Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2358 - Pilot der Chaotarchen

Titel: 2358 - Pilot der Chaotarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zuvor der Fluss.
    So kam er nicht weiter. Und die Zeit drängte. Er musste wieder an die Oberfläche, aber zuvor eine Verkleidung finden und Behelfe, ihn wach zu halten.
    In einem Tunnel, der zu einem stillgelegten Abschnitt des subplanetaren Verkehrsnetzes gehörte, traf er auf drei Personen, offensichtlich Vertreter der untersten hiesigen Gesellschaftsschicht.
    Viel hatten sie nicht zu bieten.
    Kirmizz nahm, was er verwenden konnte.
     
    *
     
    Es war ein Gerücht, nicht mehr, worauf sich Sgisg Rotkers letzte Hoffnung gründete. Eine jener Informationen, die mit flacher, fast tonloser Stimme weitergegeben wurden; eigentlich eine Warnung.
    Na und? Hatte er eine Wahl oder gar irgendetwas zu verlieren? Nein. Wenn er seinen Kredit nicht zurückzahlte, saß er morgen um diese Stunde im Raumschiff nach Hallie-Loght. „Ohne Rückflugticket."
    Die Adresse, die man ihm zugeraunt hatte, lag in der nördlichen Unterstadt. Wollte jemand eine Rangordnung der am übelsten beleumundeten Bezirke La Untiques erstellen, war dieses Viertel ein aussichtsreicher Kandidat für den ersten Platz.
    Normalerweise hätte sich Sgisg nur mit mindestens elfköpfigem Geleitschutz hierher gewagt. Jetzt verkniff er sich ein Lachen, während er knospenseelenallein durch die engen, von Unrat verstopften Straßenschluchten wankte.
    Seltsame, an Irrsinn grenzende Heiterkeit erfüllte ihn. Ganz nah am Abgrund zu stehen brachte auch Vorteile mit sich: Sollte ihn doch eine Räuberbande überfallen! Vielleicht taten sie ihm sogar einen Gefallen.
    Ein rascher Tod war mit ziemlicher Sicherheit der Abhängigkeit vorzuziehen, in die er sich begeben wollte...
    Aber offenbar wirkte die Aura des Fatalismus, die Sgisg umgab, abschreckender als jede schwer gepanzerte Eskorte. Unbeschadet - wenn man von den lästigen Attacken der Stechlibellen absah, die bei Regen aus ihren Kokons schlüpften - erreichte er die Garage.
    Freilich konnte es auch daran liegen, dass die notorisch wasserscheuen Hauri sich in ihren Behausungen verkrochen hatten...
    Das Tor sah genauso aus, wie es ihm beschrieben worden war. Sgisg Rotker formte einen Tentakel und klopfte rhythmisch gegen die von rötlichem Rost bedeckte Metallfläche: Poch pochpoch - pochpoch.
    Poch pochpoch - pochpoch.
    Poch poch...
    Er stieß unwillkürlich einen Schrei aus, als das glitschige Pflaster unter ihm nachgab und er in die Tiefe stürzte. Hart schlug er auf. Über ihm schloss sich die Klappe.
    Undurchdringliche Dunkelheit umgab ihn.
    Und ein Geruch, scharfsüßlich, den Sgisg nie wieder vergessen würde. Ein Aroma, nicht von dieser Welt. Ein Anhauch, eine Anmutung, böser als alle Nachtmahre, die ein Kind dieses Universums heimsuchen konnten. „Was begehrst du?"
    Die Wörter entstanden in Sgisgs Zentral-Nervenzentrum. An jeder einzelnen Silbe hingen schartige Klingen, die in seinen Bauchkern einschnitten. Augenblicklich zersäbelten sie jegliche aus Galgenhumor geborene Zuversicht. „Ich, ich bin ein, ein Abrichter", stammelte Rotker.
    Er bemerkte, dass er sämtliche Gliedmaßen eingezogen und sich als halbkugeliger Fladen an den rauen Untergrund gepresst hatte. Klebriges Sekret war ihm entronnen.
    Sgisg schämte sich.
    In gewisser Weise half ihm diese lächerlich atavistische, absolut unpassende Gefühlsregung, seine Fassung wiederzuerlangen. „Ich habe gehört", setzte er fort, „ihr interessiert euch für Renn-Fejl'n."
    „Ja."
    Er wartete. Aber sein Gesprächspartner beließ es bei der knappen Zustimmung.
    Das Schweigen wurde unerträglich.
    Sgisg sagte heiser: „Weil, so wird geraunt, ihr plant, eure eigenen Wettkämpfe zu veranstalten. Abseits vom Kartell. Liege ich richtig?"
    „Ja."
    „Allerdings liefern alle zugelassenen Abrichter ausschließlich an die Arenen des Kartells. Dazu verpflichten wir uns im Rahmen der Aufnahme in die Zunft."
    „Ja."
    „Bei Zuwiderhandlung droht eine lebenslängliche Sperre."
    „Ja."
    Der immer gleiche Laut wühlte wie ein glühendes Schwert in Sgisgs Eingeweiden.
    Ihm wurde übel. Mit größter Selbstbeherrschung schaffte er es, sich nicht zu übergeben und weiterzusprechen: „Fejl-Welpen sind immens teuer, und nur Zunftmitglieder kommen an sie heran. Ich könnte euch einen, eventuell mehrere verschaffen und abrichten."
    „Ja?"
    „Wenn das ruchbar wird, kostet es mich Kern und Plasma."
    „Ja."
    „Ich stecke in Schwierigkeiten." Er schilderte seine Situation, ohne sie im kleinsten Detail zu beschönigen. Diese Leute durchschauten ihn. Sie hätten keine

Weitere Kostenlose Bücher