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236 - Gestrandet

236 - Gestrandet

Titel: 236 - Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn und Christian Schwarz
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nachstanden, wendete die Plattform und steuerte sie aus Lanschie hinaus ins Hinterland. Matt atmete innerlich auf, als die Häuser der Freihandelszone hinter ihnen zurück blieben und sich weites, hügeliges Land mit Gras-, Busch- und kargem Baumbewuchs sowie einer Unmenge kleiner Seen vor ihnen erstreckte. Es erinnerte Matt an die sibirische Tundra.
    Auch Aruula schien sich sehr für das Land zu interessieren, denn sie stand am vorderen Rand der Plattform neben Hickey und ließ ihre Blicke schweifen. Dabei atmete sie die sauerstoffreiche Luft in tiefen Zügen ein. Vielleicht wollte sie aber auch nur nicht den Soldaten zusehen, die direkt hinter ihr die Leichen der Terroristen durchsuchten.
    Etwa zehn Kilometer außerhalb Lanschies, vor einem kleinen Wäldchen aus Bäumen, die Matt noch nirgendwo sonst auf der Welt gesehen hatte, wartete ein Mannschaftstransporter der Clarkisten auf sie. Das Hovercraft besaß die ungefähren Maße vierzig auf zwanzig auf fünf Meter und lag wie ein platter Pfannkuchen auf dem Boden. Matt musste innerlich grinsen. Er wusste, dass das Fahrzeug einen weitaus mächtigeren Anblick bot, wenn erst das Luftkissen aufgeblasen war.
    Fünf weitere Soldaten der Clarkisten erwarteten den Kommandotrupp und koppelten die Transportplattform an. Über eiserne Leitern enterten die Abgekämpften das Hovercraft, das den Namen »23. CLARK JOHN« trug. Bis auf einen umlaufenden, einen Meter breiten Decksrand war die 23. CLARK JOHN von einem flachen Kabinenaufbau überzogen, der eine ebenfalls umlaufende Fensterfront besaß. Matt musterte kurz ein auf dem Dach montiertes, schwenkbares Maschinengewehr und einen Granatwerfer auf der anderen Seite.
    Dann tauchte er mit Aruula ins Innere des geräumigen Rumpfs. Sie bekamen eine Zweierkabine zugewiesen und konnten sich dort sogar duschen, während das Luftkissen unter dumpfem Brummen aufgebaut wurde. Nachdem sie in der Kombüse leckeres Fleisch zu essen bekommen hatten und bereits weiter fuhren, bestellte Darnell Matt zum Rapport.
    »Machen Sie es sich bequem, Commander Drax«, sagte der Unter-Clark. Er hatte sich längst wieder seine Uniform angezogen. An seinen Ärmeln prangten die gelben Dreiecke mit dem Stern des Sergeant Majors. Ein schwarzes Barett saß auf seinem Kopf. Sie hielten sich in der spartanisch eingerichteten Kabine Darnells auf. An die eine Wand war ein großes Sternenbanner gepinnt, von der anderen grinste Matt ein leicht debil wirkendes Gesicht entgegen.
    »Der 37. Clark Manuel, unser momentanes Staatsoberhaupt«, erklärte Darnell, als er die Blicke seines Gastes bemerkte. Matt bekam sogar eine Art Kaffee serviert, der in einem Spezialkocher hergestellt wurde.
    »Also, Drax, woher kommen Sie genau?«, begann Darnett die Befragung. »Und was ist das für eine geheime Mission, auf der Sie angeblich sind?«
    Der Mann aus der Vergangenheit hatte sich eine Geschichte zurechtgelegt. Dass er aus dem Mutterland der Clarkisten stammte, den Vereinigten Staaten von Amerika, wusste Darnell ja bereits. Auch dort, behauptete Matt, habe man mit Terroristen zu kämpfen, die weltweit tätig seien und hier in der Antarktis einen geheimen Stützpunkt unterhielten. Den er, Commander Drax, finden sollte. »Mehr darf ich Ihnen nicht verraten, Sir. Über Details muss ich mit dem Clark persönlich sprechen.«
    Darnell nickte zögernd. »Wir werden sehen. Wie ist die Lage in den USA, Commander?«
    Matt präsentierte ihm eine beschönigte Variation des Weltrats, der die Folgen des Kometeneinschlags rasch überwunden und ein neues Machtpotenzial aufgebaut hatte, mit Sitz in Washington.
    Der Unter-Clark nickte. »Das war mir klar. Unser Menschenschlag ist einfach der beste, das ist hier in der Antarktis nicht anders. Auch wir Clarkisten sind gestärkt aus der Kometenkatastrophe hervorgegangen und haben es uns zur Aufgabe gemacht, die anderen hier vertretenen Nationen zu unser aller Wohl anzuführen, Hilfe zu leisten und die Bedürftigen mit Lebensmitteln zu versorgen, wenn es nötig ist. Außerdem schlichten wir ihre kleinlichen Streitereien und schauen, dass alles seinen geordneten Gang geht. Auch auf spiritueller Ebene. So zeigen wir ihnen den Weg zum einzig wahren Glauben und damit zu Gott selbst. Ist das in der alten Heimat auch noch so, Drax?«
    »Äh… ja, natürlich.« Matt fühlte sich unangenehm berührt und war baff erstaunt, wie sehr sich die uramerikanische Vorstellung, die Rolle der Weltpolizei und Heilsbringer spielen zu müssen, bis in diese Zeit

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