2360 - Die zweite Welle
von den schon seit dem 7. Oktober 1344 NGZ auf Olymp und Nosmo platzierten Dunklen Obelisken ganz zu schweigen", fuhr er fort. Die Verantwortung für all diese Welten lastete schwer auf ihm, denn auch wenn Terra nach wie vor nicht fallen sollte, wie der Nukleus es gefordert, ja ultimativ verlangt hatte, waren die vielen anderen Systeme doppelt und dreifach betroffen.
Und er vermochte zu diesem Zeitpunkt nichts für diese ihm anvertrauten Galaktiker zu tun. „Wir betreiben weiterhin eine zurückhaltende, nüchterne und ehrliche Öffentlichkeitsarbeit", entschied er. „Wir müssen auf Zeit spielen. Uns bleibt lediglich die Suche nach defensiven und offensiven Waffen, die wir mit aller Kraft betreiben werden. Denn nur dann können wir versuchen, den bedrohten Völkern ernsthaft Hilfe zu bringen. Alles andere wären nur Alibi-Aktionen, die wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen bringen und unzählige Menschenleben kosten würden."
„Aber die Weiterentwicklung der VRITRA-Kanone ..."
Rhodan wusste, was der Mann sagen wollte, und hob eine Hand. Er persönlich bezweifelte, dass es überhaupt eine waffentechnische Option gegen die Terminale Kolonne gab, doch er wollte den anderen diese winzige Hoffnung nicht auch noch nehmen. „Mit der VRITRA-Kanone als offensiver Waffe allein ist es nicht getan, solange es keinen Schutz gegen die Potenzialwerfer und anderen Waffen der Kolonnen-Einheiten gibt", stellte er klar. „Darüber hinaus müssen wir angesichts der mit der zweiten Welle verbundenen Zahlen unbedingt den Ortungsschutz unserer Schiffe. verbessern, denn sonst dürfte ein unentdecktes Agieren in der Milchstraße kaum noch oder gar nicht mehr möglich sein."
„Können wir der Öffentlichkeit wenigstens in dieser Hinsicht Hoffnung machen?"
Rhodan seufzte leise. Viel versprechende Ansätze und Forschungen insbesondere zu diversen Möglichkeiten zur Verbesserung von Schutzschirmen und Antiortungstechniken lieferte laut Malcolm S. Daellian, mit dem er- er sah auf die Uhr - in zehn Minuten einen Termin hatte, insbesondere Dr. Carapol. Was davon jedoch letztlich in die Praxis umgesetzt werden konnte und sich dort auch bewähren würde, war derzeit eine ganz andere Frage. „Unsere Wissenschaftler und Spezialisten arbeiten auch daran", sagte er, „unentwegt und mit aller Kraft. Aber es ist noch viel zu früh für konkrete Verlautbarungen." Er stand auf. „Und jetzt entschuldigt mich bitte, die nächste Konferenz wartet schon ..."
Zwischenspiel Hayok, 8. August 1345 NGZ Sie warteten.
Und warteten.
Unbeweglich verharrten die Kolonnen-Einheiten auf ihren Positionen. Das Kolonnen-Fort TRAICOON 0099, die hier stationierten TRAICAH-Fabriken und lediglich sechs Traitanks, die jedoch den gesamten Flugverkehr im System problemlos beherrschten. Ohne ihre Genehmigung konnte kein einziges Raumschiff mehr starten oder landen, ohne aufgebracht oder gar sofort vernichtet zu werden.
Seit fast zwei Wochen hatte sich an diesem Bild nichts geändert, und bei Kommandant Lisch Ramkeit stellte sich allmählich der Eindruck ein, es würde sich auch nichts mehr daran ändern, nie mehr, als es dann geschah. „Ortung!", meldete Benten Phien. „Da kommt etwas ... etwas Großes ..." Im nächsten Moment leuchtete ein Holo im Zentralerund der GALAKTO CITY auf.
Zwei Kolonnen-Fähren, stellte Ramkeit fest. Jeweils vier runde Plattformscheiben, zu einem doppelten Tübereinander gestapelt. Die beiden äußeren Scheiben hatten je 25 Kilometer Durchmesser, die beiden inneren je 15.
Die beiden Raumriesen waren auf den Sekundenbruchteil gleichzeitig in den Normalraum gefallen.
Ramkeit wartete gespannt, doch die Aktivitäten TRAITORS schienen damit ein Ende gefunden zu haben. Fünf Minuten, zehn Minuten, fünfzehn ... Schließlich drehte er sich zum Ortungschef um. Er sagte nichts, doch sein Blick sprach Bände: Das war alles? „Wenn das die zweite Welle ist", sagte Phien, als habe er seine Gedanken erraten, „scheint Hayok noch einmal vergleichsweise glimpflich davongekommen zu sein."
Der Kommandant nickte zögernd. Zwar stellten die Traitanks, die die Fähren beförderten, eine gewaltige Streitmacht dar, der Hayok nicht das Geringste entgegenzusetzen hatte, doch den letzten Informationen zufolge, die sie von Terra erhalten hatten, wurden für die Milchstraße doch Hunderttausende, wenn nicht gar eine Million oder mehr Traitanks und andere Raumfahrzeuge erwartet.
Während die beiden Kolonnen-Fähren insgesamt vier Chaos-Geschwader absetzten -
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