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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fahrspuren entlangzog, tratschten drei Kartanin aufgeregt miteinander und zogen schwebende Kinderschüsseln neben sich her. Ein Hauri, dessen Trainingsgewand um den dürren Leib schlotterte, kam ihnen im Laufschritt entgegen. Er bedachte sie mit feurigem, eiferndem Blick und rempelte sich an ihnen vorbei.
    Der insektoide Coupellare, der betrunken am Boden saß und die dünnen Chitinbeine in einen gelgetränkten Bottich gestreckt hatte, schlenkerte willkürlich mit beiden Armpaaren, während sich ein Gryole, ohne auf die Szene zu achten, einem großen, grünen, pflanzlich aussehenden Ding widmete.
    Auch das ist nicht die Welt, wie ich sie kenne, grübelte Kirmizz. Auf Vibe-Lotoi mag diese Szene so etwas wie Normalität darstellen - aber dort, wo ich herkomme, gab es das alles nicht.
    Es brodelte nicht mehr in ihm, es kochte richtiggehend! Doch sosehr er sich auch anstrengte, das Wissen wollte ohne Anstoß nicht aus ihm heraus. Als steckte irgendwo ein Pfropfen, der die verschütteten Erinnerungen zurückhielt. „Wir fahren sofort zum Vergnügungspark!", befahl er. „Ich will nicht mehr länger warten."
    Cajanthas grunzte zustimmend, wechselte die Fahrspur, bog in Richtung Dobey-Insel ab, die sich vor ihnen aus dem. Bodennebel erhob. Inmitten der Wolken wetterleuchtete es grell. Die ersten Spiele der Kartanin hatten bereits begonnen
     
    17.
     
    Man hatte ihm Taresk zugeordnet. Einen geachteten und gleichzeitig gefürchteten Wasserträger. Einen Hauri oberen Ranges, der im Ruf stand, vor nichts und niemandem zurückzuschrecken.
    War diese Eigenschaft für einen Wasserträger schon nichts Außergewöhnliches, so munkelte man darüber hinaus, dass seine Hingabe zur Ay'Va einzigartig sei. Taresks Eltern waren getötet, er im Schoß des Schutzbundes zu einem bedingungslosen Gefolgsmann erzogen worden.
    Ushekka musterte den Rotgekleideten heimlich, während dieser die Spur des Stolzen Herrn mit spitzen Fingern auf einem virtuellen Schaubrett nachvollzog.
    Der Wasserträger wirkte ein wenig fett und träge. Schmale Speckfalten überlappten seinen Hosenbund; auch die Brustmuskulatur war für einen Hauri relativ schlaff ausgeprägt. „Ich mag es nicht, angestarrt zu werden", sagte Taresk. „Ich spreche diese Warnung ein einziges Mal aus - verstanden?"
    Ushekka bejahte erschrocken. Die Zurechtweisung kam völlig zu Recht.
    Derlei Unschicklichkeiten wären ihm früher nicht passiert. Früher ... der Ospeno-Sud ... die Beeinflussung wurde immer deutlicher spür- und sichtbar. „Unsere Läufer melden, dass dieser Naigon und sein Domestik endlich ihr Ziel auserkoren haben. Sie bewegen sich einmal mehr in Richtung der Insel."
    „Seltsam." Ushekka hielt eine möglichst neutrale Stimmlage, auch wenn er sich wunderte. „Es scheint, als suchte der Stolze Herr dort etwas."
    „Das hätte dir schon gestern auffallen müssen."
    Da war keinerlei Tadel in der Stimme. zu hören. Taresk sagte es völlig nüchtern.
    Und dennoch fühlte sich Ushekka, als hätte ihm der andere einen Peitschenhieb quer übers Gesicht versetzt.
    Seine Stimme ist so stark, so bestimmend, dachte er. Er macht mir Angst, obwohl ich keine Angst verspüren dürfte. .„Der Stolze Herr betritt Vaco'Bau-Tay", fuhr Taresk fort. „Wir werden ihm folgen und dort zuschlagen."
    „Das ist Kartanin-Gelände", wagte Ushekka leisen Widerspruch. „Wir beschwören möglicherweise Probleme herauf, wenn wir unsere Leute ausgerechnet dort einsetzen."
    „Dein Glaube ist in der Tat schwach. Die Ay'Va beschützt uns bei allem, was wir tun. Wir können nicht fehlen, weil das, was wir tun, richtig ist. Weil wir es tun, ist es richtig."
    Blicke trafen Ushekka, aus geäderten, verquollenen Augen, in denen Hingabe und Fanatismus ruhten, die weit über alles Haurische hinausgingen. Der Wasserträger, so erkannte Ushekka, war längst nicht mehr von dieser Welt. Er hatte eine andere entdeckt, in der sein Geist lebte und nur noch darauf wartete, dass der Körper ihm folgte. „Verzeih meine Mängel", sagte Ushekka rituell. „Du hast natürlich Recht. Wir tun es, weil wir es tun können."
    Ushekka strich jedwede Gedanken an Verwicklungen, an Probleme mit Behörden, an Querelen zwischen dem Schutzbund und den offiziellen Organen aus seinem Kopf. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort, um über derlei Nichtigkeiten nachzudenken.
    Es galt, den Stolzen Herrn zu stellen und ihn von jenen Reichtümern zu befreien, die der Ay'Va zustanden. Das Leben wurde zur

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