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2358 - Pilot der Chaotarchen

Titel: 2358 - Pilot der Chaotarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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desintegriert, sobald seine Lebensfunktionen auf null gesunken waren. „Versagen zieht Strafe nach sich", sagte sie süffisant. „Sonst gäbe es ja weder Lerneffekt noch Motivation."
    „Ich möchte gar nicht wissen, wie euer früheres pädagogisches Konzept beschaffen war", ächzte er. „Im Übrigen habe ich länger durchgehalten als je zuvor."
    „Das stimmt. Gleichwohl, du kannst es besser."
    Sie betete ihm seine Fehler herunter, eine lange Liste. „Wie du 13/Vogom ausgeschaltet hast", endete sie, „entbehrt nicht einer gewissen Eleganz. Dennoch war es falsch. Du hättest ihn direkt konfrontieren und besiegen müssen, um an mindestens zwei der Armbrüste zu gelangen. Dein eigenes Arsenal umfasste zu diesem Zeitpunkt bereits viel zu wenig Fernwaffen."
    Er wollte entgegnen, dass er Debram &Febra, La Gluck und Aqqel-Saint auch so besiegt hatte. Ecüisse ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen. „Den obszön vergrößerten Wurm hättest du mittels der Zügel am Sattel zu deinem eigenen Transportmittel umfunktionieren können. In jener Region wärst du damit nahezu unangreifbar gewesen. Tatsächlich wollten wir dir eine Chance geben, dich für eine Weile zu regenerieren. Stattdessen hast du's verbockt."
    „Konnte ich riechen, dass das blöde Vieh umdrehen und sich wieder in die Unterwelt verkriechen würde?"
    „Ja. Konntest du, mein Bester. Sogar sehr gut. Denn das Tier sonderte Geruchsstoffe ab, welche auf einen unmittelbar bevorstehenden Fluchtreflex hindeuteten.
    Hast du in >Angewandte Olfaktorik< geschlafen oder was?"
    Er liebte es, wenn sie so streng mit ihm war. „Aber im Großen und Ganzen habe ich mich doch recht gut gehalten, oder?", buhlte er um eine weitere Demütigung.
    „Ich meine: Wer rechnet .denn mit Lavaströmen?"
    „Was sonst sollte dir da unten widerfahren, Trampel? Ein Schneesturm?"
    „Den ich in der Anfangsphase ganz gut überstanden habe."
    „Klar, weil da deine Ausstattung noch vollständig war. Du machst immer denselben doppelten Fehler. Jedes Mal wieder opferst du einerseits leichtfertig Hilfsmittel, andererseits besorgst du dir nicht rechtzeitig Ersatz dafür. Wenn du in gleicher Weise mit den Ressourcen umgehst, die man dir anvertrauen will ..."
    „Nämlich welche?"
    Ecüisse lachte schallend. „Gib's auf, Junge.
    Das erfährst du erst, wenn du mehr als ein paar Schritte im Hindernisparcours zusammenbringst, ohne gleich gegrillt zu werden."
     
    *
     
    Seine Beziehung zu ihr - Ecüisse, der Kosmität, der Welt - hatte sich deutlich gebessert, seit sie ihm die wahren Verhältnisse offenbart hatten.
    Es war in der Tat ein Neubeginn gewesen.
    Der Hort trat nicht mehr als unergründliches Rätsel auf, sondern als ein Gegenüber Gleichberechtigung stand nicht zur Diskussion, aber zumindest Fairness durfte Kirmizz ab sofort verlangen.
    Und Antworten. Nicht auf alle Fragen, aber auf viele. „Die Avatare. Könntest du sie modifizieren, ich meine - austauschen, durch andere ersetzen?"
    „Ja. Ihre Gesamtzahl ist mit 71 begrenzt; mehr überstiege meine aktuelle Kapazität.
    Bist du mit ihnen unzufrieden, wünschst du eine Veränderung?"
    „Hmmm ... weiß nicht. Es geht mir eher ums Prinzip."
    „Sie wurden mit größter Sorgfalt entworfen und auf dich beziehungsweise aufeinander abgestimmt. Es wäre beispielsweise kein Problem, Professor Ötygulgul etwas weniger schwerhörig zu gestalten. Oder die Perücke zu Echthaar umzumodeln. Ötygulguls chronischer Schnupfen hingegen stellt einen wesentlichen Bestandteil ihres Charakters dar. Falls er entfiele, müsste anderswo eine entsprechende Behinderung ergänzt werden, damit du den Umgang mit dem ..."
    „Kurz: Es wäre möglich, aber du hättest nicht unbedingt eine Freude damit?"
    „So ist es."
    „Dann belass alles, wie ich es gewohnt bin; vorläufig", hatte Kirmizz betont.
    Er teilte auch weiterhin die Wohnung im Studentenheim mit Aqqel- Saint.
    Lächerlich angesichts Hunderter leer stehender Gebäude, aber rund um die Uhr beobachtet wurde er von der Kosmität sowieso, egal wo er sich aufhielt. Die Präsenz des Schwebebären führte ihm dies wenigstens vor Augen. Außerdem hatte Kirmizz auf diese Weise auch in den Ruhestunden einen potenziellen Ansprechpartner.
    Nach seiner Genesung, als der normale Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen worden war, fragte er Aqqel-Saint eines Abends: „Es gab früher ein anderes Lehrkonzept, also auch andere Studenten vor mir. Richtig?"
    „Richtig."
    „Wie viele?"
    Der Schwebebär zögerte, dann sagte

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