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2361 - Traumspuren

Titel: 2361 - Traumspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Licht des kleinen weißen Zwergbegleiters der Sonne Devolter.
    Ich erkläre es dir später, Schwester!
    Was hätte er ihr sagen sollen? Die vage innere Stimme war wieder da. Sie wiederholte, was sie ihm schon auf dem Irrflug gesagt hatte. Es war richtig, dass sie Devolter II verlassen hatten. Eigentlich war es keine Stimme, eher ein Gefühl. Er selbst setzte es für sich in Worte um, ohne es genau beschreiben zu können.
    Abcarine Dar hätte ihn wohl kaum verstanden, wenn er es ihr auf diese undeutliche Weise beschrieben hätte. „Ich fühle mich wohl", sagte er, bevor er die Sicherheitsschleuse am Ende des Korridors öffnete. „Bei unseren Vorfahren, so wohl habe ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt."
    Sie betraten die Schleuse. Der Automat schloss die Tür hinter ihnen, dann öffnete er die vor ihnen. In den wenigen Augenblicken scannten die Überwachungsanlagen vermutlich seinen Körper und alle Gegenstände, die er bei sich trug. Es störte Carzon nicht. Bei einigen würden die USO-Leute sowieso nie dahinter kommen, worum es sich handelte.
    Er verharrte kurz, bevor er die Schleuse verließ. Vor ihm erstreckte sich ein weitläufiges Areal. Gestaffelte Maschinensektionen versperrten den Blick auf die eigentliche Anlage. Aber auch sie reichten aus, um Carzon Felvedir völlig aus dem Häuschen geraten zu lassen.
    Abcarine roch es und schob sich hastig an seine Seite. „Etwas stimmt nicht mit dir", vermutete sie. „Haben die QuinTechs etwas mit dir angestellt?"
    „Nein, warum sollten sie? Hilfst du mir, den Alten zu überzeugen? Ich werde versuchen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Wir müssen hier bleiben..
    Quinto-Center ist unser neues Zuhause."
    „Diese Savannen-Imitation? Na gut, sie ist täuschend echt gemacht. Die Atemluft ist sogar zu hundert Prozent identisch. Aber du meinst etwas anderes, oder?"
    „Für uns Algorrian ist Quinto-Center das Paradies. Ein Mond voller Technik. Selbst wir alle dreizehn werden es in zehn Jahren nicht schaffen, alles zu bestaunen und zu prüfen, was über Jahrtausende in diesen Trabanten eingebaut wurde. Es ist unvergleichlich."
    „Du kannst ja richtig ins Schwärmen geraten. So kenne ich dich gar nicht."
    „Ich mich auch nicht", gestand er und fühlte sich übergangslos unwohl. „Ich weiß nicht ... Sieh nur, dahinten!"
    Sie umrundeten die Maschinensektionen.
    Dahinter erstreckte sich eine gigantische Halle von mindestens drei Kilometern Durchmesser. Kreisförmig angeordnet standen Hunderte von Robotern um das Bauwerk in der Hallenmitte herum. Sie waren desaktiviert. Als Carzon lospreschte, reagierten sie nicht. Abcarine stieß einen Schreckensruf aus. „Bruder, bleib da! Nichts anfassen, hörst du?"
    Er schnaubte. Hier ging es nicht ums Anfassen. Ohne sich stören zu lassen, lief er um das Bauwerk herum. Ein halbes Dutzend Türme ragten auf, drei links, drei rechts. Über ihnen wölbten sich metallene Bügel, die Dächern ähnelten und unter denen Dutzende von Gleitern Platz gefunden hätten.
    In der Mitte der Anlage existierte ein roter Kreis mit einem Durchmesser von schätzungsweise fünfhundert Metern. „Er ist gewaltig. Ich habe solche Anlagen in Aufzeichnungen gesehen, vor Wochen in der Korvette. Das hier ist ein Großtransmitter. Über Lichtjahre hinweg kann er mit Hilfe einer Gegenstation gewaltige Warenmengen austauschen, selbst Raumschiffe passen hindurch. Sieh dir die Lamellenstruktur der Decke da oben an. Sie lässt sich öffnen. Dahinter liegt einer der großen Reparatur- und Einflugschächte."
    „Ja, es ist grandios - unbeschreiblich."
    Abcarine musterte ihn eindringlich. „Ich teile deine Euphorie, Bruder. Dennoch beschleicht mich das unbestimmte Gefühl, ich müsste mir um dich Sorgen machen."
    Er wollte lachen, aber es blieb ihm im Halse stecken. Mühsam suchte er nach Worten, um sie zu beruhigen. „Ruf die Geschwister herbei. Du wirst feststellen, ihnen ergeht es wie mir."
    Es war eine Ausrede, und das wussten sie beide. Was ist nur los? Ich verbrenne innerlich fast beim Anblick dieser - dieser...
    Abcarine hatte recht. Er schwelgte in seinen Gefühlen für diese Technik, als sei es in seinen Genen verankert. Vielleicht entsprach es den Tatsachen.
    Etwas zog ihn unwiderstehlich zu den Türmen hin. Die Lichter an den Steuerpulten leuchteten rot. Als er sich näherte, erloschen sie. Die Automaten hatten sich abgeschaltet. Carzon juckte es in den Fingern, mit den positronischen Systemen um die Wette zu eifern, wer schneller war. Er

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