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2358 - Pilot der Chaotarchen

Titel: 2358 - Pilot der Chaotarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebiet herumtreiben dürft. Habt ihr etwa die Maut noch nicht entrichtet?"
    „Lasst uns in Frieden", gab der Riese unaufgeregt zurück, halblaut, jedoch gut verständlich. „Geht weg, oder ihr sterbt."
    Sein Gegenüber lachte. „Hui, da fürchte ich mich aber! Netter Versuch, Dicker. Nur verhält es sich genau andersherum. Wenn hier jemand Drohungen ausstößt, sind wir das."
    Er fuchtelte mit dem Strahler. Für einen Moment versteifte er sich. Dann durchlief ein Zucken seinen Leib, er richtete die Thermo-Pistole auf den nächststehenden seiner Kumpane - und drückte ab.
    Einen nach dem anderen erschoss der Bandit die übrigen fünf. Zuletzt brannte er sich selbst ein Loch durch den Kopf. So flott ging das, dass Sgisg mit dem Schauen gar nicht nachkam. „Zu dumm." Trocken sagte sein Begleiter, der sich keinen Millimeter gerührt hatte: „Sträflich uneinsichtig. - Heb die Waffe auf und steck sie mir in die Tasche!"
    Nachdem Sgisg die Anweisung ausgeführt hatte, gingen sie weiter.
     
    *
     
    Das Abrichte-Gelände war eine Ansammlung flacher, niedriger Bunker zwischen einer Müllhalde und einer Schrottverwertungsanlage. Sgisg Rotker hauste und arbeitete - so er Arbeit hatte - allein. „Lässt sich die umfassende Betreuung eines Fejl-Rüden überhaupt von einer einzigen Person bewältigen?", fragte Kirmizz.
    Nicht, dass ihn die Profession des Abrichters sonderlich interessiert hätte. Er wollte sich vergewissern, dass sie ungestört blieben und keine Handlanger oder dergleichen unangemeldet auftauchten. „Eigentlich nicht", antwortete der Amorphe. „Aber ich besitze die Fähigkeit, mich bei Bedarf zu teilen und danach wieder zu vereinen. Bei meinem Volk ist das ganz normal."
    Freilich halbiere sich dabei, sagte Rotker, jeweils nicht nur die Körpermasse, sondern auch Kraft und Intelligenz. Außerdem war der Vorgang recht mühsam und unangenehm.
    Diese Erklärung brachte etwas in Kirmizz zum Schwingen. Ihm fielen Parallelen zu seiner eigenen Geschichte auf, wenn auch nur als vage Ahnung.
    Er musste endlich Ordnung in seine Erinnerungen bringen!
    Seine Ungeduld bezähmend, ließ er sich die verwaisten Trainingshallen zeigen und entschied sich schließlich für einen allerlei Gerätschaften enthaltenden Zwinger. „Hier", bestimmte er, „wirst du mich betreuen."
     
    *
     
    Sgisg erschrak sehr, als sein Begleiter sich vor seinen Sinnesknospen schälte.
    Anders ließ sich der grauenhafte Vorgang nicht beschreiben, in dem sich der bislang Vermummte nacheinander zuerst die Kleidung und dann Haut und ganze Körperteile vom Leibe riss.
    Das Entsetzen raubte Sgisg beinahe die Besinnung, als er begriff, dass der Mund einst einem Mamositu, die Augen mehreren Coupellaren gehört hatten und überhaupt alles, was da abblätterte, von einem anderen Lebewesen stammte...
    Schließlich stand eine ungemein muskulöse, vage hauroide Figur vor dem Abrichter, blauhäutig, zweieinhalb Meter hoch und extrem breitschultrig. Zwei Augen glühten orangefarben.
    Einen Mund besaß der Fremde nicht, auch keine Nase. Stattdessen zog sich von der Unterseite des Kiefers bis hoch zur Mitte der Stirn eine tiefe Einkerbung, wie eine Furche oder Naht.
    Die Haut wirkte sehr widerstandsfähig, obwohl sie, aus der Nähe betrachtet, von Millionen dunkelblau mäandernden Äderchen durchzogen wurde. Falten links und rechts am Hals bewegten sich leicht, abwechselnd nach innen gesogen und nach außen gebläht. Hinter diesen Schlitzen saßen wohl auch die Sprechorgane.
    Fassungslos bemerkte Sgisg, dass sich das Monster dünne Spieße aus Holz, Plastik oder Metall durch die Handflächen und Unterarme gerammt hatte. „Tutut dadas nicht weh?", stotterte er. „Zu wenig. - Nun pass auf, ich zeige dir, was du zu tun hast."
     
    *
     
    Er instruierte den Amöbenhaften genau.
    Dieser bewies erfreulich rasche Auffassungsgabe und handwerkliches Geschick, sodass er nicht bloß als reine Marionette, sondern als echte Hilfskraft eingesetzt werden konnte.
    Sie bauten die Vorrichtung, die Kirmizz entworfen hatte. Nachdem sie fertig gestellt war, zwängte er sich hinein.
    Was die Reihenfolge und Intensität der Folterungen betraf, hatte er dem Abrichter gewisse Freiheiten gestattet. Somit war ein Überraschungsmoment gegeben. Kirmizz hoffte, dass auf diese Weise über einige Stunden hinweg ein gleich bleibend hoher Stressfaktor gewährleistet wurde. „Gut", sagte er. „Ich bin so weit. Fang an!
     
    2.
     
    Erbprinz Leid... Strafe...
    Erinnerungen ...
    Ja, damit

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