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236 - Gestrandet

236 - Gestrandet

Titel: 236 - Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn und Christian Schwarz
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waren eine lebende Bombe, mehr nicht. Und dass man Sie dafür ausgesucht hat, war purer Zufall. Ich musste den Parasiten rechtzeitig lähmen, bevor es zu spät ist, denn die Übergabe des Bootes wäre in wenigen Stunden gewesen. Aber es gibt keine Übergabe mehr. Verstehen Sie jetzt mein Handeln?«
    »Keine Übergabe? Warum?«
    »Haben Sie’s noch nicht gehört? Über uns herrscht schwere See. Wirklich schwere See, Kenner. Der Komet hat eingeschlagen und jetzt ist dort oben höchstwahrscheinlich alles im Arsch. Unmöglich, dass uns unsere gemeinsamen Freunde noch zum Rendezvous bitten können.«
    »Woher wissen Sie, dass es diese Bombe gibt, Lieutenant Commander?«
    Cody kicherte. »Weil ich nicht annähernd so blöd bin, wie unsere Freunde das glauben. Deswegen habe ich mir… nun, einen Überblick über die Gesamtsituation und das Lähmungsserum für den Parasiten verschafft, denn benutzen lasse ich mich nicht. Und ich habe auch keinerlei Sehnsucht nach dem Paradies wie unsere Freunde. Ich will nur Rache an diesem beschissenen Land. Wer an die Existenz göttlicher Mächte und an das Paradies glaubt, hat einen an der Waffel.« Er lachte trocken auf. »Habe ich Ihnen jetzt einen Schock versetzt, Kenner? Habe ich Ihre Ideale schlecht gemacht? Müssen Sie mich nun hassen und töten?«
    Kenner starrte den Lieutenant Commander an. »Ich gehöre nicht zu denen, Sir. Ich wurde gezwungen, bei diesem Wahnsinn mitzumachen.«
    »Was Sie nicht sagen.« Cody klang tatsächlich interessiert. Seine Stirn runzelte sich. »Hm. Dann halten Sie mich jetzt sicher für einen Verräter, was?«
    »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir das Leben gerettet haben, und werde Sie daher nicht verpfeifen, Sir«, log er. »Was hätte es noch für einen Zweck, jetzt, wo der Komet alles zerstört hat?«
    Cody wirkte erleichtert. »Schön, dass Sie das so pragmatisch sehen. Es wäre mir nicht leicht gefallen, Sie zu erschießen. Wir beide sitzen doch im selben Boot.« Er gluckste vor Vergnügen ob dieser durchaus treffenden Situationsbeschreibung. »Wenn Sie uns verraten, bin ich vielleicht am Ende, Sie aber auch, Kenner. Denn kein Mensch wird Ihnen Ihre Unschuldsgeschichte abkaufen. Lassen Sie uns daher einen Schlussstrich unter diese leidige Angelegenheit ziehen. Jetzt geht es nur noch ums Überleben.«
    »Ach ja? Und was ist, wenn die Wirkung des Serums nachlässt? Was macht der Parasit dann?«
    Cody zögerte einen Moment. »Kein Problem. Ich habe noch einige Ampullen, das reicht für viele Tage. In Point Ellsworth können wir Ihnen dann Parasit und Bombe chirurgisch entfernen lassen. Die sind dort erstklassig ausgerüstet.«
    Lieutenant Commander Cody nickte, schob die Tür auf und ging hinaus.
    ***
    9. Februar 2525, an der Eisgrenze
    Unter-Clark Adolfo Darnell entschied sich dagegen, mit dem Mannschaftstransporter in die Murdo-Klippen zu fahren. Das Fahrzeug hatte zwar keinerlei Schwierigkeiten mit jeder Art von Gelände, aber wenn es zwischen den Klippen auf Barschbeißer traf, war es zu unbeweglich. Da es sich bei der 23. CLARK JOHN um ein Amphibienfahrzeug handelte, befahl Darnell, auf einem nahen See zu ankern.
    Während sich Aruula ausschlief, setzten Matt und Darnell ihr Gespräch im Licht elektrischer Lampen fort.
    »Wissen Sie, Drax, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Sie tatsächlich mit nach Clarktown nehmen soll.« Darnell lächelte zuckersüß. »Ich bin schließlich kein Vollidiot und kenne die Heimtücke des Schneewolfs. Wer sagt mir, dass Sie keiner seiner Männer sind, der sich mit dieser Räuberpistole Zugang nach Clarktown II und zum Clark verschaffen will, um ihn zu ermorden?«
    Matt hob die Schultern. »Ich kann nur hoffen, Sie mit meinem Wissen überzeugt zu haben, und auf Ihre Menschenkenntnis vertrauen. Handfeste Beweise für meine Geschichte habe ich nicht.«
    Darnell nickte nachdenklich. »Ja, meine Menschenkenntnis. Die habe ich mir im Laufe der Jahre tatsächlich angeeignet.« Er sah Matt offen an und klopfte dabei mit seinen Fingern einen rhythmischen Takt auf die schmale Tischplatte. »Wissen Sie was, Drax? Ich glaube Ihnen Ihre Geschichte. Und warum tue ich das?« Er grinste und machte eine kurze Pause, um seine Frage wirken zu lassen. »Kein zivilisierter Mensch dieses Landstrichs würde auf die Idee kommen, sich ausgerechnet mit einer Barbarin hier sehen zu lassen. Außerdem ist Ihre Art, Clark zu sprechen, einzigartig und viel zu auffällig für eine Tarnung. Ich kenne jeden einzelnen verdammten Akzent, den die

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