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2358 - Pilot der Chaotarchen

Titel: 2358 - Pilot der Chaotarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Langfristig brächtest du das zuwege, glaube ich; warst schon einige Male nah dran. Ich hatte ziemlich Probleme, mich zu behaupten. „Davon habe ich nichts gemerkt."
    Weil du noch nicht voll ausgereift bist.
    Wenn du erst deine gesamte psychische Kraft erlangt hast, wischst du mich weg wie einen Schmutzfleck. Wie die mentale Verunreinigung, die ich bin.
    Untha Myrres Ehrlichkeit und Bitternis rührten Kirmizz. Plötzlich fühlte er sich dem Persönlichkeits-Fragment sehr verwandt, ja eng verbunden. Sie hatten viel mehr gemeinsam als diesen zweifellos luxuriösen Körper. Designt. Erschaffen. Herangezüchtet in irgendeinem sterilen Labor.
    Beseelt nach profund ausgetüfteltem, am Endzweck orientiertem Plan. Ausgebrütet in keiner Mutter Leib. Sondern wohl eher montiert, zusammengebosselt, als Ego installiert.
    In ein Leben geworfen ohne Wahlmöglichkeit. In eine bereits festgeschriebene Zukunft gepfercht. Der Kosmität überantwortet zwecks Zurechtstutzung, Endformung, Abrichtung. „Ich gedenke", sprach Kirmizz tonlos, „dich weiter vor dem Lehrkörper zu verheimlichen. Ich möchte dich benutzen: zu meinem Vorteil. Als zweite Meinung, Widerpart, Gegenredner. Als, wenn du so willst, Geheimwaffe. Wärst du damit einverstanden?" Durchaus. „Gut", sagte Kirmizz. „Willkommen im Team, Untha Myrre. Fühl dich bitte wie zu Hause.
     
    7.
     
    Visavis Du stelltest sie zur Rede, junger Kirmizz.
    Untha und du wählten La Gluck aus. Die fette Henne erschien euch am geeignetsten, den Lehrkörper der Kosmität in dieser Konfrontation zu vertreten. Unter den Inkarnationen, die als Studenten auftraten, stellte sie die Philosophin dar.
    Außerdem mochtest du sie nicht. Du wolltest deiner Wut freien Lauf lassen, und Ecüisse hätte dich durch ihre Tricks - und nicht zuletzt ihre laszive Körperlichkeit - allzu leicht beschwichtigt.
    Myrre erwähntest du mit keinem Wort. Du gabst vor, im Rahmen deiner.
    Datenrecherchen sowie per Eigenanalyse zum Schluss gekommen zu sein, dass deine Vorgeschichte als Erbprinz nicht auf Tatsachen beruhte.
    La Gluck - die Kosmität - reagierte wie erwartet. „Warum sollten wir dir die Unwahrheit erzählt haben?"
    „Das will ich von dir hören. Na los, rück schon damit heraus! An den Blödsinn von der glücklichen Kindheit glaube ich nicht mehr."
    Du hast die Vermutung geäußert, ein Kunstgeschöpf zu sein. Und von Wissensrelikten berichtet, die nicht anders begründbar waren denn als Teile einer bereits vor deiner Bewusstwerdung erfolgten Programmierung. Die erstaunliche Beherrschung des Kchununjas nanntest du als Exempel. „Ihr habt mir Fairness und Offenheit versprochen. Jetzt löst das ein! Stimmt meine Annahme?"
    Nach kurzem Zögern bejahte La Gluck. „Wir wollten dir damit ein Geschenk machen. Eine traurige Erfahrung, welche dich zusätzlich motivieren sollte."
    „Schönes Geschenk, das sich als Windei herausstellt. Danke vielmals! Und rede dich jetzt nicht aufs pädagogische Konzept heraus. Sag mir lieber, woher all meine bruchstückhaften Kenntnisse stammen."
    Was die Kosmität antwortete, versetzte dir den nächsten Tiefschlag.
     
    *
     
    Es gab einen Engpass.
    Er hätte am liebsten alle Antragsformulare in der Luft zerrissen. Ausgerechnet jetzt, da Sgisg Rotkers Zukunftsaussichten endlich wieder rosiger waren, hatte die Brutstätte keine brauchbaren Fejl-Welpen auf Lager!
    Derzeit übersteige die Nachfrage das Angebot, hieß es. Bedauerlicherweise restlos ausverkauft, hieß es. Geduld, hieß es.
    Sgisg wurde empfohlen, sich auf einer Warteliste einzutragen.. Allerdings sei selbige schon recht lang. Es würde einige Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis erneut fabrikneue Welpen der gewohnten Qualität abgegeben werden konnten.
    Wochen! Monate!
    So viel Zeit hatte er nicht. Besser heute als morgen musste Sgisg wieder ins Geschäft einsteigen, wollte er seine Scharte auswetzen. Die Konkurrenz schlief nicht.
    Erhöhte Nachfrage, das bedeutete: mehr Mitbewerber denn je. Welche sich einen bedeutenden Vorsprung herausschlugen, dieweil Sgisg, Tentakel verschlingend, der Lieferung harrte.
    Eine weitere Bedrohung kam hinzu. Was passierte, falls seine ominösen Financiers, .die ihm den Neustart erst ermöglicht hatten, demnächst einforderten, was er ihnen zugesagt hatte, mochte er sich gar nicht ausmalen. Dann steckte Sgisg Rotker nicht bloß in Druckfarbe, sondern bis zum Hals in Exkrementen.
    So ging das nicht. Er benötigte sofort einen Welpen. Einen frischen Rüden, den er zum Liebling der

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