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236 - Gestrandet

236 - Gestrandet

Titel: 236 - Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn und Christian Schwarz
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»Jetzt will ich nur noch eins: diesem Schweinesystem schaden, das die Schwachen im Stich lässt und der hoch bezahlten Inkompetenz in den Arsch kriecht. Ich will Rache! Es ist mir ziemlich egal, wer dabei draufgeht, solange nur ein Nadelstreifen-Bandit darunter ist. Und es ist mir völlig gleichgültig, welche Kräfte ich dabei unterstützen muss. Bis man mir auf die Schliche kommt und mich ausschaltet, werde ich hoffentlich noch oft das befriedigende Gefühl verspüren, das mich immer überkommt, wenn ein heftiger Schlag unser System ins Wanken bringt.«
    »So ist das also«, hörte Kenner sich murmeln. Er war fassungslos.
    »Das organisierte Verbrechen«, fuhr Cody finster fort, »hat schon vor Jahrzehnten gesiegt, Kenner. Haben Sie’s noch nicht gemerkt? Die heutigen Gesetze haben nur mehr den Zweck, das Verbrechen zu schützen, das seine Gegner längst nicht mehr in dunklen Gassen von tumben Schlagetots erledigen lässt. Das Verbrechen schickt seine Söhne und Töchter schon seit vielen Jahrzehnten auf die Universität. Die Kinder des Verbrechens sind heutzutage Anwälte und sitzen in den Aufsichtsräten der Konzerne. In Parlamenten wird keine Weltgeschichte geschrieben, mein Freund. Jene, die dort sitzen, sind nur die Marionetten der Plünderer.« Cody griff in seine Uniformjacke. »Um diese Drecksäcke umzunieten, würde ich mich mit dem Teufel verbünden.«
    Kenner schluckte schwer. Er konnte sich nur mühsam beherrschen. Am liebsten hätte er diesen Verräter auf der Stelle zusammengeschlagen. »Es ist also so weit. Sie sind gekommen, um mir zu sagen, was ich tun soll.«
    Cody grinste arrogant. »Ah, man hat Ihnen also erzählt, dass Sie bei der bevorstehenden Aktion einen wichtigen Part zu übernehmen hätten. Gut so.« Er zückte eine Spritze, die eine bernsteingelbe Flüssigkeit enthielt. »Machen Sie den Arm frei, Kenner.«
    »Warum denn das?« Bob Kenner war verdattert.
    »Keine Fragen jetzt, tun Sie’s einfach, okay? Ich erkläre es Ihnen gleich. Es geht um Leben und Tod.«
    »Nein.«
    »Na gut.« Cody grinste und hielt plötzlich eine Pistole in der Hand. »Machen Sie, oder ich niete Sie um.«
    Kenner dachte an Guilfoyle und gab seine Weigerung auf. Zitternd schob er den Ärmel hoch. Auf Codys Anweisung pumpte er ein paar Mal mit der Faust. Eine schöne blaue Ader trat hervor. Es tat weh, als Cody die Flüssigkeit mit nur einer Hand injizierte. Kenner biss die Zähne zusammen.
    Der Lieutenant Commander wartete ein paar Augenblicke, dann steckte er die Pistole weg und grinste. »So, Kenner, ich habe Ihnen gerade das Leben gerettet. Und mir natürlich auch.«
    »W… wieso das? Ich verstehe gar nichts mehr.«
    »Ich musste so handeln, Kenner, verzeihen Sie. Nun ist der Parasit gelähmt und kann uns vorläufig nicht mehr schaden.«
    »Erzählen Sie.«
    »Die Aktion sollte folgendermaßen laufen: Ich sabotiere die VENGEANCE und bringe sie an einem gewissen Punkt zum Auftauchen. Denn unsere… Freunde sind sehr stark an Moriartys Astralotron interessiert. Und an einem bestimmten Medium selbstverständlich.«
    »An mir?«
    Cody kicherte. »Mitnichten, mein lieber Lieutenant. Ihre Rolle war eine ganz andere. Unsere Freunde wollten Rayna haben.«
    »Rayna? Aber warum…«
    »Warum? Weil Sie ein medialer Stümper sind, Kenner. Raynas Fähigkeiten in Sachen Astralwanderung waren den Ihren ums Hundertfache überlegen. Aber das liegt nicht an Ihnen persönlich, höchstens an der Tatsache, dass Sie ein Mann sind. Denn Frauen sind Männern medial ganz allgemein um Lichtjahre voraus. Wussten Sie, dass Rayna nicht einmal die Hilfe des Astralotrons benötigte, um auf Geistreise gehen zu können?«
    »N… nein.« Bob Kenner war erschüttert über diese Eröffnung. Er sollte ein medialer Stümper sein? »Und was wäre meine Aufgabe gewesen?«
    »Nun, für den Fall, dass ich versage, haben unsere Freunde eine Sicherung eingebaut. Sozusagen.« Cody lachte. »Wenn sie das Astralotron nicht bekommen hätten, hätten sie es andererseits auch nur ungern weiter in den Händen der Amerikaner belassen. So haben sie nicht nur einen Parasiten in Ihr Hirn eingetackert, mein lieber Kenner, sondern gleich noch eine Nano-Bombe dazu, mit gewaltiger Sprengkraft. Hätte ich das Boot also nicht zum vereinbarten Zeitpunkt an unsere Freunde übergeben, hätte das der Parasit erkannt und die Bombe ausgelöst. Wir alle wären drauf gegangen.«
    »Aber… aber …«
    »Stottern Sie nicht hier rum, Kenner, das kann ich nicht leiden. Sie

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