der Agent unter Einsatz des Lebens seine Aufgabe erfüllen."
    „Wir sind nicht der TLD. Schon die Herren von der USO sehen das möglicherweise ein klein wenig anders - aber lassen wir das. Du liegst nämlich grundlegend falsch, Cosmuel. Du siehst zwar die Größe der Gefahr, die uns allen droht, aber du schätzt sie nicht richtig ein.
    Wenn wir als Friedensfahrer nicht bereit sind, Risiken zu übernehmen; wenn wir uns weiterhin hinter Grundsatzstandpunkten der immerwährenden Neutralität verbergen, wie es die Enthonen jahrhundertelang vorexerzierten, dann gibt es in absehbarer Zeit diesen Planeten, dieses System oder gar diesen Kugelsternhaufen nicht mehr.
    Eine Negasphäre wird Lazaruu verschlingen. Du bist keine TLD-Agentin mehr, Cosmuel. Ein Friedensfahrer zu sein bedeutet seit kurzem, aktiv für den Frieden einzutreten."
    Kantiran atmete tief durch. „Wir könnten endlos weiter argumentieren.
    Wahrscheinlich haben wir beide irgendwie Recht. Ich will gar nicht verleugnen, dass ich mich auf meinen Bauch verlasse. Auf mein terranisches Erbe sozusagen. Ich muss eine Entscheidung treffen - und sie fällt mir keineswegs leicht. Dies hier ist zwar deine große Fahrt; deine Initiationsaufgabe, um ins Korps der Friedensfahrer aufgenommen zu werden.
    Noch aber bist du kein ... Mitglied." Er sah ihr tief in die Augen. „Ich entscheide. Ich bestimme, dass wir genau hier landen und Camp Sondyselene ausbauen."
    Kantiran überlegte, deutete schließlich auf das Hochplateau inmitten eines massiven Gebirges, zoomte es mit einem Wink seines Fingers näher heran. Ein flacher Einschnitt im Gebirgsrücken, vielleicht zwei Kilometer lang und ebenso breit, wirkte von allen Seiten unzugänglich und war von keinerlei Wanderwegen oder Straßen durchzogen. „Ich schlage dir einen Kompromiss vor.
    Einerseits ist dieser Ort nahe genug zur Stadt, um ins Umfeld ihrer energetischen >Signatur<, die sie in das Weltall abstrahlt, hineinzureichen. Andererseits befindet er sich in gehöriger Entfernung zu La Untique, ist mehr als vierzig Kilometer vom Stadtrand entfernt. Das Plateau liegt auf einer Höhe von tausendachthundert Metern und liegt im Schatten gewaltiger Bergriesen, die sich bis zu neuneinhalbtausend Metern

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